# taz.de -- Kritik am FDP-Chef: Westerwelle lässt Wiederwahl offen
       
       > Der innerparteiliche Unmut am FDP-Chef nimmt zu. Westerwelle verteidigt
       > sich nun. Ob er sich im Mai jedoch noch einmal um das höchste Parteiamt
       > bewirbt, bleibt zunächt unklar.
       
 (IMG) Bild: Bleibt im Zentrum der FDP: Guido Westerwelle.
       
       BERLIN taz/afp | Die Krise in der FDP spitzt sich zu - der
       Parteivorsitzende Guido Westerwelle muss sich offener Kritik aus mehreren
       Landesverbänden stellen. Gleichzeitig lehnt er einen Rücktritt als
       Parteichef strikt ab.
       
       "Ich verlasse das Deck nicht, wenn es stürmt", sagte Westerwelle der Bild
       am Sonntag. Eine erneute Kandidatur auf dem Bundesparteitag der Liberalen
       im Mai ließ Westerwelle angesichts der nicht abreißenden Kritik jedoch
       offen. "Ich arbeite daran, dass wir wieder auf Erfolgskurs kommen, und
       werde dabei von einem großartigen Team unterstützt", sagte Westerwelle der
       Zeitung weiter. Er verwies darauf, dass er auch in den vergangenen zehn
       Jahren als Parteivorsitzender "manchem Sturm" standgehalten habe.
       
       Auf die Frage nach einer erneuten Kandidatur für den Vorsitz antwortete
       Westerwelle jedoch ausweichend. Personalfragen würden zuerst in den Gremien
       und erst dann in der Öffentlichkeit diskutiert. "Aber ich muss nicht
       verschweigen, dass ich Freude an meiner politischen Arbeit für die einzige
       liberale Partei in Deutschland habe", fügte der FDP-Politiker hinzu.
       
       Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins Spiegel sollen Fraktionschefs
       der FDP aus sieben Bundesländern Westerwelle bereits am 2. Dezember
       vorgehalten haben, welche Belastung er für den Wahlkampf in diesen
       Bundesländern darstelle. Hessens FDP-Chef Jörg-Uwe Hahn habe dann am
       vergangenen Donnerstagabend Westerwelle einen Verzicht auf den
       Parteivorsitz nahegelegt.
       
       Zuvor hatte der FDP-Spitzenkandidat in Rheinland-Pfalz, Herbert Mertin, für
       Aufregung gesorgt, weil er Westerwelle "einen Klotz am Bein" nannte.
       Westerwelle hatte er von Wahlkampfauftritten ausgeladen.
       
       Der FDP-Bundestagsabgeordnete Lars Lindemann sagte der taz: "Die Partei
       muss das Heft des Handelns wieder in die Hand bekommen - und das ist die
       Aufgabe des Parteivorsitzenden." In der FDP gebe es erhebliche Irritationen
       über den Weg der Partei. "Westerwelle muss nun sagen, welchen Weg er gehen
       will, um diese zu beheben", sagte Lindemann. Der Gesundheitspolitiker
       erwartet eine Klärung auf dem Dreikönigstreffen der Partei in Stuttgart am
       6. Januar.
       
       Auch die Nachfolgediskussion ist in der Partei im Gange. Die Fraktionen
       scheinen sich zu unterteilen in Unterstützer von Wirtschaftsminister Rainer
       Brüderle und Generalsekretär Christian Lindner. Allerdings gilt Brüderle
       als Vertreter der alten FDP, Lindner hingegen als zu jung. "Rainer Brüderle
       reißt nichts raus", heißt es in FDP-Kreisen. Keiner hat eine Antwort auf
       die Frage, wer Westerwelle folgen könnte.
       
       19 Dec 2010
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Gordon Repinski
       
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