# taz.de -- Kommentar Wahlrecht: Nur kleine Korrekturen
       
       > Listen für die Bezirksversammlungen würden das Wahlrecht vereinfachen,
       > ohne die Mitwirkungsmöglichkeiten zu beschneiden.
       
 (IMG) Bild: Kompliziert und verfassungswidrig, urteilten die Richter über das deutsche Wahlrecht.
       
       Die Studie des Politologen Cord Jakobeit über das neue Wahlrecht lässt nun
       erstmals qualifizierte Aussagen über die Akzeptanz eines Wahlsystems zu,
       das bundesweit eines der kompliziertesten, aber auch partizipativsten ist.
       
       Die Kernaussage der 160-Seiten-Studie aber ist nicht leicht zu verdauen:
       Die meisten Wähler finden es nicht zu kompliziert und sehen es wegen seiner
       höheren Mitbestimmungsmöglichkeiten bei der Auswahl der Abgeordneten eher
       als zusätzlichen Anreiz, zur Wahl zu gehen. Einer Minderheit aber ist
       kumulieren und panaschieren zu umständlich - sie bleibt der Wahl lieber
       fern. Was soll die Politik mit diesem Ergebnis anfangen?
       
       Zwei Konsequenzen bieten sich da an: Nicht gleich das Kind mit dem Bade
       ausschütten und alles wieder neu erfinden - es lohnt sich abzuwarten, ob
       das Wahlrecht bei seiner zweiten Anwendung noch breiter akzeptiert wird.
       Zum anderen muss es auch bei den Bezirksparlamenten möglich sein, wahlweise
       Listen von Parteien zu wählen. Unsere Freizeitpolitiker, die in
       Bezirksversammlungen über kommunale Belange abstimmen, muss wirklich nicht
       jeder Wähler kennen.
       
       Durch eine solche Korrektur würde das Wahlrecht einfacher, ohne dass die
       Mitwirkungsmöglichkeiten kleiner werden - allen wäre damit gedient.
       
       6 Jul 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Marco Carini
       
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