# taz.de -- Leverkusen gegen Bremen: Späte Erlösung
       
       > Bayers Kapitän Rolfes muss 83 Minuten statt Ballack auf der Bank sitzen.
       > Kaum ist er auf dem Platz spielt er den entscheidenden Pass auf Kadlec
       > zum Sieg über Werder.
       
 (IMG) Bild: Entspannt nach dem Tor: Kadlec fasst Rolfes an den Kopf.
       
       LEVERKUSEN dpa | Michal Kadlec lässt Leverkusen aufatmen. Durch den späten
       Treffer des Tschechen gewinnt Bayer mit 1:0 gegen Werder Bremen – ein
       schmeichelhafter erster Sieg der jungen Saison. Die Rheinländer blieben am
       Sonntagabend beim Jubiläum von Michael Ballack den Beweis einer
       Spitzenmannschaft allerdings lange Zeit schuldig. Erst nach einer Ecke in
       der 86. Minute erzielt Kadlec das Tor auf Vorlage von Simon Rolfes.
       
       "Wenn wir als spielstarke Mannschaft über den Kampf ins Spiel finden, dann
       ist das gegen eine Mannschaft wie Bremen entscheidendl", sagte Hanno
       Balitsch. "Das war ein Sieg der Moral." Werders Trainer Thomas Schaaf
       haderte dagegen mit dem Spiel seiner Elf: "Wir hätten klarer und ruhiger
       nach vorne spielen müssen." Sein Team habe "nicht an den Sieg geglaubt".
       
       Michael Ballack stand dieses Mal von Anfang an auf dem Platz, konnte in
       seinem 250. Liga-Einsatz aber keine entscheidenden Akzente setzen. Er
       gewann lediglich ein Drittel seiner Zweikämpfe – und enttäuschte als Ersatz
       von Rolfes. Der Bayer-Kapitän kam erst nach 83 Minuten für Ballack ins
       Spiel und spielte den entscheidenden Pass auf Kadlec. Bayer-Trainer Robin
       Dutt wollte nach der Auftaktpleite gegen Mainz mit dem Wechsel im
       defensiven Mittelfeld einen Impuls setzten: "Ein starker Trainer macht die
       Aufstellung nicht von der Binde abhängig." Die von der Spielanlage
       ähnlichen Ballack und Rolfes müssten sich die Position teilen.
       
       Insgesamt stellte Dutt sein Team auf vier Positionen um und brachte auch
       das am Mittwoch verpflichtete Torwart-Talent Bernd Leno, Gonzalo Castro
       sowie Stefan Kießling in der Anfangself. Der bemühte Nationalstürmer legte
       beim ersten gefährlichen Leverkusener Angriff den Ball für Renato Augusto
       (13.) auf, der aber an Tim Wiese scheiterte.
       
       Der 19 Jahre alte Leno hatte hingegen als Ersatz für den verletzten
       Nationaltorwart René Adler zunächst einen ereignisarmen Abend. Die Bremer
       zogen sich weit zurück und kamen nur durch Konter gefährlich in die
       gegnerische Hälfte. Nach feiner Vorlage von Sokratis Papastathopoulos über
       die rechte Seite schaufelte Lennart Thy (35.) den Ball aus vier Metern
       freistehend über das Tor. "Da haben wir Glück, dass er den so kläglich
       vergibt", meinte Adler beim TV-Sender Sky.
       
       Auch nach der Pause nahm die niveauarme Partie keine Fahrt auf. Bayer
       präsentierte sich im Spielaufbau konfus und wirkte nach seinem miserablen
       Saisonstart noch immer verunsichert.
       
       Durch der Einwechslung von Marko Marin und Claudio Pizarro versuchte Schaaf
       nach einer Stunde die statische Bremer Offensive zu beleben. Mit einem
       Schuss aus mehr als 20 Metern brachte Marin (73.) das Bayer-Tor zumindest
       in Gefahr, verzog aber. Für Bremen rettete Bremens Keeper zunächst mit
       einer erneuten Glanzparade gegen Kadlec (77.), war aber vier Minuten vor
       Schluss aus kurzer Distanz machtlos. "Das war eine völlig unnötige
       Niederlage", sagte Wiese.
       
       14 Aug 2011
       
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