# taz.de -- Noch ein Plagiatsverdacht in der FDP: Frau Doktor Seltsam
       
       > Etwa die Hälfte der Doktorarbeit von Margarita Mathiopoulos soll aus
       > Plagiaten bestehen. Es ist nicht das erste Mal, dass die Arbeit
       > untersucht wird.
       
 (IMG) Bild: Zweite Prüfung: Die Doktorarbeit der Politikprofessorin und FDP-Politikerin Margarita Mathiopoulos.
       
       Sie sehe die erneute Überprüfung ihrer Doktorarbeit gelassen, erklärte die
       54-Jährige. Margarita Mathiopoulos' Ruhe könnte bald enden. Denn wenn sich
       bewahrheitet, was die Plagiatsfahnder von [1][VroniPlag] herausgefunden
       haben wollen, dann erreicht die wechselvolle Karriere der Politologin einen
       neuen Tiefpunkt.
       
       Seit zweieinhalb Jahrzehnten mischt die Tochter aus Griechenland geflohener
       Eltern mit in der deutschen Politik. Bundesweit bekannt wurde sie 1987.
       Damals wollte der SPD-Vorsitzende Willy Brandt die parteilose Politologin
       zur Vorstandssprecherin machen. Die Genossen empörten sich, Mathiopoulos
       zog sich zurück. Schließlich trat Brandt entnervt ab.
       
       Seither hat Mathiopoulos ein dichtes Netz politischer Kontakte gewoben: als
       Sprecherin der Norddeutschen Landesbank, als Honorarprofessorin an der
       Technischen Universität Braunschweig, später als außenpolitische Beraterin
       Guido Westerwelles. Seit 2002 ist sie FDP-Mitglied. Ihren Scheidungskrieg
       mit dem CDU-Politiker Friedbert Pflüger trug sie 2006 auch über die
       Bild-Zeitung aus.
       
       Nun muss sich Mathiopoulos erneut alter Vorwürfe erwehren. Laut den
       Plagiatsfahndern der Internetseite VroniPlag können sie auf mehr als 46
       Prozent der Seiten ihrer Doktorarbeit nicht ausreichend gekennzeichnete
       Textübernahmen nachweisen. Daraufhin kündigte die Universität Bonn am
       Dienstag an, die Arbeit aus dem Jahr 1986 erneut zu prüfen.
       
       Bereits 1989 hatte der Spiegel über Plagiate berichtet. Damals verzichtete
       ihr Doktorvater, der angesehene Zeithistoriker und Politologe Karl Dietrich
       Bracher, auf den Titelentzug. Bei der damaligen Prüfung gab es jedoch nur
       Stichproben.
       
       Auch beim Streit über die Verleihung des Quadriga-Preises an den russischen
       Premierminister macht Mathiopoulos keine gute Figur. Als bekannt wurde,
       dass der Verein Wladimir Putin für seine Verdienste um die
       deutsch-russischen Beziehungen ehren wolle, kündigte der Grünen-Vorsitzende
       Cem Özdemir seinen Rückzug aus dem Kuratorium an.
       
       Danach wollte das Netzwerk-Mitglied Mathiopoulos in einer Erklärung erwähnt
       wissen, auch sie hätte sich bei der entscheidenden Sitzung enthalten - wenn
       sie dabei gewesen wäre.
       
       14 Jul 2011
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://de.vroniplag.wikia.com/wiki/Home
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Matthias Lohre
       
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