# taz.de -- Nato-Engagement in Libyen: Spanien will neue UN-Resolution
       
       > Die Nato formuliert Bedingungen für einen weiteren Einsatz nach dem Ende
       > des Gaddafi-Regimes: Keine Bodentruppen und die UN soll die Führung
       > übernehmen.
       
 (IMG) Bild: Die Nato will die Gaddafi-Gegner weiter unterstützen.
       
       MADRID/BRÜSSEL/PARIS/ZAGREB/TEHERAN dpa/dapd/afp | Spanien hat sich für
       eine neue UN-Resolution zu Libyen ausgesprochen. Der UN-Sicherheitsrat
       müsse möglichst rasch einen neuen Beschluss fassen, der der aktuellen
       Situation in dem nordafrikanischen Land Rechnung trage, heißt es in einer
       Stellungnahme der Madrider Regierung. Eine solche Resolution solle der EU
       und der Nato als Grundlage dienen für die künftigen Pläne zur Unterstützung
       der libyschen Bevölkerung.
       
       Ein neuer Beschluss des Weltsicherheitsrats müsse darauf eingehen, was mit
       den eingefrorenen libyschen Bankguthaben, mit dem - gegen das
       Gaddafi-Regime verhängten - See-Embargo und mit der Flugverbotszone
       geschehen soll, heißt es in dem in der Nacht zum Dienstag veröffentlichten
       Kommuniqué.
       
       Nach Angaben von Nato-Sprecherin Oana Lungescu will sich das Militärbündnis
       auch nach dem Ende des Gaddafi-Regimes in Libyen engagieren. Dafür nannte
       die Nato aber drei Bedingungen: Die Führung werde bei der UNO liegen. Es
       würden keine Bodentruppen entsendet. Und die Unterstützung der Nato werde
       angefordert.
       
       Der französische Außenminister Alain Juppé hofft auf ein zügiges Ende des
       Nato-Lufteinsatzes über Libyen. Frankreich und Großbritannien seien für 75
       bis 80 Prozent der Einsätze in den vergangenen Monaten verantwortlich
       gewesen, sagte Juppé am Dienstag im Rundfunksender Europe 1.
       
       Nun wende sich die französische Regierung gemeinsam mit den Verbündeten der
       Vorbereitung der Ära nach Machthaber Muammar al-Gaddafi zu. Frankreich habe
       "einige Ausbilder" zu den Rebellen entsandt und Waffen geliefert, erklärte
       Juppé.
       
       Nach Angaben des kroatischen Expräsidenten Stipe Mesic ist Gaddafi unter
       bestimmten Bedingungen zu einem Rücktritt bereit. Gaddafi habe ihm in der
       vergangenen Woche in einer "persönlichen mündlichen Botschaft" mitgeteilt,
       er werde sich komplett aus dem politischen und öffentlichen Leben
       zurückziehen, wenn die Nato ihre Luftangriffe einstelle, erklärte Mesic am
       Dienstag laut einem Bericht der staatlichen kroatischen Nachrichtenagentur
       Hina.
       
       Der Iran warnte unterdessen die libyschen Rebellen davor, nach einem Sieg
       über das Gaddafi-Regime ausländische Kräfte in ihr Land zu lassen. Die
       Führung in Teheran hatte die libyschen Aufständischen von Anfang an
       unterstützt, aber das militärische Eingreifen der Nato verurteilt.
       
       23 Aug 2011
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Kampf um Gaddafis Residenz: Tausende Tote in Tripolis
       
       Es herrscht Krieg in der Hauptstadt. Der Ex-Machthaber Gaddafi bleibt
       bislang verschwunden. Rebellen stürmen seine Residenz. Dort gibt es jedoch
       ein ausgedehntes Tunnelsystem.
       
 (DIR) Ströbele über das Ende des Gaddafi-Regimes: "Der Nato-Einsatz war und bleibt falsch"
       
       Der Zweck der UN-Resolution zu Libyen sei missachtet worden. Der Schutz von
       Zivilisten war nie das Ziel der Nato, sagt der Grüne Hans-Christian
       Ströbele.
       
 (DIR) Nach dem Libyen-Einsatz: Die Verantwortung der Uno
       
       Wenn das libysche Regime gefallen ist, hat die Nato ihren Job erledigt. Wer
       hilft dann dabei, die Nachkriegsordnung zu sichern? Die Uno zögert.
       
 (DIR) Die Suche nach Gaddafi: Schwere Kämpfe in Tripolis
       
       In der libyischen Hauptstadt sei der Kampf um den Gaddafi-Stützpunkt Bab
       al-Asisija entbrannt, berichten Medien. Noch ist unklar, wo sich Machthaber
       Muammar al-Gaddafi versteckt.
       
 (DIR) Sechs Monate Krieg in Libyen: Von allen Seiten auf die Hauptstadt
       
       Die Spaltung der Aufständischen aus Ost, West und Süd ist eher politisch
       denn regional, die Koordination funktioniert. Wie die Aufständischen
       Tripolis umzingelten.