# taz.de -- Kommentar Rheinland-Pfalz: Grüne Macht in Mainz
       
       > Ausgerechnet die Grünen profitieren von der Schlammschlacht, die sich CDU
       > und SPD ganz ohne Rücksicht auf eigene Wählerverluste liefern.
       
       Es gibt auch Gewinner in "Rheinland-Filz", wie die Union nach 16 Jahren
       unter Kurt Beck über dessen SPD-Regierung ätzt. Doch die CDU gehört nicht
       dazu. Kämpft die CDU-Kandidatin Julia Klöckner auf verlorenem Posten um die
       Macht in Mainz? Es scheint so, denn die Schlammlawine der Skandale hat
       inzwischen auch die junge Parteichefin erreicht. Sie soll schon länger als
       zuvor behauptet von den illegalen Finanztransaktionen ihres Vorvorgängers
       gewusst haben.
       
       Ausgerechnet die Grünen, im Bundesland mit der höchsten Dichte von
       US-Militärflughäfen und Nato-Armeestandorten schon immer pazifistischer als
       der Rest der Truppe, profitieren von der Schlammschlacht, die sich CDU und
       SPD ganz ohne Rücksicht auf eigene Wählerverluste liefern. Vor knapp fünf
       Jahren scheiterte die Partei noch an der 5-Prozent-Hürde. Jetzt könnten die
       einst von Joschka Fischer despektierlich als "Banalos" beschimpften Grünen
       in Rheinland-Pfalz bei der Landtagswahl Ende März um die 16 Prozent der
       Wählerstimmen erringen.
       
       Die pfälzischen Grünen, die sich inhaltlich und personell kaum neu
       aufgestellt haben, können ihr Glück kaum fassen: Sie dürften in Mainz in
       zehn Wochen die Königsmacher sein. Neuer Regierungschef wird dann wohl der
       alte: Kurt Beck. Seine SPD und die Union liegen in den Umfragen derzeit
       Kopf an Kopf, bei jeweils 35 Prozent. Beide wären damit also auf einen
       Koalitionspartner angewiesen. Doch die FDP ist komplett abgemeldet, und von
       einer großen Koalition der Verlierer und Skandalnudeln will bislang weder
       Beck noch Klöckner etwas wissen. Bleiben die Grünen. Und auch wenn deren
       Parteispitze noch immer "keine Koalitionsaussage" machen will: Für die
       Traditionsgrünen in der Pfalz und an Rhein und Mosel ist eine Koalition mit
       der "Akw-Partei" CDU kein Thema
       
       16 Jan 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Klaus-Peter Klingelschmitt
       
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