# taz.de -- Hackerangriff bei Sony und Nintendo: "Einfach zu knacken"
       
       > Sony ist wieder Ziel einer Hackerattacke geworden. Dabei sollen 50.000
       > sensible Datensätze kopiert worden sein. Auch Nintendo berichtet, Hacker
       > hätten versucht, einen ihrer Server zu knacken.
       
 (IMG) Bild: Nicht gut geschützt: Kundendaten bei Sony.
       
       NEW YORK afp/dpa/dapd | Der japanische Sony-Konzern hat bestätigt, dass er
       erneut Ziel eines großangelegten Angriffs von Internetpiraten geworden ist.
       Das Tochterunternehmen SonyPictures entschuldigte sich in den USA in einer
       Erklärung ausdrücklich bei allen Nutzern seiner Website "für die
       entstandenen Probleme".
       
       Das Unternehmen habe eine interne Untersuchung eingeleitet und auch das FBI
       eingeschaltet, damit dieses "die Verantwortlichen für die Straftat
       identifiziert und festnimmt".
       
       Eine Hackergruppe mit Namen "Lulz Security" hatte am Donnerstag erklärt,
       sie habe von SonyPictures.com mehr als eine Million sensibler Nutzerdaten
       "inklusive Passwörtern, E-Mail-Adressen, Wohnanschriften, Geburtsdaten und
       allen Daten zur Registrierung bei den Sony-Kundenkonten" gestohlen. Aus
       Mangel an Ressourcen seien nicht alle Daten kopiert worden, sondern nur
       eine Auswahl.
       
       ## Reguläre Schutzvorkehrungen gefehlt
       
       Etwa 50.000 Datensätze wurden nach einem Bericht des Magazins Wired im
       Internet veröffentlicht. Dabei soll es sich um Daten von Personen handeln,
       die sich an Werbeaktionen von Sony beteiligt haben.
       
       Lulz Security erklärte, die Server von Sony Pictures seien einfach zu
       knacken gewesen, mit einem als "SQL Injection" bezeichneten Verfahren, bei
       dem Datenbankabfragen manipuliert werden. Moderne Server- und
       Datenbanksoftware verfügt in der Regel über Schutzvorkehrungen, die solche
       Art von Angriffen von vornherein ausschließen.
       
       Die Passwörter seien unverschlüsselt aufbewahrt worden, erklärten die
       Hacker. Zu ihren Beweggründen gaben sie an, sie hätten demonstrieren
       wollen, wie unsicher die Server von Sony seien. Neben Sony Pictures seien
       auch Datenbanken für das Musikgeschäft von Sony in Belgien und den
       Niederlanden betroffen.
       
       Sony war erst im April Ziel eines Hackerangriffs gewesen. Dabei wurden
       sensible Daten von weltweit etwa hundert Millionen Kunden des Playstation
       Network und des Musik- und Filmdienstes Qriocity gehackt. Später räumte der
       Konzern ein, dass auch Daten aus seinem Onlinespiele-Netzwerk Sony Online
       Entertainment (SOE) gestohlen worden waren. Daraufhin hatte Sony sämtliche
       Angebote zunächst gestoppt. Am Donnerstag erklärte das japanische
       Unternehmen, dass es fast überall in der Welt das Playstation Network
       wieder freischalte.
       
       ## Nintendo ebenfalls Ziel von Hackerangriffen
       
       Der japanische Spielkonsolen-Hersteller Nintendo ist nach eigenen Angaben
       kürzlich das Ziel von Online-Angriffen gewesen. Persönliche Daten oder
       Informationen über das Unternehmen seien dabei aber nicht verloren
       gegangen, teilte der in Kyoto ansässige Konzern mit.
       
       Ziel der Angriffe war demnach der Server einer Tochter von Nintendos
       US-Sparte, sagte Unternehmenssprecher Ken Toyoda. Jemand habe sich vor
       einigen Wochen unrechtmäßigen Zugang zu dem Server verschafft, sagte
       Toyoda, ohne weitere Einzelheiten zu nennen. Nintendo hat sich vor allem
       einen Namen als Hersteller der Wii-Konsole sowie der "Super Mario"-Spiele
       gemacht.
       
       6 Jun 2011
       
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