# taz.de -- Neue Pläne für Bewegungssteuerung: Kinect-Gezappel auf allen Kanälen
       
       > Die neue Bewegungssteuerung für die Spielkonsole Xbox erfreut sich nicht
       > nur unter Spielern großer Beliebtheit. Auch Programmierer sind von Kinect
       > angetan.
       
 (IMG) Bild: Gehampel vor der Glotze: Kinect-Demonstration auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas.
       
       Aus Microsofts Plänen, die [1][neuartige Bewegungssteuerung] Kinect
       ausschließlich für die eigene Spielkonsole Xbox zu verwenden, wird nichts.
       Schon kurz nach dem Verkaufsstart im November 2010 entschlüsselten Hacker
       die per USB an jeden PC anschließbare Kinect-Hardware (aktueller Marktpreis
       im Internet: rund 125 Euro). Nur wenig später tauchten erste
       Demo-Anwendungen auf, die zeigten, wie das System über Infrarot
       funktioniert.
       
       Und die kreativen Umwidmungen gingen weiter. Von der [2][Minority Report]“
       ähnlichen Steuerung eines PCs über [3][Super Mario] im Ganzkörpereinsatz
       bis hin zum [4][virtuellen Puppenspiel] war innerhalb von Wochen alles
       verfügbar. Open-Source-Fans entwickelten eine offene Schnittstelle, die
       Kinect nicht nur für PCs, sondern auch für Linux- und Mac-Rechner
       erschloss. Zwischenzeitlich tauchten sogar die ersten
       Kinect-Porno-Prototypen auf.
       
       Während Microsoft diese zwar weiterhin zu verhindern versucht, ergibt sich
       der Softwareriese ansonsten dem Einfluss der übers Internet vernetzten
       Kinect-Hacker. Firmenboss Steve Ballmer sagte am Ende der Elektronikmesse
       CES in Las Vegas, sein Unternehmen werde die Technik bald offiziell für den
       PC freigeben. „Wir machten das auf formellem Wege und zur rechten Zeit.“
       
       Zuvor hatte der Konzern dem Start-up Prime Sense, das hinter der
       Entwicklung der Kinect-Hardware steckt, die Erlaubnis erteilt, eine
       offizielle Programmierschnittstelle zu veröffentlichen. Sie hört auf den
       Namen [5][OpenNI] und bietet Zugriff auf die Tiefensensoren von Kinect.
       Ebenfalls nutzbar sind Teile der umfangreichen Multimedia-Funktionen des
       Kamerasystems. Damit werden auf der Xbox 360 beispielsweise
       Live-Spielerfotos erstellt und eine Steuerung der Konsole per Sprache
       ermöglicht.
       
       Wie Kinect mit Windows-PCs zusammenarbeiten wird, verriet Ballmer noch
       nicht. Für Firmengründer Bill Gates sind aber bereits Büroanwendungen oder
       Videokonferenzen denkbar, bei denen Nutzer sich in einen virtuellen Raum
       „beamen“ können. Microsoft hatte auf der CES zuletzt ein Update für Kinect
       angekündigt, das in den nächsten Monaten unter anderem eine berührungslose
       Bedienung für den Videodienst Netflix und eine Chat-Funktion für den
       Onlinespieledienst Xbox Live bringen soll. Ballmer demonstrierte auf der
       CES außerdem die Möglichkeit, mit Kinect Gesichtsausdrücke zu erfassen und
       auf einen Avatar zu übertragen. Ohne Verzögerungen klappt das noch nicht.
       
       Momentan ist die Auflösung der Kamera recht grob - 320 mal 240 Bildpunkte
       sind selbst bei Tiefensensoren nicht zeitgemäß. Technisch soll eine
       Erhöhung auf mindestens 640 mal 480 Bildpunkte mit der bestehenden Hardware
       möglich sein, meinen Experten, sofern Microsoft Probleme bei der
       Geschwindigkeit der Datenübertragung löse. Der Konzern müsste dazu dann ein
       Softwareupdate anbieten.
       
       Mit der höheren Auflösung würden gleich mehrere Probleme behoben: So könnte
       Kinect Handbewegungen besser erfassen, was derzeit noch ein Problem
       darstellt - Sonys „Move“-Controller kann das besser. Auch der Abstand, der
       derzeit eingehalten werden muss, um eine saubere Erfassung per Kinect zu
       garantieren, könnte sich verringern.
       
       Noch schweigt Microsoft zu solchen Plänen. Klar ist nur: Der Konzern hat
       mit seinem Zubehör viele Interessenten angelockt. Dass er Kinect nun
       offiziell freigibt, ist lobenswert. Einige Konkurrenten machen das anders.
       Sony hat seine Playstation 3 bis ins Detail verriegelt - zuletzt wurde die
       Möglichkeit abgeschafft, das freie Betriebssystem Linux auf dem dafür gut
       geeigneten Gerät zu installieren.
       
       11 Jan 2011
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /1/netz/netzkultur/artikel/1/wie-die-wii-nur-mit-moebelruecken/
 (DIR) [2] http://www.engadget.com/2010/12/09/kinect-finally-fulfills-its-minority-report-destiny-video/
 (DIR) [3] http://www.engadget.com/2010/11/28/kinect-used-to-control-super-mario-on-a-pc-redefine-convergence/
 (DIR) [4] http://blog.makezine.com/archive/2010/11/kinect_puppet_show.html
 (DIR) [5] http://www.openni.org/
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Ben Schwan
       
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       da. Sie soll den Spieler runter vom Sofa holen. Das Gerät ist interessant,
       hat aber noch Macken.