# taz.de -- Flugfeld Tempelhof wird aufgehübscht: Der Hügel ruft
       
       > Berg, Teich und Boulevard sollen auf dem Gelände des ehemaligen
       > Flughafens Tempelhof entstehen. Damit sind nicht alle glücklich.
       
 (IMG) Bild: Die Spitze des Hügels: Der aus dem "Himmel über Berlin" kopierte Bruno-Ganz-Engel auf dem künftigen Kletterfelsen
       
       Nach der Vorstellung der Pläne zur Umgestaltung des Tempelhofer Feldes gibt
       es erste Kritik an den Entwürfen. "Der Park wird so eher zum
       Vergnügungspark als zu einem Ort für Erholung", sagt Jakob Tigges,
       Architekt und Erfinder des Kunstprojekts "[1][The Berg]". Franziska
       Eichstädt-Bohlig, stadtentwicklungspolitische Sprecherin der Grünen
       kritisiert Teile der Planung als "überzogen".
       
       Am Freitag hatte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung den
       [2][Siegerentwurf für die Gestaltung des Tempelhofer Feldes] vorgestellt.
       Zweieinhalb Jahre nach der Schließung des Flughafens steht damit fest, wie
       das Feld in zehn Jahren aussehen soll. Geplant sind unter anderem ein 60
       Meter hoher Berg und Kletterfelsen, eine Wasserfläche und ein
       Ausstellungs-Pavillon. Die ehemalige Nordbahn soll zum Boulevard werden.
       
       Tigges und seine Kollegen von der Agentur Mila hatten sich nicht an dem
       Wettbewerb beteiligt, aber kritisch mit dem Prozess um die Entwicklung des
       Geländes auseinander gesetzt - auf künstlerische Art und Weise. Sie
       stellten einen fiktiven Entwurf vor: ein 1.000 Meter hoher Berg mit
       Seilbahn und Pisten. "Unser Entwurf war eine Metapher für die
       Einfallslosigkeit des Wettbewerbs", sagt Tigges. Die Vorgaben seien sehr
       streng gewesen, hätten wenig Freiheit gelassen, etwas zu planen.
       
       "So schlicht wie möglich", wünscht sich Eichstädt-Bohlig das Gelände. So
       sehen es auch Anwohner: "Die Mehrheit der Menschen hier wünscht sich, dass
       das Gelände so bleibt, wie es ist - vielleicht mit ein paar mehr
       Sitzgelegenheiten und Mülleimern", sagt Peter B., der selbst nahe des
       Geländes wohnt.
       
       Eichstädt-Bohlig befürchtet zudem, dass die Pläne das Budget sprengen.
       Vernünftige Wege, das Ausbessern von Schäden, all das werde schon genug ins
       Geld gehen. Dem widerspricht Mathias Gille, Sprecher der
       Stadtentwicklungsverwaltung. Die Pläne lägen im Budget. "Es ist
       realistisch, das umzusetzen." Über einzelne Punkte, beispielsweise die Höhe
       des Berges, könne dann noch diskutiert werden.
       
       Das Budget ist in diesem Fall 61,5 Millionen Euro groß. Davon sollen gut 10
       Millionen in den Internationale Gartenausstellung (IGA) fließen, die 2017
       auf dem Gelände stattfinden und insgesamt 50 Millionen Euro kosten soll.
       Wie viel Planung und Aufbau alleine des Berges kosten würden und wie der
       Bau umgesetzt werden könnte, konnte die Verwaltung bislang nicht sagen.
       Andere Felskonstruktionen wie der Kletterfelsen am Teufelsberg bestehen aus
       einem Unterbau aus Beton, auf dem eine Oberfläche aus Spritzbeton
       modelliert wurde.
       
       Bis 2020 sollen der Berg und die anderen Elemente des Entwurfs fertig sein.
       Drei Jahre vorher findet auf dem Gelände die Internationale
       Gartenausstellung statt - ein Drittel des Parks ist dann nur gegen Eintritt
       zugänglich. Ein Nord-Süd-Weg zum Durchqueren soll allerdings frei
       zugänglich bleiben. Auch einige der jetzt gestarteten Pioniernutzer sollen
       bleiben dürfen. "Das betrifft Pioniere, die gut angenommen werden", sagt
       Gille. Die Entscheidung darüber liegt bei der Senatsverwaltung und zwei
       landeseigenen Gesellschaften.
       
       18 Apr 2011
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.the-berg.de/
 (DIR) [2] http://www.stadtentwicklung.berlin.de/aktuell/pressebox/archiv_volltext.shtml?arch_1104/nachricht4281.html
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Svenja Bergt
       
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