# taz.de -- Bockshornklee mit Ehec-Erregern: Arzneimittel vom Markt genommen
       
       > Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte ruft
       > Magen-Darm-Mittel mit Bockshornklee-Samen zurück. Unterdessen klagt der
       > Sprossenhof in Bienenbüttel.
       
 (IMG) Bild: Der kantige Bösewicht: Bockshornklee.
       
       BERLIN taz | Der für die Ehec-Epidemie in Deutschland ursächliche Biohof in
       der Lüneburger Heide will vor Gericht eine Aufhebung des verhängten
       Handelsverbots erreichen. Eine vor mehr als einem Monat angeordnete
       Rückholaktion solle nach dem Willen der Betreiber außerdem nachträglich für
       rechtswidrig erklärt werden, teilte das Verwaltungsgericht in Lüneburg am
       Freitag mit.
       
       Die von den Behörden verhängten Maßnahmen kämen einer faktischen
       dauerhaften Betriebsstilllegung gleich und seien mit enormen
       wirtschaftlichen Verlusten verbunden, klagte der Inhaber des Sprossenhofs.
       Bei keiner der ab dem 3. Juni ausgewerteten rund 1.000 Proben sei ein
       positiver Ehec-Befund festgestellt worden.
       
       Unterdessen werden in Deutschland wegen des Verkaufsverbots für
       Bockshornkleesamen aus Ägypten in Deutschland nun auch bestimmte
       Arzneimittel vom Markt genommen. Wie das Bundesinstitut für Arzneimittel
       und Medizinprodukte (BfArM) am Freitag in Bonn mitteilte, sollen die
       zuständigen Landesbehörden alle Wirkstoffe und Mittel mit
       Bockshornkleesamen, der zwischen 2009 und 2011 aus Ägypten eingeführt
       wurde, aus dem Verkehr ziehen. Der Samen wird unter anderem als
       pflanzliches Magen-Darm-Mittel verwendet. Patienten nehmen dazu mehrmals
       täglich zerkleinerte Bockshornsamen mit Flüssigkeit ein.
       
       Derweil versucht nach dem Kreis Paderborn in Nordrhein-Westfalen jetzt auch
       der benachbarte Kreis Lippe, dem Ehec-Erreger mit Massentests auf die Spur
       zu kommen. Bis zu 700 Menschen würden getestet, sagte eine Kreissprecherin.
       Zuvor waren zwei Bewohner einer Pflegeeinrichtung an dem Durchfallerreger
       erkrankt. // Mit Material von dpa und afp.
       
       8 Jul 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Heike Holdinghausen
       
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