# taz.de -- 10.700 Jobs weg: US-Buchhandelskette Borders ist pleite
       
       > Die starke Konkurrenz von Amazon und der Vormarsch der E-Books haben die
       > zweitgrößte US-Buchhandelskette Borders in die Pleite getrieben. Nun
       > verlieren 10.700 Menschen ihren Job.
       
 (IMG) Bild: Konnte sich gegen Amazon und den Trend der E-Books nicht behaupten: US-Buchhändler Borders.
       
       ANN ARBOR dpa | Die Pleite der zweitgrößten US-Buchhandelskette Borders
       kostet voraussichtlich 10.700 Menschen den Job. Nachdem die Suche nach
       einem rettenden Käufer gescheitert ist, könnte schon am Freitag der
       Ausverkauf der verbliebenen 399 Läden beginnen; bis Ende September soll von
       Borders dann nichts mehr übrig sein. Ein Insolvenzrichter muss den Plan
       aber noch absegnen.
       
       "Nachdem sich alle Seiten derart angestrengt haben, stimmt uns diese
       Entwicklung traurig", erklärte Firmenchef Mike Edwards am späten Montag am
       Firmensitz in Ann Arbor (US-Bundesstaat Michigan). Bis zuletzt hatte das
       Unternehmen, das im Februar in die Insolvenz geschlittert war, mit einem
       möglichen Käufer verhandelt - letztlich erfolglos. Nun sollen
       spezialisierte Firmen die Abwicklung übernehmen und alles Wertvolle zu Geld
       machen, um die Gläubiger zu bezahlen.
       
       Borders hatte bereits Hunderte Filialen dichtgemacht, was Tausende Menschen
       in die Arbeitslosigkeit getrieben hatte. Doch das Sparprogramm und ein
       Notkredit brachten am Ende nicht die erhoffte Rettung. Der Umsatz von
       Borders war deutlich geschrumpft und die Kette hatte tiefrote Zahlen
       geschrieben.
       
       Borders leidet darunter, dass die Kunden seit der Wirtschaftskrise an
       Büchern sparen oder lieber im Versand bei Amazon kaufen. Auch der in den
       USA weit fortgeschrittene Siegeszug der elektronischen Bücher macht Borders
       zu schaffen. Die Lesegeräte gehen inzwischen zu Preisen von unter 100
       Dollar über die Theke, das sind umgerechnet 70 Euro. Auch Apples
       erfolgreicher Tablet-Computer iPad wird von vielen Menschen zum Bücherlesen
       genutzt.
       
       Die größte US-Buchhandelskette Barnes & Noble schwächelt ebenfalls und
       sucht vorsorglich nach einem Käufer. Mittlerweile liegt auch ein Angebot
       vor. Eine Pleite von Barnes & Noble hätte noch drastischere Auswirkungen:
       Zum Unternehmen gehören 700 reguläre Filialen plus mehr als 600 sogenannte
       College Bookstores, die auf Studenten ausgerichtet sind.
       
       19 Jul 2011
       
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