# taz.de -- Deutscher Filmpreis-Nominierungen: Tykwers "Drei" ist Favorit
       
       > Tom Tykwers „Drei“ wurde für sechs Goldene Lolas nominiert. „Wer wenn
       > nicht wir“ und „Vincent will Meer“ sind ebenfalls mit dabei im Rennen um
       > die Trophäen.
       
 (IMG) Bild: "Drei"-Regisseur Tom Tykwer mit Hauptdarstellerin Sophie Rois bei den Filmfestspielen von Venedig 2010.
       
       BERLIN taz | Es war zu erwarten, dass Tykwers „Drei“ im Rennen für den
       Deutschen Filmpreis eine Rolle spielen würde. Schließlich ist das
       Beziehungsdrama, eine Dreiecksgeschichte, die in Berlin spielt, Tykwers
       seit langem bester Film. Dass ihn die Deutsche Filmakademie aber gleich
       sechs mal nominiert, mag zunächst überraschen. Neben den Kategorien Bester
       Film und Beste Regie, schlug die Jury "Drei" auch für Schnitt,
       Tongestaltung und Musik vor.
       
       In der Kategorie beste Hauptdarstellerin geht „Drei“ ebenfalls um eine Lola
       ins Rennen. Sophie Rois wurde für ihre Rolle als Hanna nominiert. Hanna ist
       Anfang vierzig, eine selbstbewusste, unabhängige Frau. Kinderlos lebt sie
       mit ihrem Partner Simon zusammen. Beide sind, typisch für das Bild vom
       Prenzlauer Berg-Bewohner, in der Kunst und in den Medien tätig. Dem
       Klischee zum Trotz interpretiert Rois ihre Rolle auf eine erfrischende Art,
       mit rauhem Charme und einer Prise trockenem Humor.
       
       Konkurrenz bekommt sie von Bernadette Heerwagen aus dem
       Science-Fiction-Drama „Die kommenden Tage“ und Lena Lauzemis, die in „Wer
       wenn nicht wir“ eine zugleich sanfte und schroffe Gudrun Ensslin
       verkörpert. Eine Interpretation, die das Kino so noch nicht gesehen hat.
       
       Auch das RAF-Drama hat gute Chancen im Kampf um die Trophäen. Neben der
       Nominierung für die beste Hauptdarstellerin wurde Andres Veiels Film für
       die Kategorien Bester Film, Beste männliche Hauptrolle, Bester Schnitt und
       Bestes Szenenbild vorgeschlagen.
       
       „Vincent will Meer“ darf sich ebenfalls Hoffnungen machen. Ralf Huettners
       Film erzählt die Geschichte eines am Tourette-Syndrom leidenden
       Jugendlichen. Fünf mal wurde die Tragikomödie nominiert, darunter für den
       besten Film und das beste Drehbuch. Florian David Fitz könnte am 8. April,
       gleich zwei Goldene Lolas mit nach Hause nehmen. Er schrieb nicht nur das
       Drehbuch für „Vincent will Meer“, sondern spielt außerdem die Hauptrolle,
       wofür er ebenfalls nominiert wurde.
       
       Um die Trophäe für den besten Film kämpfen außerdem Philipp Stölzls
       „Goethe!“, „Der ganz große Traum“ von Sebastian Grobler und Yasemin
       Samderelis Einwandererkomödie „Almanya – Willkommen in Deutschland“, die
       bereits auf der Berlinale ein Erfolg war.
       
       Der Deutsche Filmpreis ist die renommierteste Auszeichnung für den Film
       hierzulande. Mit rund 2,9 Millionen Euro ist er der höchstdotierte deutsche
       Kulturpreis. Am 8. April werden die Gewinner im Berliner
       Friedrichstadtpalast verkündet.
       
       11 Mar 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Julia Schweinberger
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Deutscher Film
 (DIR) ZDF
       
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