# taz.de -- Integrationsbeauftragte Maria Böhmer: Neue Impulse braucht das Land
       
       > Integrationsbeauftragte Böhmer gründet einen Beirat für Integration. Mit
       > dem vielfältig zusammengesetzten Gremium möchte sie den Dialog verbessern
       > - und erntet Skepsis.
       
 (IMG) Bild: Hat Großes vor mit der Integration: Maria Böhmer, die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung.
       
       BERLIN taz | Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer
       (CDU), will im Frühjahr einen Beirat für Integration einrichten. Durch den
       Beirat solle der Dialog mit den Migranten verstetigt und
       institutionalisiert werden, sagte Böhmer. Das Gremium, dem 32 Mitglieder
       angehören werden, soll Impulse geben, neue Debatten anstoßen und
       Empfehlungen erarbeiten. "Diese werden dann diskutiert", sagte Böhmer. Im
       Klartext heißt das: Verbindliche Konsequenzen gibt es nicht.
       
       Böhmer wird dem Gremium vorsitzen und seine Mitglieder berufen. Zehn von
       ihnen sollen VertreterInnen von Migrantenorganisationen sein, die die
       verschiedenen Herkunftsländer repräsentieren. Darunter sind die Türkische
       Gemeinde, der Bund der spanischen Elternvereine, der Bundesverband
       Deutsch-arabischer Vereine und der Club Dialog als Vertretung
       russischsprachiger Migranten.
       
       Zudem sollen unter anderem Vertreter der kommunalen Spitzenverbände, der
       Bundesagentur für Arbeit, der Arbeitgeber und der Gewerkschaften, des
       Sports, der Wohlfahrtsverbände und der Wissenschaft dabei sein. Hinzu
       kommen die Kirchen, der Zentralrat der Juden und der Moscheedachverband
       Ditib. Zusätzlich will Böhmer fünf Einzelpersönlichkeiten berufen. Je ein
       Vertreter des Innenministeriums, des Bundestags-Innenausschusses und der
       Integrationsminister der Länder sollen einen Gaststatus bekommen.
       
       Inhaltlich soll sich der Beirat nach Böhmers Vorstellung vor allem mit den
       Themen Spracherwerb, Bildung und Arbeit beschäftigen und eine
       "Identitätsdebatte" führen. Er solle aber auch in die aktuelle,
       gesellschaftliche Diskussion eingreifen, so Böhmer. In ihrem Stab im
       Kanzleramt soll eine Geschäftsstelle eingerichtet werden.
       
       Kenan Kolat, der als Vorsitzender der Türkischen Gemeinde im Beirat
       vertreten sein wird, hält die Gründung für einen "richtigen Schritt".
       Anders als Böhmer würde er dem Gremium aber mehr Rechte einräumen.
       "Sinnvoll wäre etwa, dass der Beirat von der Politik bei entsprechenden
       politischen Fragen angehört werden muss", so Kolat.
       
       Der integrationspolitische Sprecher der Grünen, Mehmet Kilic, zweifelt
       dagegen an dem Sinn des neuen Gremiums. "An Sachkompetenz und Beratung
       fehlt es nicht", sagte Kilic. "Aber an der Beratungsresistenz der Union
       wird auch ein neuer Beirat nichts ändern."
       
       14 Jan 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Sabine am Orde
       
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