# taz.de -- +++ Liveticker Libyen +++: Gaddafis Zelt getroffen
       
       > Gaddafi verkündet erneut eine Waffenruhe. Das Pentagon bezeichnet die
       > Luftschläge als vollen Erfolg. Für zivile Opfer gebe es keine Belege.
       > Westerwelle bekräftigt: Wir schicken keine Soldaten.
       
 (IMG) Bild: Ein Gaddafi-Anhänger zeigt eine Holzskulptur des Diktators bei einer Kundgebung am Sonntag in Tripolis.
       
       7.45 Uhr: Trittin befürchtet langen Libyen-Konflikt 
       
       Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin glaubt nicht an eine schnelle Beilegung
       des Libyen-Konfliktes. "Wir stehen am Anfang eines wahrscheinlich
       langwierigen militärischen Engagements. Es wird keine schnelle Lösung
       geben", sagte Trittin im ZDF-"Morgenmagazin". Noch nie sei in einem solchen
       Konflikt etwas durch Luftschläge entschieden worden. Entweder man schicke
       Bodentruppen oder man werde sich letztlich mit Machthaber Gaddafi in
       irgendeiner Form verständigen müssen.
       
       Trittin kritisierte erneut die Enthaltung der Bundesregierung im
       UN-Sicherheitsrat zu Libyen. Zwar teile er mit Außenminister Guido
       Westerwelle (FDP), dass die Pläne der militärischen Intervention nicht zu
       Ende gedacht seien. Man könne seine Haltung aber anders ausdrücken als
       durch eine Enthaltung. Die Bundesregierung hätte zustimmen und ihre
       Bedenken durch einen Anhang zur Resolution ausdrücken können. Letztlich
       werden verschärfte Sanktionen und nicht Bombardements den Konflikt
       entscheiden, sagte Trittin.
       
       6.39 Uhr: Gaddafi ruft zum Marsch auf Bengasi 
       
       Gaddafi will Tausende seiner Anhänger in die Rebellenhochburg Bengasie
       marschieren lassen. Die staatliche Nachrichtenagentur Jana meldete in der
       Nacht zum Montag, Gaddafi habe sich mit Mitgliedern eines Volkskomitees
       getroffen, um diesen "grünen Marsch" nach Bengasi zu organisieren.
       
       Die "Demonstranten", zu denen Abgeordnete der verschiedenen Stämme des
       Landes gehören sollten, würden sich "mit Olivenzweigen in der Hand" in
       friedlicher Absicht auf dem Weg in die Stadt im Osten machen, heißt es. Sie
       würden jedoch von bewaffneten Bürgern begleitet, da die andere Seite
       ebenfalls bewaffnet sei.
       
       2.38 Uhr: Kontrollzentrum zerstört 
       
       In dem zerstörten Gebäude der Residenz von Gaddafi ist ein militärisches
       "Kommando- und Kontrollzentrum" der libyschen Truppen beherbergt gewesen.
       Das sei auch der Grund dafür gewesen, weshalb das Gebäude in Tripolis
       zerstört worden sei, sagte ein Vertreter der internationalen Einsatzkräfte.
       
       2.19 Uhr: Nun trifft es Gaddafis Zelt 
       
       Ein Marschflugkörper ist in ein Gebäude innerhalb des Geländes Bab Al
       Asisija in Tripolis eingeschlagen, auf dem auch das Zelt von Gaddafi steht.
       Es war nicht bekannt, wo sich Gaddafi während des Angriffs befand. Ein
       Fotograf berichtet, die Hälfte des runden, dreigeschossigen
       Verwaltungsgebäudes sei eingestürzt, Rauch stieg daraus auf und
       Splitterteile der Cruise Missile seien überall verstreut. Rund 300
       Gaddafi-Anhänger waren auf dem Gelände. Über Tote und Verletzte wurde
       nichts bekannt.
       
       1.16 Uhr: Nato einigt sich nicht auf Militäreinsatz 
       
       Der NATO-Rat hat einer Teilnahme der Allianz bei der Durchsetzung des
       Flugverbots in Libyen zunächst nicht zugestimmt. Dies scheiterte am
       Einspruch der Türkei. Einverständnis wurde dagegen darüber erzielt, dass
       sich das Bündnis an der Durchsetzung des UN-Waffenembargos gegen Libyen
       beteiligt.
       
       Einigen Mitgliedstaaten - darunter die Türkei - äußerten Unmut über ein
       Vorpreschen von Franzosen, Briten und Amerikanern mit den am Samstag
       begonnenen Luftangriffen auf Libyen geäußert hätten. Die türkische
       Ablehnung einer NATO-Intervention in Libyen stoppte vorerst Pläne, die
       Flugverbotszone mit Patrouillen von Kampfflugzeugen der NATO durchzusetzen.
       
       0.14 Uhr: Gaddafi-Residenz getroffen 
       
       Ein Gebäude der Residenz von Gaddafi ist bei einem Angriff zerstört worden.
       Es handelt sich um ein Verwaltungsgebäude in dem Komplex, der in Bab el
       Asisija im Süden von Tripolis liegt. Es wurde nach Angaben eines
       Regierungssprechers, der sich vor ausländischen Journalisten äußerte, von
       einer Rakete getroffen und vollständig zerstört. Das Gebäude liegt demnach
       rund 50 Kilometer von dem Zelt entfernt, in dem Gaddafi häufig seine
       Besucher empfängt. Bereits zuvor waren in Tripolis schwere Explosionen zu
       hören gewesen, auch in der Nähe der Kaserne in Bab el Asisija, in der die
       Residenz liegt.
       
       22.50 Uhr: Briten äußern Skepsis über Waffenruhe 
       
       Großbritannien hat die erneute Ankündigung einer Waffenruhe von libyscher
       Seite mit Skepsis aufgenommen. Als am Freitag erstmals eine Waffenruhe von
       der libyschen Führung verkündet worden sei, sei diese wenige Stunden später
       gebrochen worden, hieß es von der Downing Street. "Wir haben am Freitag
       gesagt, dass wir Gaddafi nicht an seinen Worten, sondern an seinen Taten
       messen", verlautete aus Regierungskreisen. Dies gelte weiterhin.
       
       22.08 Uhr: Keine deutsche Beteiligung am Libyen-Krieg 
       
       Deutschland lehnt eine Beteiligung am Libyen-Krieg weiterhin klar ab. "Da
       werden keine deutschen Soldaten hingeschickt", sagte Außenminister Guido
       Westerwelle (FDP). Es bestehe die Gefahr, dass die Bundeswehr in dauerhafte
       Auseinandersetzungen verwickelt werde. Genau deshalb sei die Enthaltung im
       UN-Sicherheitsrat nicht schwer gefallen.
       
       21.59 Uhr: US-Militärs haben nicht Gaddafis Tod zum Ziel 
       
       An dem Militäreinsatz in Libyen will sich auch der arabische Golfstaat
       Katar beteiligen. Das gab US-Vizeadmiral William Gortney am Sonntag in
       Washington bekannt. Welche Aufgaben Katar übernehmen werde, sagte er
       allerdings nicht. Die USA hatten immer betont, selbst eine eher symbolische
       Beteiligung arabischer Staaten an dem Waffengang sei überaus wichtig.
       
       Zugleich machte Gortney klar, dass sich die Angriffe nicht gegen Gaddafi
       als Person richten. "Gaddafi steht nicht auf unserer Zielliste", sagte er
       im Pentagon.
       
       21.33 Uhr: Pentagon: "Keine Belege für zivile Opfer" 
       
       Die USA haben die erste Welle von Luftangriffen auf militärische Ziele als
       Erfolg bezeichnet. Sämtliche Flugzeuge der alliierten Kräfte seien sicher
       zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt, die Truppen des libyschen Machthabers
       Muammar al Gaddafi seien "isoliert und durcheinander", teilte das Pentagon
       mit. Zudem gebe es keine Belege für zivile Opfer.
       
       21.27 Uhr: Ungarn verteidigt deutsche Libyen-Politik 
       
       Ungarns Außenminister Janos Martonyi hat Deutschland gegen Kritik an der
       Zurückhaltung Berlins im Libyenkonflikt verteidigt. "Wenn ein Land an einer
       militärischen Aktion nicht teilnimmt, heißt das an und für sich nicht, dass
       es die politische Unterstützung dafür verweigert", sagte Martonyi.
       
       21.10 Uhr: US-Militär spricht von Erfolg 
       
       Ein Vertreter des US-Militärs erklärt, dass die Angriffe der
       amerikanischen, französischen und britischen Streitkräfte auf libysche
       Bodentruppen südlich der Stadt Benghasi ein Erfolg gewesen seien.
       
       21.06 Uhr: Augenzeuge: Laute Explosion in Tripolis 
       
       Ein Zeuge berichtet, dass in Tripolis eine laute Explosion zu hören sei.
       
       21.04 Uhr: Italienische Tornados gestartet 
       
       Drei italienische Tornado-Kampfflugzeuge sind von der Luftwaffenbasis
       Trapani-Birgi in Sizilien zu einem Einsatz gestartet. Das Ziel ihres Fluges
       wurde zunächst nicht mitgeteilt, wie italienische Medien berichteten.
       Verteidigungsminister Ignazio La Russa hatte Stunden zuvor mitgeteilt, dass
       Italien acht Flugzeuge für die Aktionen gegen das Regime des libyschen
       Diktators Muammar al-Gaddafir bereitstelle - vier Jagdflugzeuge sowie vier
       Tornados, die Flugabwehrradar neutralisieren können.
       
       20.55 Uhr: Dänen beim "Hochrisikoeinsatz" dabei 
       
       An den Luftangriffen auf Ziele in Libyen haben sich auch dänische
       Kampfflugzeuge beteiligt. Das teilte Dänemarks Verteidigungsministerin
       Gitte Lillelund am Abend in Kopenhagen mit. Von den sechs für die Einsätze
       in Libyen bereitgestellten Flugzeugen seien vier jeweils fünf Stunden bei
       dem "Hochrisikoeinsatz" in der Luft gewesen. Sie seien zu ihrem Stützpunkt
       auf Sizilien zurückgekehrt. Weitere Einzelheiten wollte die Ministerin
       nicht nennen."
       
       20.11 Uhr: Nato ist gespalten 
       
       Die Angriffe gegen Libyen haben die NATO gespalten. Von mehreren
       Bündnispartnern sei auf dem NATO-Rat am Sonntag Unmut über ein Vorpreschen
       von Franzosen, Briten und Amerikanern geäußert worden, hieß es in
       Diplomatenkreisen. Einige Länder fühlten sich nicht ausreichend über die
       Intervention informiert oder hielten sie für überhastet.
       
       Die Türkei blockierte dem Vernehmen nach bis zum Abend den Beschluss des
       Nordatlantik-Paktes zu einer Beteiligung am Militäreinsatz gegen Gaddafi
       und seine Truppen. Ob noch in der Nacht eine Entscheidung getroffen werde,
       sei offen, hieß es.
       
       19.54 Uhr: Stellungnahme von Obama gefordert 
       
       Der Präsident des US-Repräsentantenhauses, der Republikaner John Boehner,
       fordert von Präsident Barack Obama eine Stellungnahme zum Einsatz in
       Libyen. Obama müsse dem amerikanischen Volk und dem Kongress erklären,
       welches Ziel der Einsatz in Libyen habe und wie es erreicht werden soll.
       
       19.52 Uhr: Italienisches Schiff wieder auf Fahrt 
       
       Ein in Tripolis festgehaltener italienischer Schlepper ist wieder frei. Das
       teilt der Reeder mit. An Bord sind elf Besatzungsmitglieder.
       
       19.37 Uhr: Abwehrfeuer in Tripolis 
       
       Über Tripolis ist kurz nach Einbruch der Dunkelheit wieder das Feuer von
       Flugabwehrgeschützen zu hören gewesen. Damit begann die zweite Nacht
       alliierter Luftangriffe gegen Libyen.
       
       19.28 Uhr: EU-Außenminister beraten Libyen-Einsatz 
       
       Die EU-Außenminister kommen Montagfrüh in Brüssel zu Beratungen über die
       Lage in Libyen zusammen. Dabei könnten auch geplante weitere Sanktionen
       gegen das nordafrikanische Land zur Sprache kommen. Die EU will Gaddafi mit
       den Strafmaßnahmen zum Machtverzicht bringen.
       
       19.18 Uhr: Österreich will humanitären Einsatz 
       
       Der österreichische Außenminister Michael Spindelegger hält einen
       humanitären Einsatz von EU-Militärverbänden in Libyen für möglich. Dem
       österreichischen Rundfunk ORF sagte der konservative Politiker, ihre
       Aufgabe könnte sein, Flüchtlingsströme aus Libyen zu schützen. An dem
       Einsatz könnten sich auch österreichische Truppen beteiligen, sagte der
       Politiker.
       
       Die Rebellenregierung in Bengasi werde Österreich noch nicht anerkennen.
       "Es ist nicht klar, ob der gebildete Nationalrat für alle Aufständischen
       sprechen kann", sagte Spindelegger. Es müsse zunächst mehr Informationen
       aus dem umkämpften Gebiet geben.
       
       19.09 Uhr: "Freiheit, Frieden und Stabilität im Mittelmeerraum" 
       
       Auch Albanien bot Unterstützung für den internationalen Militäreinsatz in
       Libyen an. Ministerpräsident Sali Berisha erklärte, sein Land begrüße die
       internationale Militärintervention und biete "jede nötige Hilfe" zur
       Umsetzung der Mission an, die "Freiheit, Frieden und Stabilität im
       Mittelmeerraum" sicherstelle. Konkrete Angaben zur Art der Hilfe machte
       Berisha nicht. Albanien ist seit knapp zwei Jahren Mitglied der NATO.
       
       19.00 Uhr: Norwegische Kampfjets starten Montag 
       
       Erste norwegische F-16-Kampfjets sollen zum Einsatz kommen. Die ersten der
       sechs angekündigten Kampfflugzeuge würden Norwegen am Montag verlassen,
       sagte Brigadegeneral Per Egil Rygg. Zudem würden 120 Piloten, Techniker,
       Sicherheitspersonal und Pressereferenten für den Libyen-Einsatz entsandt.
       
       18.15 Uhr: Katar wird sich wahrscheinlich beteiligen 
       
       Katar wird sich nach Angaben des französischen Verteidigungsministeriums
       innerhalb der nächsten Stunden an der internationalen Militäraktion gegen
       die libyschen Streitkräfte von Muammar al Gaddafi beteiligen. Katarische
       Kampfflugzeuge würden der Operation an der Seite von französischen
       Kampfjets beitreten, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums,
       Laurent Teisseire.
       
       17.41 Uhr: 15 französische Flugzeuge ohne Probleme 
       
       Einem französischen Militärsprecher zufolge waren am Sonntag 15
       französische Flugzeuge über Libyen im Einsatz. Probleme seien nicht
       aufgetreten, es habe keinen Widerstand gegeben.
       
       17.23 Uhr: Italienisches Schiff in Tripolis festgehalten 
       
       Im Hafen der libyschen Hauptstadt Tripolis wird laut Medienberichten ein
       italienisches Schiff festgehalten. Bewaffnete Männer hätten die
       Besatzungsmitglieder der "Asso 22" festgenommen, während libysche Arbeiter
       am Samstag von Bord gegangen seien, berichtete der staatliche Fernsehsender
       RAI am Sonntag. An Bord der "Asso 22" seien acht Italiener, zwei Inder und
       ein Ukrainer. Dem Bericht zufolge darf der Schleppkahn der in Neapel
       ansässigen Reederei Augusta Offshore den Hafen von Tripolis nicht
       verlassen.
       
       17.15 Uhr: US-Militär sieht "schwierigen Prozess" 
       
       Franklin Childress, Sprecher des US-Militärs, sagte nach Angaben der BBC,
       es sei schwierig, militärische und zivile Ziele zu unterscheiden. "Es ist
       ein sehr schwieriger Prozess, aber wir müssen vorsichtig und verständig
       sein - im Gegensatz zu Libyens Regime." Damit reagierte er auf die Kritik
       des Generalsekretärs der Arabischen Liga, Amr Mussa, der zivile Opfer
       befürchtet hatte.
       
       16.59 Uhr: Flugplatz Al Watyah getroffen 
       
       Ein libyscher Militärsprecher sagte der Nachrichtenagentur Reuters, die
       Luftschläge des westlichen Militärbündnisses hätten den Flugplatz Al Watyah
       getroffen und einige Luftabwehrgeschütze beschädigt. Der Flugplatz Al
       Watyah liegt 170 Kilometer südwestlich von Tripolis. Nach Angaben des
       US-Militärs waren Raketenangriffe der USA und Großbritannien am Samstag an
       mindestens 20 Zielen erfolgreich.
       
       16.33 Uhr: Briten wollen Nato-Kommando in Libyen 
       
       Das Kommando über den Militäreinsatz in Libyen soll nach dem Willen
       Großbritanniens möglichst schnell von den USA auf die Nato übergehen. "Ich
       hoffe, dass wir unter Nato-Kontrolle und unter Nato-Kommando kommen, auch
       wenn es keine Nato-Mission ist", sagte der britische Verteidigungsminister
       Liam Fox.
       
       16.01 Uhr: Zwei Journalisten in Libyen vermisst 
       
       Zwei Journalisten der Nachrichtenagentur AFP werden seit Samstag in Libyen
       vermisst. Der 38-jährige Reporter Dave Clark und der 45-jährige Fotograf
       Roberto Schmidt hatten die Agentur zuletzt am Freitag per E-Mail über ihre
       Pläne informiert, am Samstagmorgen 35 Kilometer von der ostlibyschen Stadt
       Tobruk entfernt Rebellen treffen und Flüchtlinge interviewen zu wollen.
       Seither haben sie sich nicht mehr gemeldet. Clark und Schmidt waren in
       Begleitung des Fotografen der Agentur Getty Images, Joe Raedle. Clark ist
       seit dem 8. März als Reporter in Libyen im Einsatz, Schmidt seit dem 28.
       Februar.
       
       Seit Beginn des Volksaufstands gegen den libyschen Machthaber Muammar
       al-Gaddafi am 15. Februar wurden mehrere ausländische Journalisten in
       Libyen festgenommen. Die Behörden in der Hauptstadt Tripolis halten nach
       eigenen Angaben vier Journalisten der New York Times fest, die seit
       Dienstag vermisst werden. Der Zeitung zufolge sollten sie am Freitag
       freigelassen werden, bislang gab es dafür aber keine Bestätigung.
       
       15.30 Uhr: Arabische Liga kritisiert Militäreinsatz 
       
       Der Generalsekretär der Arabischen Liga, Amr Mussa, hat die internationalen
       Luftangriffe auf Libyen kritisiert. Sie führten zum Tod von Zivilisten und
       gingen weiter als jene Schritte, die die Arabische Liga gebilligt habe,
       sagte er. Die Unterstützung der Arabischen Liga für eine Flugverbotszone
       über Libyen galt im Westen als Bedingung für einen Militäreinsatz. Der
       UN-Sicherheitsrat hatte aber nicht nur eine Flugverbotszone, sondern auch
       "alle notwendigen Maßnahmen" zum Schutz der Zivilbevölkerung zugelassen.
       
       15.11 Uhr: Sturz Gaddafis nicht Ziel des Militäreinsatzes 
       
       Der Militäreinsatz internationaler Truppen in Libyen dient nach den Worten
       von US-Generalstabschef Michael Mullen nicht dem Sturz des libyschen
       Machthabers Gaddafi. Ziel sei es, die libysche Zivilbevölkerung zu
       schützen, sagte Mullen am Sonntag dem US-Fernsehsender Fox. Um die
       Kampfkraft der Gaddafi-Truppen zu schwächen, plane die internationale
       Koalition, deren Nachschublinien anzugreifen, sagte Mullen.
       
       14.47 Uhr: Gaddafis Truppen in Misrata 
       
       Gaddafis Truppen sind nach Augenzeugenberichten in das Zentrum der von
       Rebellen gehaltenen Stadt Misrata eingedrungen, die etwa 200 Kilometer
       östlich von Tripolis liegt. Mehrere Menschen seien bei den Gefechten
       getötet worden, sagt ein Anwohner. Ein Sprecher der Rebellen sagt, im
       Stadtzentrum seien Panzer eingedrungen. "Es gibt so viele Opfer, dass wir
       sie nicht zählen können."
       
       14.40: Russland kritisiert internationalen Militäreinsatz 
       
       Russland hat die Bombardierung strategischer Objekte wie Brücken beim
       internationalen Militäreinsatz gegen Libyen scharf kritisiert. Solche
       Luftschläge seien von der jüngsten UN-Resolution nicht gedeckt, erklärte
       das Außenministerium in Moskau nach Angaben der Agentur Interfax. Ziel der
       Resolution sei der Schutz der Zivilbevölkerung in dem nordafrikanischen
       Land. Durch Luftschläge auf Brücken und andere nicht rein militärische
       Ziele seien bereits mindestens 48 Zivilisten getötet worden. Russland hatte
       sich - wie Deutschland - bei der Abstimmung über die Libyen- Resolution im
       UN-Sicherheitsrat am vergangenen Donnerstag enthalten.
       
       14.00 Uhr: Gaddafi verteilt Waffen an eine Million Bürger 
       
       Die libysche Regierung verteilt einer Meldung der Nachrichtenagentur Jana
       zufolge Waffen an eine Million Männer und Frauen. Die staatliche Agentur
       beruft sich auf Angaben aus Kreisen des Verteidigungsministeriums.
       
       Nach Beginn des Militärschlags einiger Staaten gegen Libyen zeichnet sich
       indes auch eine direkte Beteiligung der Nato ab. Militärs und Botschafter
       der 28 Länder hätten in wesentlichen Fragen einen Konsens über einen
       Einsatz erreicht, berichteten Nato-Diplomaten am Sonntag in Brüssel. Doch
       einige Details seien noch offen. Nach wie vor fehlt ein politisches Mandat,
       allerdings wollen die Botschafter dies so bald wie möglich beschließen.
       
       13.54 Uhr: Zahl der Todesopfer steigt 
       
       In Libyen steigt die Zahl der Todesopfer. Die Aufständischen berichten auf
       ihren Websites unter Berufung auf Krankenhausärzte, durch die jüngsten
       Angriffe der Truppen von Muammar al-Gaddafi in der östlichen Stadt Bengasi
       seien mehr als 90 Menschen ums Leben gekommen. Zahlreiche Familien hätten
       bereits die Stadt verlassen. Sie seien zum Teil in den Städten Derna und
       Al-Baidha untergekommen.
       
       Der Nachrichtensender Al-Arabija meldete unter Berufung auf die libyschen
       Behörden, bei den Angriffen der westlichen Allianz hätten 64 Menschen den
       Tod gefunden. Wie viele Soldaten und Söldner unter den Toten sind, blieb
       unklar.
       
       13.50 Uhr: US-Tarnkappenbomber greifen an 
       
       US-Tarnkappenbomber greifen nach Angaben des TV-Senders CNN libysche
       Truppen an. Wie der Sender am Sonntag unter Berufung auf das Pentagon
       berichtete, fliegen insgesamt 19 Kampfflugzeuge, darunter auch mehrere
       Stealth-Tarnkappenbomber, Attacken auf Bodentruppen von Gaddafi.
       Tarnkappenbomber können vom feindlichen Radar nur äußerst schwer erkannt
       werden. Nähere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt.
       
       Zugleich berichtete eine Korrespondentin des Senders aus Libyen, die
       Angriffe von Gaddafi-Einheiten auf die Rebellenhochburg Bengasi sei zum
       Stillstand gekommen. Seit Beginn der Alliierten-Operation am Samstag habe
       es keine nennenswerten Attacken auf die Stadt in Ost-Libyen gegeben.
       
       13.36 Uhr: 19 US-Kampfflugzeuge im Einsatz 
       
       Insgesamt 19 US-Kampfflugzeuge, darunter auch drei Tarnkappenbomber,
       bombardierten derzeit Ziele in Libyen. Dies sagte der Sprecher des
       Afrika-Kommandos der US-Streitkräfte (AFRICOM) in Möhringen bei Stuttgart,
       Kenneth Fidler, der Nachrichtenagentur AFP.
       
       13.20 Uhr: Indien bedauert Luftangriffe 
       
       Indien hat die Luftangriffe auf Stellungen in Libyen bedauert und zu einer
       friedlichen Lösung des Konflikts aufgerufen. Die Maßnahmen der
       internationalen Gemeinschaft dürften die schwierige Lage des libyschen
       Volkes nicht noch weiter verschärfen, heißt es in einer Erklärung des
       Außenministeriums in Neu Delhi. Indien gehört dem UN-Sicherheitsrat als
       nichtständiges Mitglied an und hatte sich wie Deutschland bei der
       Abstimmung über die Errichtung eines Flugverbots über Libyen im Rat
       enthalten.
       
       13.06 Uhr: Bundeswehr nicht in Libyen aktiv 
       
       Deutschland beteiligt sich nach den Worten von Außenminister Guido
       Westerwelle (FDP) nicht am Militäreinsatz gegen Libyen. "Die Bundeswehr
       wird nicht nach Libyen geschickt", sagte Westerwelle am Sonntag in Berlin.
       Der Eindruck, dass sich Deutschland mit dieser Haltung in der Europäischen
       Union isoliere, sei "völlig falsch".
       
       Angesichts massiver Luftschläge und anhaltender Kämpfe in Libyen hat das
       Rote Kreuz zum Schutz der Zivilbevölkerung aufgerufen. Auch die
       internationalen Streitkräfte wurden eindringlich ermahnt, bei ihren
       Luftangriffen auf die Truppen von Staatschef Muammar al-Gaddafi die
       Bevölkerung zu schonen.
       
       12.11 Uhr: Flugverbotszone faktisch durchgesetzt 
       
       Laut US-Generalstabschef Mike Mullen haben die westlichen Luftangriffe eine
       Offensive von Gaddafis Truppen gegen Rebellen in Benghasi erfolgreich
       gestoppt. Es gebe derzeit keine Anzeichen dafür, dass sich noch libysche
       Flugzeuge in der Luft befänden. Damit sei die Flugverbotszone faktisch
       durchgesetzt. Er habe zudem bisher keine Berichte über zivile Opfer
       gesehen, sagt Mullen er dem Fernsehsender NBC. Die Ziele der Militäraktion
       seien begrenzt, es gehe nicht um die Vertreibung Gaddafis.
       
       12.07 Uhr: Kampfflugzeuge greifen wieder an 
       
       Frankreich hat seine Luftangriffe auf Libyen am Sonntag wieder aufgenommen.
       Mehrere Kampfflugzeuge vom Typ Rafale und Mirage 2000 hätten am Morgen
       Libyen überflogen und Panzer von regierungstreuen Truppen angegriffen,
       berichteten Militärkreise. Die genauen Einsatzorte waren zunächst nicht
       bekannt.
       
       Laut einem US-Medienbericht haben auch drei US-Tarnkappenbomber einen
       wichtigen Militärflugplatz in Libyen bombardiert. Die drei B-2 Flugzeuge
       hätten insgesamt 40 Bomben auf die Anlage abgeworfen, um einen Großteil der
       libyschen Luftwaffe zu zerstören, berichtete der US-Fernsehsender CBS am
       Sonntagvormittag. Zudem seien US-Kampfflugzeuge über Libyen auf der Suche
       nach Einheiten Gaddafis, die sie angreifen könnten. Es gab zunächst keine
       offizielle Bestätigung der Meldung.
       
       11.45 Uhr: Gaddafi sieht sich als Sieger 
       
       Nach dem Beginn der internationalen Luftangriffe auf Ziele in Libyen hat
       der libysche Machthaber Muammar el Gaddafi mit einem "langen, ausgedehnten
       Krieg ohne Grenzen" gedroht. In der am Sonntag im Staatsfernsehen
       übertragenen Audiobotschaft sagte der Revolutionsführer, "das gesamte Volk
       steht unter Waffen". "Wir sind die Sieger, ihr seid die Verlierer. Wir
       werden uns nicht vom Schlachtfeld zurückziehen, denn wir verteidigen unsere
       Erde und unsere Würde", sagte Gaddafi weiter. Die Regierungen in Paris,
       London und Washington würden fallen "wie Hitler und Mussolini" sagte
       Gaddafi. "Alle Tyrannen fallen unter dem Druck der Volksmassen."
       
       11.12 Uhr: Gaddafis Pläne zur "Selbstverteidigung" 
       
       Das libysche Außenministerium hat mitgeteilt, die Armee werde "zur
       Selbstverteidigung" militärische und zivile Flugzeuge einsetzen. Weitere
       Angaben machte das Ministerium nicht, wie die BBC berichtet. Außerdem habe
       Mustafa Gheriani, Sprecher der libyschen Aufständischen dem britischen
       Sender mitgeteilt, dass die nordöstlich gelegenen Städte Tobruk Bengasi
       "einigermaßen sicher" seien.
       
       10.19 Uhr: Gaddafis Scharfschützen terrorisieren Misrata 
       
       Die Stadt Misrata würde von drei Seiten mit Artilleriegeschützen
       beschossen, sagte ein Bewohner der BBC. Wohngebiete lägen unter schwerem
       Feuer. Der Beschuss stellt eine Verletzung der
       Weltsicherheitsratsresolution vom Donnerstag dar, die es den
       Gaddafi-Truppen verbietet, Zivilisten anzugreifen.
       
       Gaddafis Truppen haben außerdem Scharfschützen auf den Dächern von
       mindestens drei Häusern im Zentrum der von Aufständischen besetzten Stadt
       positioniert, wie ein Bewohner berichtet. "Sie scheinen bereit zu sein, auf
       alles zu feuern, was sich bewegt", sagte er der Nachrichtenagentur Reuters
       am Telefon. In Misrata sei es heute bisher ruhig, Gaddafis Truppen
       umzingelten jedoch weiterhin die Stadt.
       
       9.47 Uhr: Derzeit keine weiteren Angriffe 
       
       Die internationalen Luftangriffe auf Ziele in den beiden größten libyschen
       Städten Tripolis und Bengasi sind am Sonntagmorgen zunächst nicht
       fortgesetzt worden. In den Morgenstunden war die Lage in der Hauptstadt
       Tripolis ruhig, wie Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Auch
       in der zweitgrößten Stadt des Landes, der Rebellenhochburg Bengasi, gab es
       zunächst keine weiteren Angriffe. Einwohner Bengasis, die am Vortag vor
       Kämpfen zwischen den Aufständischen und den Truppen von Machthaber Muammar
       el Gaddafi geflohen waren, kehrten am Sonntag teilweise zurück.
       
       9.33 Uhr: Brennende Militärfahrzeuge auf Weg nach Bengasi 
       
       Nach den Luftangriffen der westlichen Koalitionstruppen säumen Dutzende
       frisch ausgebrannter Militärfahrzeuge die strategisch wichtige Straße
       zwischen der Rebellenhochburg Benghasi und Adschdabija im Osten Libyens,
       wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur Reuters berichtet.
       Gaddafi-Truppen hatten die Stroße genutzt, um nach Benghasi vorzurücken.
       Mindestens 14 Tote wurden um die ausgebrannten Militärfahrzeuge gezählt.
       
       9.24 Uhr: Nato-Rat entscheidet über Beteiligung an Luftangriffen 
       
       Der Nato-Rat in Brüssel entscheidet am Sonntag darüber, ob sich das
       Militärbündnis an den Luftangriffen auf Libyen beteiligen wird. Aus
       Diplomatenkreisen verlautete, möglich sei auch, dass die Nato den an der
       Intervention beteiligten Staaten lediglich logistische, geheimdienstliche
       oder anderweitige Unterstützung bereitstellen werde.
       
       Mehrere Regierungen von Nato-Staaten haben bereits signalisiert, dass sie
       sich an Luftangriffen nicht beteiligen wollten. Sie verwiesen darauf, dass
       das Bündnis bereits stark im Krieg in Afghanistan engagiert sei.
       Frankreich, Großbritannien und die USA starteten am Samstag die erste
       Angriffswelle auf die Streitkräfte des libyschen Machthabers Muammar al
       Gaddafi.
       
       Zuvor hatten auf französische Initiative an einem Libyen-Gipfel in Paris
       ranghohe Regierungsvertreter von 22 Staaten teilgenommen, darunter auch
       Bundeskanzlerin Angela Merkel und Gesandte aus arabischen Staaten. Der
       französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy teilte mit, alle hätten darin
       übereingestimmt, dass alles dafür getan werden müsse, die Flugverbotszone
       und einen Waffenstillstand durchzusetzen
       
       8.59 Uhr: Russland distanziert sich 
       
       Russland hat sich vom internationalen Militäreinsatz gegen Libyen
       distanziert. "Wir bedauern diesen bewaffneten Einsatz im Rahmen der
       UN-Resolution 1973, die in Eile beschlossen wurde", teilte das
       Außenministerium in Moskau mit. Russland rufe zu einer baldigen Waffenruhe
       auf. "Das Blutvergießen muss schnell gestoppt werden, und Libyen muss
       schnell den Dialog aufnehmen, damit der Konflikt auf Dauer gelöst werden
       kann."
       
       Russland hatte sich - wie Deutschland - bei der Abstimmung über die
       Resolution für die Errichtung eines Flugverbots über Libyen im
       UN-Sicherheitsrat am Donnerstag enthalten.
       
       7.25 Uhr: 40 Bomben auf Flugplatz 
       
       Drei US-Tarnkappenbomber haben nach Angaben des Fernsehsenders CBS bei dem
       Militäreinsatz 40 Bomben auf einen bedeutenden libyschen Flugplatz
       geworfen, der jedoch nicht näher identifiziert wurde. Ein Sprecher des
       Pentagon erklärte, ihm lägen keine Informationen über einen solchen Angriff
       vor.
       
       Quellen: dpa, dapd, afp, reuters 
       
       Was bisher geschah: [1][Liveticker der Nacht zum Sonntag.]
       
       20 Mar 2011
       
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