# taz.de -- Auslöser für Londoner Krawalle: Mark Duggan hat nicht geschossen
       
       > Bei der Untersuchung des Todes von Mark Duggan, der am Donnerstag bei
       > einem Polizeieinsatz starb, fand sich kein Hinweis, dass er auf die
       > Polizei geschossen hat.
       
 (IMG) Bild: Öffentlichkeitswirksame Aufarbeitung: Der britische Premier Cameron erkundigt sich in Croydon, London, bei einer Polizistin über die Krawalle.
       
       LONDON afp | Die unabhängige britische Polizeiaufsichtsbehörde IPCC hat
       erklärt, sie habe keine Beweise dafür gefunden, dass der am Donnerstag bei
       einem Polizeieinsatz in London getötete Mark Duggan selber auf die Beamten
       schoss. Die am Tatort gefundene Pistole sei nicht benutzt worden, erklärte
       die IPCC am Dienstag.
       
       Der Tod des 29-jährigen vierfachen Familienvaters im Londoner Stadtteil
       Tottenham hatte am Samstagabend zu schweren Ausschreitungen in dem Viertel
       geführt, die seitdem auf weitere Bezirke und Städte übergriffen.
       
       Nach Angaben des IPCC gab ein Beamter zwei Schüsse ab, von denen der eine
       Duggan in die Brust, der andere in den Oberarm traf. Eine Kugel sei in das
       Funkgerät eines der Polizisten eingeschlagen, doch hätten ballistische
       Tests ergeben, dass sie aus einer Polizeiwaffe stammte.
       
       Die umgebaute BBM "Bruni", eine illegale, selbstladende Pistole, die in dem
       Taxi gefunden wurde, in dem Duggan erschossen wurde, sei nicht benutzt
       worden. Scotland Yard erklärte, es sei im Interesse aller, dass der Vorfall
       aufgeklärt werde.
       
       ## Krawalle in Manchester, London relativ ruhig
       
       Währenddessen haben die Krawalle am Dienstagabend erstmals auch auf die
       Stadt Manchester im Nordwesten Englands übergegriffen. Nach Angaben der
       Polizei liefen hunderte teils maskierte Jugendliche durch das Stadtzentrum,
       warfen Schaufensterscheiben ein und plünderten Schuh- und
       Kleidungsgeschäfte sowie einen Elektromarkt.
       
       Zudem setzten sie mehrere Gebäude in Brand und schleuderten Geschosse auf
       die Polizisten. Ein Anwohner sagte dem britischen Rundfunksender BBC, das
       Plündern habe über Stunden angehalten, nachdem es den Polizisten nicht
       gelungen sei, die Masse zurückzuhalten.
       
       Auch aus West Bromwich nahe der zentralenglischen Stadt Birmingham wurden
       Zusammenstöße gemeldet. Dort errichtete eine Gruppe von rund 200 Menschen
       nach Angaben der Polizei Barrikaden, zündete Autos an und bewarf
       Polizisten. Auch in Birmingham selbst gingen die Krawalle am Dienstagabend
       weiter. In London hingegen blieb es am Abend angesichts eines massiv
       verstärkten Polizeiaufgebots zunächst relativ ruhig.
       
       9 Aug 2011
       
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