# taz.de -- Rechtsextreme: NPD bleibt hinter ihren Erwartungen zurück
> Der Plan, dank der geschluckten DVU ins Bremer Parlament einzuziehen,
> scheiterte.
(IMG) Bild: Glatzköpfe in Wut: Gäbe es da nicht diese ähnlich heißende Partei um Jan Timke, hätte es die NPD vielleicht in die Bürgerschaft geschafft.
BREMEN taz | Die Bremer Offensive der NPD ist gescheitert. Dem vorläufigen
Endergebnis nach erzielte die Partei landesweit 1,7 Prozent aller Stimmen,
im Wahlbereich Bremerhaven waren es 2,3 Prozent. Rund 9.500 Menschen
wählten demnach die rechtsextreme Partei. Allerdings zog der
NPD-Landesvorsitzende Horst Göhrmann in die Bremerhavener
Stadtverordnetenversammlung ein.
Seit Monaten hatte die NPD mit größtem Aufwand versucht, über die
Bremerhavener Sonderklausel zum ersten Mal seit 1967 in ein westdeutsches
Landesparlament einzuziehen. Dieses Ziel dürfte auch bei der Fusion mit der
siechen DVU eine Rolle gespielt haben: Die konnte viele Jahre einen
Bremerhavener Abgeordneten ins Landesparlament entsenden. Doch die
DVU-Klientel mochte der aggressiven NPD offenbar nicht folgen. "Es dürfte
feststehen, dass die NPD - Die Volksunion ihre Ziele deutlich verfehlt
hat", sagte NPD-Wahlkampfleiter Jens Pühse. Man habe "mit deutlich besseren
Ergebnissen gerechnet".
Der Wahlkampf war von Rückschlägen gekennzeichnet: Die NPD-Schülerzeitung
und ihre Schulhof-CD wurden beschlagnahmt, ein Online-Spiel musste
abgeschaltet werden, nachdem die Staatsanwaltschaft wegen Volksverhetzung
ermittelte. Zu einer lange vorbereiteten Demonstration in der Bremer
Neustadt kamen nur rund 200 Teilnehmer - statt 1.000 wie angekündigt.
In der Nacht zum Montag brannten Unbekannte in Bremerhaven Pühses PKW ab.
Die Polizei gab an, "in alle Richtungen" zu ermitteln. In den letzten
Wochen waren in Bremen und Bremerhaven mehrfach Autos führender NPDler
angezündet worden.
23 May 2011
## AUTOREN
(DIR) Christian Jakob
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