# taz.de -- Lebensmittel: Demo für bessere Agrarpolitik
       
       > Am Samstag veranstalten zahlreiche Organisationen eine Großdemonstration
       > für artgerechtere Tierhaltung, eine bessere Kennzeichnung von Fleisch und
       > weniger Lebensmittelexporte
       
 (IMG) Bild: Das war der Albert Schweitzer Stiftung nicht genug: Veganer auf der „Wir haben es satt“-Demonstration gegen die Agrarindustrie
       
       Über 120 Organisationen haben anlässlich der Grünen Woche eine Abkehr von
       der industriellen Landwirtschaft gefordert. Unter dem Motto "Wir haben es
       satt!" hat das Bündnis aus Bauern, Tierschützern und
       Lebensmittelunternehmen zu einer Kundgebung am Samstag in Berlin
       aufgerufen. "Wir wollen einen grundsätzlichen Wandel in der Landwirtschaft
       - der Dioxinskandal ist nur die Spitze des Eisbergs", sagte
       Demo-Organisator Jochen Fritz am Montag in Berlin. Die Veranstalter fordern
       unter anderem eine artgerechtere Tierhaltung, eine bessere Kennzeichnung
       von Fleisch und weniger Lebensmittelexporte. Zu der Kundgebung werden rund
       5.000 Teilnehmer erwartet.
       
       In den vergangenen Jahren sind den Veranstaltern zufolge mehrere
       Umweltgesetze zulasten von Tieren und Verbrauchern geändert worden. "Die
       Weichen sind auf Massenproduktion gestellt", klagte Marita Wiggerthale von
       Oxfam Deutschland. Besonders eine Umformulierung im Baugesetzbuch wird von
       den Organisatoren kritisiert.
       
       Durch die neue Gesetzesfassung aus dem Jahr 2006 sei nicht mehr eindeutig
       festgelegt, dass nur solche Viehbauern, die Land besitzen, um eigenes
       Futter anzupflanzen, auch im sogenannten Außenbereich bauen dürfen. Die
       Folge der Novelle sei ein regelrechter Bauboom von Geflügel- und
       Schweinemastanlagen, die ihr Futter von außen beziehen, sagte Reinhild
       Benning vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND).
       
       Die Demonstration beginnt um 12 Uhr am Hauptbahnhof und endet am Nachmittag
       am Brandenburger Tor mit einem "Konzert für eine gentechnikfreie Welt". Zur
       Abschlusskundgebung soll es auch ein "Küchenprotestorchester" geben: Die
       Demonstranten werden dazu aufgefordert, Küchengeräte mitzubringen, "um
       ordentlich Krach zu schlagen für eine neue Agrarpolitik", so Organisator
       Fritz.
       
       17 Jan 2011
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Landwirtschaft
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Kommentar Veganer und Agrardemo: Am Ende verlieren Tiere und Bauern
       
       Der Austritt der einzigen veganen Organisation im Trägerkreis der größten
       Agrardemo schadet Tierrechtlern und -haltern.
       
 (DIR) Beraten über Dioxin-Skandal: Aigner setzt Länder unter Druck
       
       Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner fordert vor dem Sondertreffen der
       Landwirtschaftsminister von den Ländern, dass sie sich hinter ihren
       Zehn-Punkte-Plan stellten. Der ist indes umstritten.