# taz.de -- Ticker zum 1. Mai bis 18 Uhr: "Billige Mieten statt steigende Profite"
       
       > In ganz Deutschland ist am 1. Mai demonstriert worden. In Greifswald und
       > Heilbronn versuchten Neonazis durch die Straßen zu ziehen. In Berlin fand
       > zum 9. Mal das "Myfest" in Kreuzberg statt.
       
 (IMG) Bild: In Greifswald versuchte die Polizei, den NPD-Marsch durchzusetzen.
       
       17.59 Uhr: Berlin, Kottbusser Brücke 
       
       Einige Minuten vor dem offiziellen Start der 18-Uhr-Demo ist die Brücke
       rappelvoll. Zwei Frauen halten ein Transparent hoch, das fordert:
       "Solidarität mit den kämpfenden Frauen in Ägypten, Tunesien, Iran, Syrien,
       Libyen Jemen Bahrain, Jordanien, Irak, Oman, Kurdistan, Algerien,
       Tschibuti, Kuwait, Libanon, Mauretanien, Marokko, Saudi-Arabien, Sudan,
       Western-Sahara und Afghanistan."
       
       17.57: Berlin, Kottbusser Brücke 
       
       Am Prisma Pavillion dreht sich alles um den Bauch: die einen warten hier
       auf ihre Steinofen-Pizza, die anderen schlürfen locker ihr Bier und eine
       Bauchtänzerin tanzt, mit Blick auf den Kanal. Eine Samba-Combo gibt ihr den
       Rythmus vor.
       
       17.55 Uhr: Berlin, Mariannenstraße 
       
       Nördlich der Skalitzerstraße tragen fast alle Menschen bunte Klamotten
       -südlich überwiegen plötzlich schwarze T-Shirts, schwarze Kapuzenpullover
       und schwarze Jacken. Hier geht es zum Startpunkt der 18-Uhr-Demo. Bei
       genauem Hingucken entpuppt sich eine etwa zwanzig-köpfige schwarz
       gekleidete Gruppe als Zivilpolizisten. Alle tragen den auffälligen Knopf im
       Ohr.
       
       17.50 Uhr: Berlin, Skalitzerstraße/Mariannenstraße 
       
       Auf dem Kundenparkplatz eines Autohändlers stehen rund zwanzig Fahrzeuge.
       Alle von der Polizei. Der Händler informiert auf einem Schild: "Das
       Abstellen von Fahrzeugen erfolgt auf eigene Gefahr."
       
       17.45 Uhr: Berlin, Kottbusser Tor 
       
       Die Polizei hat praktisch eine Wagenburg gebaut. Fast ein geschlossener
       Kreis aus Polizeiwagen versperrt die Seitenstraßen. Rein kommen nur die
       Anwohner. Für alle anderen bleibt nur der Weg zur Demo oder zum Maifest.
       Der Platz füllt sich langsam mit Demo-Teilnehmern. Einige kleine Läden
       haben Stände aufgebaut und verkaufen Essen an die Demonstranten.
       
       17.45 Uhr: Berlin Oranienstraße / -Ecke Adalbertstraße 
       
       Zwei Jungs haben eine Klappleiter aufgestellt. Wer hinaufklettert, kann das
       Myfest von oben zu fotografieren. Denis (14) und Bobo (18) verlangen dafür
       aber "Eintritt": Einen Euro! Das Geld wollen sie ihrem Fußballverein, dem
       FC Liberta, spenden. Offenbar lohnt es sich: Zehn Euro haben sie schon
       eingenommen.
       
       17.40: Berlin, Heinrichplatz 
       
       Etwas am Rande: Ein Typ mit Rucksack pinkelt von hinten an einen
       Toilettenwagen. Auf dessen Vorderseite warten mindestens 25 Menschen, davon
       24 Frauen.
       
       17.30: Berlin, Kottbusser Tor 
       
       Der innenpolitische Sprecher der Berliner Grünenfraktion, Benedikt Lux,
       sitzt entspannt in der Sonne und fragt den taz-Reporter: "Sag mal, was ist
       jetzt eigentlich mit der Demo auf dem Mariannenplatz? Haben sie den denn
       schon gestürmt?" Wir liefern die frischesten Infos aus dem taz-Ticker.
       
       17.31 Uhr: Berlin, Kottbusser Tor 
       
       Die Spontandemo vom Mariannenplatz hat sich aufgelöst. Sie ist zum
       Kottbusser Tor gezogen. Dort haben sich die Teilnehmer unter die Menge
       gemischt.
       
       17.23 Uhr: Berlin, Kottbusser Tor 
       
       Wie sich die Szenen doch gleichen. "Ganz Berlin hasst die Polizei"
       skandieren ein paar duzend schwarz gekleideter Männer. Fast den gleichen
       Spruch riefen ihre Kollegen gestern in Hamburg. Am Kottbusser Tor stehen
       zahlreiche Menschen, darunter viele Autonome. Sie sie tragen schwarze
       Anarcho-Flaggen und stimmen immer wieder Sprechchöre an. Ein Dönerverkäufer
       hat den Fehler gemacht sich mit seinem Lieferwagen in den Trouble zu wagen,
       er kommt kaum voran. Der Verkehr um das Kottbusser Tor steht fast
       vollkommen still.
       
       17.29 Uhr: Kottbusser Damm Ecke Reichenberger Straße 
       
       19 Männer, meist mit Glatze und mit Sonnenbrillen, stehen an der Ecke und
       kauen Kaugummi. Sie sehen gefährlich aus und auch ein bisschen autonom.Doch
       irgend etwas unterscheidet sie von den anderen hier. Sie alle haben einen
       Knopf im Ohr. Sie sind Zivilpolizisten, denen langweilig ist. Nix los, wie
       es scheint, doch eines hat der Betriebsausflug der Zivilpolizei für sich:
       Sie können mal Pause machen, von denen, denen sie so ähnlich sein wollen.
       
       17.13 Uhr: Berlin, Kottbusser Tor 
       
       Um 18 Uhr soll hier die „Revolutionäre 1. Mai-Demonstration“ beginnen. Noch
       lässt sich das nicht erkennen. Menschen flanieren vorbei. Wer zur Demo will
       und wer nicht, kann man nicht sagen. Ein Polizist aus Niedersachsen sagt:
       "Das Gebiet wurde zu glasfreien Zone erklärt". Um das durchzusetzen
       kontrolliert die Polizei Rucksäcke und Taschen.
       
       17.01 Uhr: Greifswald, Anti-Nazi-Proteste 
       
       Cornelia Schulze vom Bündnis "Greifswald Nazifrei" sagt: "Wir sind sehr
       froh! Uns ist ein großer Teilerfolg gelungen. Die Neonazis mussten lange
       warten, konnten nicht die geplante Route laufen und mussten umkehren." Sie
       schätzt, dass sich über 1000 Menschen an den Aktionen an der Strecke
       beteiligt haben
       
       17. 00 Uhr: Berlin, Admiralsbrücke 
       
       Die Spontandemo am Mariannenplatz hat sich inzwischen in Bewegung gesetzt.
       Mehrere Hundert Menschen drängen sich durch die Besucher des Myfests und
       laufen jetzt durch die Mariannenstraße in Richtung Kottbusser Tor. Von
       Randalen aber ist bislang nichts zu merken.
       
       "Einige der Demonstranten sehen ganz schön zerknittert aus,da hat die
       Revolution gestern wohl zu heftig gefeiert", sagt ein Passant.
       
       Neben Autonomen laufen auch der sozialistische Studentenbund und die
       Piratenpartei mit. Viele Passanten und Touristen freuen sich, dass es
       endlich losgeht mit dem Berliner 1.Mai.
       
       Vorne am Demonstrationszug stehen viele Zivilpolizisten Spalier.
       
       16.47 Uhr: Berlin, Mariannenplatz 
       
       Die Demo ist erst vor die St. Michael Kirche gezogen. Von dort bogen die
       Teilnehmer auf die Wiese ab und scheuchten die dort liegenden Menschen auf.
       Dabei wirkten sie selbst etwas planlos.
       
       16.45 Uhr: Berlin, Mariannenplatz 
       
       Auf dem Mariannenplatz beginnt gerade die Demo. "Ach, da ist sie ja" ruft
       der Grüne Bezirksbürgermeister von Kreuzberg, Franz Schulz und stürmt los.
       Im Demonstrationszug sind viele rote Fahnen zu sehen.
       
       16.36 Uhr: Hamburg, Holstenstraße/Max-Brauer-Allee 
       
       Die Euro-Mayday-Demo in Hamburg verläuft friedlich. Zu lauten Bässen tanzen
       die Teilnehmer. Besonders der hintere Teil des Demozugs zeigt sich
       entspannt und ist mit Partyvolk durchmischt. Ein gebastelter Mähdrescher
       fährt mit und soll auf die prekäre Lebenssituation von vielen Kreativen
       hinweisen. Die Polizei schätzt die Teilnehmerzahl auf etwa 2.200, die
       Veranstalter gehen von 3.000 aus.
       
       16.35 Uhr: Berlin, Mariannenplatz 
       
       Etwa ein - bis zweihundert Menschen skandieren "Alles für alle". Ein großer
       Pulk Zivilpolizisten steht daneben. Sie wirken etwas aufgeregt. Auf den
       Transparenten steht "Stadt für alle. Privatiserung verhindern." Doch die
       Demo ist friedlich und dreht eine erste Runde um den Platz.
       
       16.33 Uhr: Greifswald, Anti-Nazi-Proteste 
       
       Laut Twitter wird die Nazi-Demo aufgelöst.
       
       16.32 Uhr: Mariannenplatz
       
       Vier Polizeibeamte, die anhand ihrer neongelben Westen als Angehörige des
       Antikonfliktteams zu erkennen sind, stehen in der feiernden Menge. Er wisse
       auch nicht, wo die Spontandemo bleibe, sagt einer von ihnen. "Wir warten
       hier auch ganz spontan." Wenn die Demo aber so lange angekündigt sei, sei
       sie ja eigentlich nicht spontan, sagt ein anderer. Fakt ist: Es gibt
       derzeit keine Spontandemo.
       
       16.30 Uhr Halle, Anti-Nazi-Proteste 
       
       In Halle protestierten 2000 Menschen gegen eine Neonazi-Demo. "Wir wollen
       heute ein Zeichen aus der Mitte der Gesellschaft setzen, dass wir keine
       Nazis wollen", sagte Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados (SPD), die zu
       einer der Gegenaktionen aufgerufen hatte. Mehr als 600 Neonazis trafen
       zogen von Mittag an durch die Stadt. Sie protestierten gegen die Öffnung
       des Arbeitsmarktes für Arbeitnehmer aus Osteuropa am 1. Mai. Rund 1000
       Polizisten trennten beide Demonstrationszüge voneinander. (dpa)
       
       16.25 Uhr: Heilbronn, Anti-Nazi-Proteste 
       
       Auch in Heilbronn demonstrierten am Sonntag 5000 Bürger gegen einen
       Aufmarsch von Neonazis. "Unsere Stadt gehört weder heute noch morgen den
       Rechtsextremisten", sagte der Oberbürgermeister der baden-württembergischen
       Stadt, Helmut Himmelsbach (parteilos), bei einer Kundgebung.
       Demonstrationen gegen Aufzüge der rechtsextremen NPD gab es auch in Halle,
       Greifswald und Bremen.
       
       Bei Störaktionen von Anhängern der linken Szene kam es in Heilbronn zu
       Auseinandersetzungen mit der Polizei. Rund 450 von ihnen wurden
       vorübergehend in Gewahrsam genommen. Bis auf 11 kamen alle wieder auf
       freien Fuß. Autonome seien mit Stöcken und Knallkörpern auf Polizisten
       losgegangen, sagte ein Polizeisprecher. Schwerere Verletzungen habe es aber
       nicht gegeben.
       
       Die Polizei zählte rund 740 Neonazis. Sie waren zuvor einzeln durchsucht
       und streng von den Gegendemonstranten abgeschirmt worden. (dpa)
       
       16.07 Uhr: Berlin, Mariannenplatz 
       
       Eigentlich sollte hier um 16 Uhr eine Spontandemo unter dem Motto: "Billige
       Mieten statt steigende Profite!" stattfinden. Noch gibt es jedoch nichts zu
       sehen. Die Leute streunen über die Straße, die Grills rauchen und Musik
       schallt von den Bühnen. Die Stimmung ist friedlich. Keine Demo in Sicht.
       Wenn es knallt, dann am Stand der Linken. Hier geht ab und zu ein
       Luftballon in die Luft.
       
       15.45 Uhr: Berlin, Mariannenplatz 
       
       Drei Polizisten stehen am Rande des Festes und schauen auf die friedlich
       feiernden Menschen. Die Beamten tragen blau, die neue Farbe der Berliner
       Polizei. Die individuellen Namensschilder, die Polizeipräsident Dieter
       Glietsch eingeführt hat, befinden sich nicht an ihren Uniformen. Auch bei
       den übrigen Polizeibeamten fehlen sie.
       
       Man sei hier noch nicht so weit, sagt einer der Beamten. Auch er selbst
       habe sein Namensschild heute lieber Zuhause gelassen.
       
       Auf der gegenüberliegenden Seite sammeln sich die in rot gekleideten
       autonmen Sanitäter. "Wenn die auftauchen gibt es meist Krawall", sagt einer
       der beiden Beamten, und: "Wäre schade, wenn das schöne Fest kaputt gemacht
       würde."
       
       15.38 Uhr: Berlin Neukölln, Kottbusser Damm 
       
       Nordneukölln ist für die 18-Uhr-Demo gerüstet: Mit Spanplatten haben nicht
       nur Karstadt und Commerzbank am Hermannplatz ihre Fenster verriegelt, auch
       Gerds Hörgeräte und die Mercur Spielothek haben ihre Scheiben abgedichtet.
       Die Ostseite des Karstadtgebäudes ist mit Polizeigittern abgesperrt, davor
       stehen, schon zwei Stunden vor Demo-Beginn, Beamte mit Hunden.
       
       15.30 Uhr: Greifswald, Anti-Nazi-Proteste 
       
       Der Polizeipresesprecher Axel Falkenberg sagt der taz: Nach der nächsten
       Kundgebung soll die NPD sich auf den Rückweg begeben. Dies ist eine
       wesentlich verkürztere Route, als anfänglich geplant. Teilnehmer des
       Bündnisses gegen den Neo-Nazi-Marsch haben Teilnehmer gesagt, dass die
       Polizei Blockaden recht massiv aufgelöst habe. "Da wurde auch einfach ins
       Gesicht gefasst", sagt ein Demonstrant.
       
       15.25 Uhr: Greifswald, Anti-Nazi-Proteste 
       
       "Es beteiligen sich immer mehr Menschen an den Blockaden, wir werden auch
       weiterhin versuchen, den Marsch durch die friedlichen Blockaden zu
       beeinflussen." Das Bündnis hofft, dass die Route vielleicht doch noch
       abgekürzt wird. Indes geht die Polizei teilweie recht brutal gegen die
       Blockierer vor.
       
       15.15 Uhr: Berlin, Mariannenplatz 
       
       Auf dem kreuzberger Mariannenplatz findet bereits zum neunten Mal in Folge
       rund um die Oranienstraße das Myfest statt. Auf 18 Bühnen wird von Jazz bis
       Punk praktisch jeder Musikgeschmack bedient. Daneben bieten Stände
       kulinarische Köstlichkeiten aller Länder an.
       
       Schon um 14.30 Uhr ist es auf der Oranienstraße so voll, dass kaum noch ein
       Durchkommen ist. Das schöne Wetter und milde 17 Grad haben tausende
       Menschen nach Kreuzberg gelockt.
       
       Am Mariannenplatz sitz Franz Schulz, der Bündnis-Grüne Bezirksbürgermeister
       von Kreuzberg und diskutiert mit Partreifreunden. Die spannende Frage, die
       sich auch Schulz stellt: Was passiert um 16 Uhr bei der auf dem
       Mariannenplatz angesagten Spontademo. Bislang weiß keiner genau, was dort
       geplant ist.
       
       Auch Schulz sagt: "Ich habe keinerlei Information, was passieren wird,
       grundsätzlich aber kein Problem mit der Demo. Solange sie friedlich bleibt,
       können die Autonomen demonstrieren. Darüber hat sich Schulz auch mit mit
       der Polizei verständigt. Sollte es aber zu Gewalt kommen, werde die Polizei
       sofort eingreifen.
       
       Schulz selbst wird 17 Uhr über Mieten und Gentrifizierung diskutieren und
       hofft, dass auch die Spontandemonstranten sich daran beteiligen werden.
       
       15.09 Uhr: Greifswald, Anti-Nazi-Proteste 
       
       Auf der Schönwalder Straße ist laut Twitter derzeit kein Durchkommen für
       die Nazis.
       
       15.02 Uhr: Hamburg, Bernhard-Nocht-Straße 
       
       Der Demo-Umzug des Euro-May-Day hat sich gerade in der
       Bernhard-Nocht-Straße in St.Pauli in Bewegung gesetzt. Angeführt wird er
       vom militanten Kinderwagen, Kinder mit Wasserpistolen spritzen von dort aus
       Passanten nass. Der Umzug soll von St.Pauli nach Altona laufen. Die
       Veranstalter schätzen, dass mehrere hundert Leute da sind. Der Euro-May-Day
       kritisiert prekäre Beschäschftigungsverhältnisse.
       
       14.54 Uhr: Heilbronn, Anti-Nazi-Proteste 
       
       In Heilbronn gingen am Sonntag rund 1000 Menschen gegen ein rechtsextremes
       Bündnis auf die Straße. Wie auch in Greifswald löste die Polizei auch in
       der baden-württembergischen Stadt mehrere Sitzblockaden auf und nahm dabei
       insgesamt 300 Menschen vorübergehend fest. (afp)
       
       14.46 Uhr: Greifswald, Anti-Nazi-Proteste 
       
       In der Schönwalder Straße sind jetzt etwa 250 Blockierer, darunter laut
       Twitter angeblich auch der stellvertretende Vorsitzende des DGB Nord, Ingo
       Schlüter. Es sei keine Überraschung, dass die Neonazis jetzt Ängste in der
       Bevölkerung schürten. Mit "rassistischer Hetze im neofaschistischen
       Sturmgepäck" liefere die NPD einen weiteren Grund für ein längst
       überfälliges Parteiverbot, hatte Schlüter auf der Kundgebung auf dem
       Demokratiefest am Mittag gesagt.
       
       14:35 Uhr: Greifswald, Anti-Nazi-Proteste 
       
       Mehr als 720 NPD-Gegner sorgten mit insgesamt sieben friedlichen
       Sitzblockaden für eine fast zweistündige Verzögerung des NPD-Aufmarsches.
       Nach der Auflösung einer ersten Straßenblockade unmittelbar vor dem
       Sammelplatz der rechtsextrem Partei setzte sich gegen 12.45 Uhr der Zug von
       insgesamt 200 NPD-Anhängern in Bewegung. Wegen der Proteste einigten sich
       Polizei und Versammlungsleiter auf eine veränderte Marschroute durch
       mehrere Neubauviertel. Zunächst seien insgesamt 60 Platzverweise
       ausgesprochen worden, sagte ein Polizeisprecher. Drei offenbar
       gewaltbereite Demonstranten wurden in Gewahrsam genommen.
       
       Insgesamt seien die Proteste bislang aber sehr friedlich verlaufen,
       schätzte der Sprecher ein. Es habe keine gewaltsamen Aktionen von Radikalen
       gegeben. Die Polizei sei mit etwa 1.000 Beamten im Einsatz gewesen. (dapd)
       
       14.07 Uhr: Greifswald, Anti-Nazi-Proteste 
       
       Die Gegendemonstranten versuchen laut Twitter, eine Blockade am
       Schönwalde-Center zu errichten. Nach einer jüngsten Twittermeldung haben
       die Nazis ihre Marschrichtung geändert und gehen über die Schönwalder
       Landstraße doch in Richtung Bahnhof Süd. Die Straße füllt sich mittlerweile
       angeblich auch mit Blockierern.
       
       14.00 Uhr: Greifswald, Anti-Nazi-Proteste 
       
       Die Nazis stehen laut Twitter derzeit nach einer kurzen Zwischenkundgebung
       noch immer in der Lomonossowallee. Sie wollen in die Thälmann-Straße, die
       aber sei blockiert, so Twitter. Jetzt müssen die Nazis laut Twitter zum
       Bahnhof zurück, der Zug bewegt sich über die Lomonossowallee in Richtung
       Schönwalder Landstraße.
       
       13.33 Uhr: Greifswald, Max-Planck-Straße 
       
       In Greifswald sind laut Twitter viele Blockierer auf der Route der Nazis,
       die über die Lomonossowallee und die Hertz-Straße zum Südbahnhof führt.
       
       13.25 Uhr: Hamburg Biesendamm 
       
       Auf der Abschlusskundegebund der DGB vor dem Museum der Arbeit hat der IG
       Bau-Chef Klaus Biesenhügel eine echte Wende in der Atomenergiepolitik
       gefordert. "Wir brauchen einen Ausstieg ohne Wiederkehr", sagte Biesenhügel
       am Fuße der Elbtunnnel - Bohrscheibe mit 14 Meter Durchmesser. Er plädierte
       dafür, sofort auf erneuerbare Energien umzusteigen und ein
       Energie-Einsparungsparungsprogramm an Häusern und Wohnungen umzusetzen.
       
       13.16 Uhr: Greifswald, Krull-Straße 
       
       Laut Twitter-Meldungen befinden sich die Nazis derzeit in der
       Karl-Krull-Straße. Die Blockierer versuchen jetzt, die Kreuzung
       Lomonossowallee, Ecke Krull-Straße zu blockieren.
       
       12.56 Uhr: Kassel, Zentrale DGB-Kundgebung 
       
       Der DGB-Vorsitzende Michael Sommer hat zum Tag der Arbeit vor Lohndumping
       wegen der neuen Freizügigkeit für Arbeitnehmer aus Osteuropa gewarnt. "Es
       gibt leider genug Arbeitgeber in Deutschland, die auf billige Arbeit aus
       dem Osten hoffen", sagte Sommer auf der zentralen Kundgebung des Deutschen
       Gewerkschaftsbunds (DGB) zum 1. Mai in Kassel . "Sie wollen die Menschen
       aus Mittel- und Osteuropa zum Lohndumping missbrauchen." Damit wollten sie
       allgemein in Deutschland die Löhne weiter drücken.
       
       Sommer kritisierte zugleich die vielfachen Äußerungen über einen
       Fachkräftemangel in Deutschland als verlogen: "Die gleichen Leute, die
       junge Menschen nicht ausbilden, und ältere Arbeitnehmer aus dem Betrieb
       werfen, beklagen jetzt den Mangel an guter Arbeit." Der DGB-Chef fügte
       hinzu: "Wir haben auf diese Pharisäer eine Antwort: Ausbildung für die
       Jungen, Beschäftigungschancen auch für Ältere, Arbeit für alle, das ist das
       Mindeste!"
       
       Der DGB-Vorsitzende forderte einen allgemeinen gesetzlicher Mindestlohn von
       8,50 Euro. Zudem müsse der Grundsatz 'Gleicher Lohn für gleiche Arbeit' in
       der Leiharbeit gesetzlich verankert werden. Sommer bekannte sich zur
       Tarifautonomie, sagte aber auch: "Keine Tarifpolitik ist in der Lage,
       falsche Gesetze, fehlende Gesetze und falsche politische Weichenstellungen
       im Grundsatz auszuhebeln. Deswegen wollten die Gewerkschaften
       tarifpolitisch handeln und zugleich den politischen Druck erhöhen.
       
       12.48 Uhr: Greifswald, Anti-Nazi-Proteste 
       
       Die Neonazis marschieren nun in Richtung Beimlerstraße.
       
       12.42 Uhr: Greifswald, Anti-Nazi-Proteste 
       
       Der Nazi-Aufmarsch hat sich soeben in Bewegung gesetzt. Die Route soll laut
       Twitter-Meldung offenbar genau andersherum als geplant gehen. Die
       Sitzblockade in der Beimlerstraße droht durch die Polizei geräumt zu
       werden.
       
       12.34 Uhr: Greifswald, Anti-Nazi-Proteste 
       
       Die Polizei verhandelt mit den Neonazis wegen einer Routenverkürzung
       aufgrund der Blockaden durch die Gegendemonstranten. Zur Zeit gibt es laut
       Twitter-Meldungen sieben Sitzblockaden mit rund 700 Teilnehmern.
       
       12.31 Uhr: Istanbul 
       
       Etwa 200.000 Menschen haben bei einer Mai-Kundgebung in Istanbul für
       bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne demonstriert. Gewerkschaften
       und politische Gruppierungen marschierten am Sonntag aus mehreren
       Richtungen auf den zentralen Taksim-Platz in der türkischen Metropole,
       berichteten Augenzeugen. Etwa 40 000 Polizisten sperrten Straßen in der
       Innenstadt ab, ohne dass es zunächst wie in früheren Jahren zu größeren
       Zusammenstößen kam. Im vergangenen Jahr war den Gewerkschaften erstmals
       wieder ihr Marsch auf den Taksim-Platz erlaubt worden, nachdem es dort 1977
       zu schweren Zusammenstößen gekommen war. Damals waren 36 Menschen getötet
       worden, als Unbekannte in die Menge feuerten und in der anschließenden
       Panik zahlreiche Menschen zu Tode getrampelt wurden.
       
       12.30 Uhr: Greifswald, Anti-Nazi-Proteste 
       
       Laut Twitter-Meldungen wollen die Neonazis um 12.30 Uhr losmarschieren.
       Insgesamt werden 800 Menschen an sechs verschiedenen Blockade-Punkten
       gezählt, darunter auch Gewerkschaften und Familien. An der Ecke
       Hertz-Straße/Lomonossowallee wurde soeben eine neue errichtet.
       
       12.11 Uhr: Berlin, Brandenburger Tor 
       
       Annelie Buntenbach vom DGB-Bundesvorstand hält gerade eine Rede und legt
       den Schwerpunkt dabei auf das Thema Atomkraft. "Atomkraft, das ist keine
       Brückentechnologie. Atomkraft, das ist ein Sprengsatz", so Buntenbach. Laut
       Angaben des Veranstalters befinden sich auf dem Pariser Platz vor dem
       Brandenburger Tor mehr als 15. 000 Teilnehmer.
       
       12.07 Uhr: Berlin, Brandenburger Tor 
       
       Rund 1.500 Menschen ziehen auf der traditionellen 1.-Mai-Demonstration des
       Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Berlin-Brandenburg zum Brandenburger
       Tor. Die Demonstration unter dem Motto "Das ist das Mindeste! Faire Löhne,
       gute Arbeit, soziale Gerechtigkeit" startete am DGB-Haus in der Keithstraße
       am Wittenbergplatz. Unter den Teilnehmern befindet sich auch Berlins
       Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD).
       
       Darüber hinaus führt ein Korso mit über 100 Fahrradfahrern und Skatern zum
       Brandenburger Tor, wie ein Polizeisprecher sagt. Ein Motorradkorso sei
       ebenfalls am Sonntagmorgen mit 45 Fahrern gestartet.
       
       Am Brandenburger Tor soll am Mittag die Mai-Kundgebung beginnen.
       
       11.40 Uhr: Hamburg, Hamburger Straße 
       
       Pünktlich um 11 Uhr ist die Demonstration der DGB-Gewerkschaften zum 1. Mai
       vom DGB-Haus am Besenbinder-Hof gestartet. Angeführt wird der fahnenreiche
       Zug von einer Rhythmuskapelle, Hamburgs DGB-Chef Uwe Grund und den
       Landesvorsitzenden der Einzelgewerkschaften. Auf einem Transparent "Das
       muss das Mindeste sein" fordern sie soziale Gerechtigkeit, Tarif- und
       Mindestlöhne. In dem Pulk befindet sich auch Hamburgs neuer Bürgermeister
       Olaf Scholz (SPD), der locker im Polohemd und Freizeithose erschienen ist.
       
       In dem Zug der mehreren tausend Teilnehmer laufen aber auch
       gewerkschaftskritische Demonstranten mit, die gegen die DGB-Standortpolitik
       wettern.
       
       11.30 Uhr: Hannover 
       
       Unter dem Motto "Das ist das Mindeste! Faire Löhne, Gute Arbeit, soziale
       Sicherheit!" haben in Niedersachsen die Maikundgebungen des Deutschen
       Gewerkschaftsbundes (DGB) begonnen. Themen sind allgemeine gesetzliche
       Mindestlöhne, eine Angleichung der Gehälter von Leiharbeitern an die von
       Festangestellten sowie flexible Übergänge in die Rente statt Rente mit 67.
       Bei mehr als 75 Veranstaltungen zum Tag der Arbeit landesweit sprechen
       führende Gewerkschaftsmitglieder. Helga Schwitzer, geschäftsführendes
       Vorstandsmitglied der IG Metall, kritisierte am Sonntag in Hannover: "Dass
       die Reichen und Superreichen ihr Geld weiterhin höchst spekulativ anlegen
       können, das liegt an Versäumnissen der Politik."
       
       11.26 Uhr: Greifswald, Anti-Nazi-Proteste 
       
       In Greifswald haben sich nach Polizeiangaben am Sonntag rund 3000 Menschen
       versammelt, um gegen einen geplanten NPD-Aufmarsch zu demonstrieren.
       Oberbürgermeister Arthur König (CDU) sagte, die Extremisten schürten
       Menschenfeindlichkeit und Hass. "Das nehmen wir als Bürger dieser Stadt
       nicht hin." Auch Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering
       (SPD) und Innenminister Lorenz Caffier (CDU) nehmen an der Demonstration
       teil.
       
       In der Online-Redaktion: Carl Ziegner, Rasmus Cloes, Lalon Sander, Ariane
       Lemme
       
       Redakteure vor Ort: Andreas Speit, Christian Jakob, Martin Kaul, Gereon
       Asmuth, Konrad Litschko, Annika Stenzel, Lena Kaiser, Kai von Appen, Lea
       Zierott, Daniel Kummetz, Svenja Bergt, Plutonia Plarre, Jörn Alexander
       
       1 May 2011
       
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 (DIR) Schwerpunkt 1. Mai in Berlin
       
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 (DIR) Positive Erste-Mai-Bilanz: Friedensbewegung ersetzt Mairandale
       
       Die Polizei jubelt: So friedlich sei der 1. Mai seit langem nicht gewesen.
       Zwar gab es kleinere Scharmützel, anhaltende Straßenschlachten blieben aus.
       
 (DIR) Kommentar 1. Mai: Differenziert statt diffus
       
       Es wird noch gepöbelt, aber die Randale am 1. Mai hat im Vergleich zu den
       Vorjahren abgenommen. Das heißt nicht, dass es im autonomen Spektrum
       entspannter zugeht.
       
 (DIR) +++ Ticker zum 1. Mai +++: Friedliche Feste, wenige Randale
       
       In Berlin und Hamburg demonstrierten tausende Menschen am 1. Mai-Abend auf
       den Straßen. Bis auf wenige Randale blieb es friedlich. In Hamburg wurde
       das Schanzenviertel abgeriegelt.
       
 (DIR) Ticker NPD-Demo in Bremen: Polizei trennt säuberlich
       
       4.000 Demonstranten versuchten in Bremen den Marsch von knapp 200 Neonazis
       aufzuhalten. Doch die Polizei trennte die beiden Lager rigide. Die
       Rechtsextremen konnten fast ungestört demonstrieren.
       
 (DIR) Ticker zur Walpurgisnacht: "Die Stadt als Beute?"
       
       In Hamburg und Berlin haben tausende Menschen gegen Gentrifizierung
       demonstriert. In beiden Städten gab es bis zum späten Abend kleinere
       Auseinandersetzungen mit der Polizei.