# taz.de -- Kommentar: V-Mann bespitzelt linke Szene: Auskunft statt Schweigen
       
       > Hamburgs Behörden haben über den Einsatz des V-Mannes eine
       > Nachrichtensperre verhängt. Das legt den Verdacht nahe, dass sie etwas zu
       > verbergen haben.
       
 (IMG) Bild: Ungelöste Frage: Welche Aufgaben hatte Kennedy während des G8-Gipfels?
       
       Dass der inzwischen untergetauchte britische Undercover-Agent Mark Kennedy
       im Norden im Einsatz war, darüber gibt es keinen Zweifel mehr. Da nützt die
       ganze Geheimniskrämerei nichts mehr. Aufgeflogen ist aufgeflogen. Für seine
       Spitzeldienste unter Pseudonymen - für Infos über Umweltschützer an
       Energiekonzerne oder für Nachrichten an die Sicherheitsorgane - kassierte
       er neben seinem britischen Beamtengehalt jährlich 240.000 Euro
       Schmiergelder. Das ist alles bekannt und in britischen Medien nachzulesen.
       
       Nun ist es nach den EU-Maßstäben wohl rein rechtlich kein Vergehen, wenn
       ein Polizist - der als verdeckter Ermittler in Großbritannien tätig ist -
       auch das europäische Ausland bereist, obwohl er keine polizeilichen
       Befugnisse besitzt. Er muss jedoch den jeweiligen Sicherheitsbehörden
       gemeldet werden.
       
       Und hier beginnt das Problem. Wenn die Hamburger Polizei und Innenbehörde
       über den Einsatz von Kennedy eine Nachrichtensperre verhängen, dann sollten
       die Alarmsirenen schrillen. Was haben die Sicherheitsorgane zu verbergen?
       Oder sollte Kennedy nicht nur als Spitzel tätig gewesen, sondern für das
       Landeskriminalamt als Agent provocateur aufgetreten sein? Der Verdacht
       liegt nahe, wie sonst soll das Schweigen vom Hamburger
       Ex-Verfassungsschutzchef und heutigen Innensenator Heino Vahldieck zu
       werten sein.
       
       17 Feb 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Magda Schneider
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Enttarnter Spitzel Mark Kennedy: Das große Mauern
       
       Dass er Straftaten beging, ist aktenkundig – doch noch immer verweigern
       Landesregierungen die Aufklärung im Fall des Verdeckten Ermittlers Mark
       Kennedy.
       
 (DIR) Geheimermittlungen in Hamburgs linker Szene: Spitzel von der Insel
       
       Der Hamburger Senat verweigert den Grünen die Auskunft um den Einsatz eines
       verdeckten Ermittlers aus Großbritannien. Die Abgeordnete Antje Möller
       sieht darin einen Verstoß gegen die Verfassung.