# taz.de -- Anwälte wollen keine Auslieferung in die USA: Assange soll Todesstrafe drohen
       
       > Die Anwälte von Julian Assange kolportieren in der Öffentlichkeit, dass
       > ihrem Mandanten in den USA die Todesstrafe droht. Deshalb wollen sie eine
       > Auslieferung an Schweden verhindern.
       
 (IMG) Bild: Julian Assange (re) mit seiner Anwältin Jennifer Robinson.
       
       LONDON rts | WikiLeaks-Gründer Julian Assange droht nach Darstellung seiner
       Anwälte in den USA die Todesstrafe. Deshalb dürfe der Chef der auf
       Enthüllungen spezialisierten Internet-Plattform nicht nach Schweden
       ausgeliefert werden, erklärten Assanges Verteidiger am Dienstag. Es bestehe
       die Gefahr, dass die Nordeuropäer den 39-Jährigen an die USA überstellten,
       wo ihm zudem Folter drohe.
       
       Der Australier Assange hat die Vereinigten Staaten wegen der
       Veröffentlichung geheimer diplomatischer Depeschen sowie von Unterlagen
       über die Kriege in Afghanistan und im Irak aufgebracht. In Schweden werden
       Assange Sexualdelikte vorgeworfen.
       
       Über die von Schweden beantragte Auslieferung Assanges will ein britisches
       Gericht vom 7. Februar an für zwei Tage verhandeln. Das wurde bei einem
       kurzen Termin am Dienstag bekanntgegeben. Das Verfahren gegen den
       WikiLeaks-Chef kann sich aber über Monate hinziehen, weil ihm gegen eine
       mögliche Auslieferung Rechtsmittel zustehen.
       
       Die britische Polizei hatte Assange im Dezember festgenommen. Er kam nach
       neun Tagen Haft gegen eine Kaution von 200.000 Pfund (ca. 240.000 Euro) und
       Auflagen wie das Tragen einer elektronischen Fußfessel frei.
       
       Am Rande des Gerichtstermins kündigte Assange an, die Veröffentlichung
       neuer Dokumente über die Medienpartner von WikiLeaks werde beschleunigt.
       Die Internetplattform WikiLeaks hatte im Dezember Pläne für die
       Veröffentlichung von Dokumenten bekanntgegeben, die unethische Praktiken
       einer US-Großbank belegen sollen. Es wird vermutet, dass es sich um die
       Bank of America handelt.
       
       12 Jan 2011
       
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