# taz.de -- Kommentar Suche nach Polizeipräsidenten: Ein neues, ein anderes Verfahren
       
       > Je länger die Großfahndung nach einem neuen Polizeipräsidenten läuft,
       > desto offensichtlicher wird: Das ganze Procedere ist Murks.
       
 (IMG) Bild: Innensenator Körting will seinen Favoriten durchsetzen - noch vor der Abgeordnetenhauswahl im September.
       
       Nun hat Innensenator Ehrhart Körting (SPD) also endlich einen Fehler
       eingestanden. Bei der Auswahl eines neuen Polizeipräsidenten hat er sich in
       den komplexen Vorschriften des Beamtenrechts verheddert. Dass der Senator
       nun Besserung gelobt, ist nicht falsch. Allein: Es hilft nichts mehr.
       
       Denn je länger die Großfahndung nach einem Kandidaten läuft, desto
       offensichtlicher wird: Das ganze Procedere ist Murks. Und dass nicht, weil
       Körting eine Vorschrift falsch interpretiert hat. Sondern weil es diese
       Vorschrift überhaupt gibt.
       
       Bei fast allen Mitarbeitern im öffentlichen Dienst mögen die strengen
       Regularien für Stellenvergabe und Beförderungsfolgen Sinn machen. Es mag
       tatsächlich angebracht sein, dass Bewerber im Streitfall eine externe
       Begutachtung verlangen dürfen. Aber kann das Beamtenrecht maßgeblich sein
       für die Findung eines Polizeipräsidenten? In einer Millionenstadt wie
       Berlin? Soll das ein Posten sein, auf den man sich einklagen kann? Das ist
       absurd.
       
       Der Polizeipräsident ist so wichtig wie ein Staatssekretär. Er verantwortet
       die Sicherheit der Hauptstadt. Er prägt einen wichtigen Teil des
       öffentlichen Lebens. Die Entscheidung, wer eine solche Position ausfüllen
       soll, ist hochpolitisch. Sie muss vom Senat gefällt werden. Oder noch
       besser: wie einst vom Abgeordnetenhaus.
       
       Das würde sicherstellen, dass offen über die Kandidaten für dieses wichtige
       Amt debattiert werden kann. Der nächste Senat hat somit zwei Aufgaben: Er
       muss ein neues Bewerbungsverfahren einleiten. Und dann die Reform dieses
       Verfahren einleiten. Dringend.
       
       26 Jul 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Gereon Asmuth
       
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