# taz.de -- Anschlag auf Moschee im Westjordanland: Die Rache der israelischen Siedler
       
       > Israelische Siedler haben versucht, eine Moschee im Westjordanland in
       > Brand zu setzen – vermutlich als Vergeltung für den Abriss von illegal
       > errichteten Siedlerhäusern.
       
 (IMG) Bild: Das passierte vor dem Anschlag auf die Moschee: Die israelischen Behörden rissen drei illegale Siedlerhäuser ab.
       
       JERUSALEM afp | Nach dem Abriss von drei illegal errichteten Siedlerhäusern
       im Westjordanland haben israelische Siedler am Montag versucht, eine
       Moschee in Brand zu setzen. Das Erdgeschoss des zweigeschossigen
       Gebetshauses im Dorf Kutsra im Norden des von Israel besetzten
       Palästinensergebiets sei durch den Angriff beschädigt worden, teilten
       palästinensische Sicherheitskräfte mit. Die Täter hinterließen auf den
       Mauern Davidsterne und anti-islamische Slogans.
       
       Die israelischen Behörden hatten in der Nacht zum Montag in der nicht
       genehmigten Siedlung von Migron nahe Ramallah drei Häuser abgerissen. Sechs
       Siedler, die Widerstand gegen die Beamten leisteten, wurden nach Angaben
       der Polizei vorübergehend festgenommen. Der Abriss der drei Häuser war im
       Juni von Verteidigungsminister Ehud Barak angeordnet worden.
       
       Militante Siedler verüben als Vergeltung für die Räumung ihrer Häuser durch
       die israelischen Behörden immer wieder Angriffe auf palästinensische
       Einrichtungen, darunter auch auf Moscheen. Erst im Juni hatten Siedler
       versucht, eine Moschee in Brand zu stecken, nachdem eine illegale Siedlung
       geräumt worden war. Der palästinensische Regierungschef Salam Fajad machte
       am Montag Israel für den Angriff in Kutsra verantwortlich, da bei früheren
       ähnlichen Angriffen die Täter nicht verfolgt worden seien.
       
       Die komplette Siedlung von Migron muss nach einem Urteil des Obersten
       israelischen Gerichtshofs bis zum Frühjahr nächsten Jahres geräumt werden.
       Sie wurde vor zehn Jahren ohne Genehmigung auf palästinensischem Boden
       erbaut. 2009 lebten dort rund 250 Menschen. Israel hatte das Westjordanland
       im Zuge des Sechs-Tage-Kriegs 1967 besetzt. Mehr als 300.000 Israelis leben
       dort in Siedlungen, die nach Ansicht der internationalen Gemeinschaft nicht
       legal sind.
       
       Das Auswärtige Amt in Berlin äußerte sich besorgt über den Übergriff und
       verurteilte "die mutmaßlich durch Siedler verursachte Verwüstung einer
       Moschee".
       
       5 Sep 2011
       
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