# taz.de -- Solarförderung soll stärker gekürzt werden: Bis zu 34 Prozent weniger
       
       > Am Rande des schwarz-gelben Atomausstiegs will die Regierung die
       > Solarförderung kürzen. Die FDP will im Gegenzug Anlagen auf Freiflächen
       > wieder fördern. Um die Details wird noch gerungen.
       
 (IMG) Bild: Um die Atomkraft zu ersetzen, werden große Mengen an Solarstrom nötig.
       
       BERLIN rtr | Umwelt- und Energieexperten der Koalition wollen nach Angaben
       aus Koalitionskreisen die Solarförderung weiter beschneiden. Die
       Arbeitsgruppe Energie- und Umwelt habe sich für stärkere Kürzungen als von
       Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) geplant ausgesprochen, sagten
       Koalitionspolitiker vor dem Spitzengespräch zur Energiewende am
       Sonntagabend.
       
       Demnach soll die jährliche reguläre Kürzung des garantierten Abnahmepreises
       von Solarstrom aus 2012 gebauten Anlagen bei neun Prozent bleiben. Die
       Kürzungen für den Fall eines Zubau von mehr als 3.500 Megawatt
       Solarleistung im Jahr sollen aber verschärft werden.
       
       Bislang war von Röttgen geplant, über dieser Grenze in
       1.000-Megawatt-Schritten die Kappung um jeweils drei Prozentpunkte zu
       erhöhen. Nun sollen es nach dem Willen der Umwelt- und Energieexperten fünf
       Prozent werden. Dies könnte im Extremfall bei einem Zubau von mehr als
       7.500 Megawatt im Jahr 2012 dann zu einer Gesamtkürzung von 34 Prozent
       statt bisher 24 Prozent führen. Allerdings wurde von Energiepolitikern
       darauf verwiesen, dass dies im Kanzleramt auch noch einmal im Rahmen der
       Gesamt-Energiekonzeption in Frage gestellt werden könnte.
       
       ## Solarförderung macht Deutschland zum wichtigsten Markt
       
       Die erhöhten, auf zwanzig Jahre garantierten Abnahmepreise für Ökostrom
       etwa aus Sonne oder Wind werden durch eine Umlage auf alle Verbraucher
       bezahlt. Wegen der hohen Solarförderung in Deutschland ist dies weltweit
       der wichtigste Markt auch für die Hersteller von Solaranlagen.
       
       Die FDP hingegen will einem Pressebericht zufolge Solaranlagen auf
       Freiflächen wieder fördern. Es sei ein "Fehler" gewesen, dass die Koalition
       Freiflächen auf Äckern "so rigoros aus der Förderung geworfen" habe,
       zitierte die Passauer Neue Presse am Samstag aus einem Papier der
       FDP-Bundestagsfraktion. Freiflächen-Anlagen seien so im sonnenreichen
       Bayern de facto nicht mehr möglich.
       
       Um die Atomkraft zu ersetzen, würden insbesondere in Bayern große
       Strommengen nötig. Es mache wenig Sinn, Leitungen von der Küste nach Bayern
       zu ziehen, um den Offshore-Windstrom zu transportieren, und gleichzeitig
       eigene Erzeugungsoptionen zu verhindern, zitierte die Zeitung weiter aus
       dem Papier. Auch Forderungen nach einem festen Deckel für die
       Solarförderung lehnen die Liberalen dem Bericht zufolge ab. "Die Absenkung
       der Förderung für Solarenergie soll sich weiter am Ausbauerfolg
       orientieren."
       
       Die Solarindustrie hatte erst am Freitag vor einer zu starken Förderkürzung
       für Sonnenstrom gewarnt. Sollten die Fördersätze noch stärker sinken als
       bislang schon vereinbart, bremse dies den Ausbau zu stark ab, erklärte der
       Bundesverband Solarwirtschaft.
       
       30 May 2011
       
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 (DIR) Schwerpunkt Atomkraft
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