# taz.de -- Ausgrenzungen beim Fußball: "Schwule werden diskriminiert"
       
       > Wenn Frauenfußball als Lesbensport diskriminiert wird, regt sich Fatmire
       > Bajramaj auf. Die Nationalspielerin wendet sich gegen Ausgrenzung in
       > ihrem Sport.
       
 (IMG) Bild: Fatmire Bajramaj vom 1. FFC Turbine Potsdam in Aktion im Bundesligaspiel gegen Essen-Schönebeck.
       
       BERLIN taz | Die Nationalspielerin Fatmire Bajramaj ärgert sich über
       Vorurteile und Diskriminierung im Fußball. Angesprochen auf Männer, die
       Frauenfußball als reinen Lesbensport abkanzelten, sagt sie im
       sonntaz-Gespräch: "Denen könnte es genauso passieren, dass das eigene Kind
       mal aufs gleiche Geschlecht steht. Wär doch schade, wenn man sie deshalb
       ausgrenzt."
       
       Die Spielmacherin von Turbine Potsdam hat Verständnis für Schwule im
       Männerfußball, die sich nicht outen. "Das würde ich da auch nicht machen.
       Schwule werden unter Männern immer noch ganz schön diskriminiert. Bei uns
       gibt es so etwas nicht. Aber vielleicht kann ich da auch nicht mitreden,
       weil ich nicht lesbisch bin."
       
       Barjamaj fürchtet, dass nach der WM die Aufmerksamkeit für den
       Frauenfußball wieder schwindet. "Die WM wird für einen Monat ein
       Sommermärchen sein", sagt sie. "Aber ich hab schon Angst, dass danach nur
       noch zwei Wochen darüber geredet wird, und dann ist wieder alles so, wie's
       früher war."
       
       Von der ARD verlangte sie, die Frauen-Bundesliga regelmäßig in die
       "Sportschau" zu nehmen. "Müssen ja nicht alle sein", sagt Bajramaj der
       sonntaz. Aber ein Spiel pro Wochenende solle schon ins Programm genommen
       werden.
       
       Bajramajs Verein Turbine Potsdam trifft am Samstag im DFB-Pokalfinale auf
       den 1. FFC Frankfurt. Die Mittelfeldspielerin gehört zu den bekanntesten
       Mitgliedern der Nationalelf, die ab 26. Juni bei der Weltmeisterschaft im
       eigenen Land antritt.
       
       Fatmire Bajramaj wurde am 1. April 1988 in Gjurakovc im Kosovo geboren.
       Nachdem ihr albanischer Vater sich geweigert hatte, dem serbischen Staat
       seine Loyalität zu versichern, entschloss sich die Familie 1993 zur Flucht
       nach Deutschland. Als Erstklässlerin begann Bajramaj mit dem Kicken.
       
       Heute habe sie keine Probleme damit, ein Beispiel für gelungene Integration
       zu sein, sagt sie. Sie bete und halte sich an bestimmte muslimische Regeln.
       
       "Wenn Fastenzeit ist, versuche ich auch ein paar Tage zu fasten und kein
       Schweinefleisch zu essen. Ich trinke gern mal einen Sekt, würde damit aber
       nie übertreiben.
       
       Wichtig ist einfach nur anständig zu leben, so wie es auch in der Bibel
       steht. Wenn ich mal aufhöre mit Fußball, will ich einen Fastenmonat
       durchziehen. "
       
       In dem sonntaz-Gespräch erzählt Bajramaj aus ihrer Kindheit, welche Träume
       sie jenseits des Fußballs hat und spricht über ihr Vorbild Zinedine Zidane.
       
       26 Mar 2011
       
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 (DIR) Frauen-Bundesliga
       
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