# taz.de -- Kommentar NPD-Schlappe bei der Bremen-Wahl: Offensive gescheitert
       
       > Immer wieder versuchte die NPD im Wahlkampf zu provozieren - erfolglos
       
 (IMG) Bild: Da schien noch alles gut: Loske und Linnert auf einer Wahlveranstaltung in Bremen.
       
       Die NPD hat Erfolge dringend nötig: Juristisch unter Druck, finanziell
       gebeutelt und politisch isoliert, wäre ein Einzug in ein westdeutsches
       Parlament für die Partei einem Befreiungsschlag gleichgekommen.
       
       Da lag es nahe, mit massivem Ressourcen-Transfer aus der Parteizentrale den
       weitgehend bedeutungslosen Bremer Landesverband aufzublasen: Nirgendwo
       sonst im Westen war ein Wahlsieg für die Rechten denkbar, außer an der
       Weser, wo die DVU seit Jahr und Tag im Parlament saß.
       
       Doch das Vorhaben scheiterte. Der gegen Ende des Wahlkampf immer
       aggressivere Tonfall der NPD mag in gewissen Milieus verfangen. Doch im
       Land Bremen waren die Modernisierungsverlierer, die ihre Kreuze sonst bei
       der DVU gemacht haben, abgeschreckt. Das teilten sie mit der DVU selbst:
       Mitglieder von deren Bremer Landesverband zogen sich aus der neuen Partei
       zurück - ihnen war der eingeschlagene Kurs zu radikal.
       
       Immer wieder versuchte die NPD im Wahlkampf mit höhnischen öffentlichen
       Briefen zu provozieren - etwa an einen muslimischen Moschee-Verein oder
       einen türkisch-stämmigen CDU-Kandidaten.
       
       Genutzt hat ihr das gar nichts. Statt dass die Adressaten der NPD-Tiraden
       der Empfehlung folgen und sich "an den Bosporus zurückziehen", verlässt nun
       das NPD-Wahlkampfteam die Stadt - und kehrt zurück in die Berliner
       Parteizentrale, wo es herkam.
       
       23 May 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Christian Jakob
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Grüner Senator in Bremen gibt sein Amt auf: Loske tritt kurz nach der Wahl zurück
       
       Nur drei Tage nach dem Wahlerfolg in Bremen tritt der grüne Verkehrs- und
       Umweltsenator Reinhard Loske zurück. Den Schritt erklärt er mit
       persönlichen Gründen.
       
 (DIR) Karoline Linnert über die Bremen-Wahl: "Wir sind keine große Koalition"
       
       Die grüne Bürgermeisterin Karoline Linnert will "mehr Verantwortung"
       übernehmen und "unbequeme Dinge anpacken" – allerdings nicht à la Harry
       Potter.
       
 (DIR) Rechtsextreme: NPD bleibt hinter ihren Erwartungen zurück
       
       Der Plan, dank der geschluckten DVU ins Bremer Parlament einzuziehen,
       scheiterte.