# taz.de -- Schalkes schlechtgelaunter Star Raúl: Grimmiger Großverdiener
       
       > Trotz eines Traumtors gegen Köln mag sich Raúl mit seiner neuen Rolle im
       > Mittelfeld nicht anfreunden. Auch Trainer Ralf Rangnick bekennt sich
       > nicht zu seinem Stürmer.
       
 (IMG) Bild: Kein Vertrauensverhältnis: Trainer Rangnick und Raúl (<a href="http://www.taz.de/Aktion-der-taz-Sportredaktion/!76172/" target="_top">ohne Logo</a>).
       
       GELSENKIRCHEN taz | Mürrisch verließ er das Stadion. Raúl hätte sich feiern
       lassen können nach seinem Tor, von dem die Zuschauer noch lange schwärmen
       werden. Mit einem Heber hatte Schalkes Spanier in der 59. Minute zum 4:1
       (59.) getroffen und sorgte damit für die schönste Szene des Spiels gegen
       den 1. FC Köln, das Schalke 04 letztlich mit 5:1 gewann.
       
       Raúl wirkte genervt, erfüllte nur ein paar wenige Autogrammwünsche und
       bemühte sich auch nicht, mit Stiften winkenden Kindern gegenüber seine
       schlechte Laune zu verbergen.
       
       Warum nur wirkte er so frustriert? Raúl spielte offensiver als zuletzt beim
       0:3 in Stuttgart, wirkte in den entscheidenden Szenen dynamischer und
       beendete damit zunächst die Diskussionen um seine Rollenfindung. Gegen die
       Pläne seines Trainers Ralf Rangnick, der Raúl eher im zentralen Mittelfeld
       sieht, soll sich der Stürmer seit Wochen sträuben. Ein südamerikanischer
       Journalist will das von Raúl auch persönlich erfahren haben. Ansonsten
       schweigt der 33-Jährige. Auch nach dem Spiel gegen Köln sagte er nichts.
       
       Eigentlich wollte er nur bis zum Saisonstart nichts sagen, aber er schweigt
       weiter. So wird das Bild eines grimmigen Stars geschärft, der zuvor schon
       den Termin für ein Mannschaftsfoto mit Fans sausen ließ, eine Wahl in den
       Mannschaftsrat mit dem Hinweis auf seine mangelnden Deutschkenntnisse
       ablehnte.
       
       ## Treffen mit Malaga-Vertretern
       
       Zudem erschien in einer spanischen Sportzeitung ein Foto von Raúl, das ihn
       bei einem Treffen mit Vertretern des FC Malaga zeigt, bei dem dank eines
       Scheichs aus Katar Geld nur noch eine untergeordnete Rolle spielt. Für
       alles mag es plausible Erklärungen geben, doch aus der Welt schaffen sie
       die Gerüchte um das distanzierte Verhältnis zwischen Rangnick und dem
       Publikumsliebling nicht. Der Trainer meidet ein klares Bekenntnis zu Raúl,
       wie es Magath oft abgab.
       
       Raúls Vertrag ist noch für diese Saison gültig. Er soll mindestens sechs
       Millionen Euro im Jahr kassieren, was eine Verlängerung in Zeiten der
       Konsolidierung schwierig gestaltet. Den Fußballlehrer Rangnick
       interessieren aber zunächst die sportlichen Leistungen, und die sind
       neuerdings detailliert für ein breites Publikum auf [1][bundesliga.de]
       abzulesen.
       
       Beim 0:3 in Stuttgart zog Raúl nur fünfmal einen Sprint an, seine
       Topgeschwindigkeit lag deutlich unter 27 Stundenkilometern. Gegen Köln
       sprintete er 13-mal und beschleunigte einmal auf 28 km/h. Ob diese Zahlen
       Rangnick beeindrucken können? Für den scheint Raúl von gestern zu sein. Vor
       dem Spiel hatte er gesagt: "Er ist ein wichtiger Spieler. Aber der Fußball
       hat sich entwickelt in den vergangenen Jahren, das haben wir zuletzt beim
       Länderspiel gesehen. Es spielen elf."
       
       14 Aug 2011
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://bundesliga.de
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Marcus Bark
       
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