# taz.de -- Bahngipfel wegen technischer Probleme: Tuff, tuff, tuff, die Eisenbahn
       
       > Bundesverkehrsminister Ramsauer lädt kurzfristig zum Bahngipfel, weil die
       > Hersteller zugesagte Züge nicht pünktlich liefern. Wenn der Winter
       > schneereich wird, droht Chaos.
       
 (IMG) Bild: Die Bahn bummelt ganz gerne mal – wahrscheinlich auch diesen Winter wieder.
       
       BERLIN taz | Wie das Winterwetter wird, weiß niemand. Aber so viel scheint
       klar: Sollte der Winter so schneereich sein wie der Dezember 2010, wird es
       wieder erhebliche Probleme im Bahnverkehr geben. Die von der Deutschen Bahn
       AG bestellten neuen Züge lassen nämlich wegen technischer Schwierigkeiten
       länger auf sich warten als geplant. Damit verzögert sich der dringend
       benötigte Aufbau einer Reserve, um witterungsbedingte Ausfälle von Zügen zu
       kompensieren. Für Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) ist das ein
       Anlass zum Handeln: Kurzfristig beraumte er für Donnerstag einen Bahngipfel
       in Berlin an. Geladen sind die Bahn, die Hersteller und das
       Eisenbahnbundesamt.
       
       Ramsauer machte im Vorfeld des Gipfels Druck auf die Hersteller, ihre
       Absprachen einzuhalten. "Die Bahn muss für die nächsten Winter gerüstet
       sein, um Zugausfälle und Verspätungen zu verringern", so Ramsauer. Dafür
       brauche sie schneller mehr Züge auf den Gleisen. "Die Absprachen und
       Zeitpläne zwischen den Vertragspartnern sind deshalb extrem wichtig."
       
       Fabrikneue Nahverkehrstriebwagen stehen seit zweieinhalb Jahren auf
       Abstellgleisen, weil das Eisenbahnbundesamt ihnen die Zulassung verweigert.
       So fehlen der Bahn im Regionalverkehr nach eigenen Angaben 84 Züge vom Typ
       "Talent 2", die derzeit im Probebetrieb laufen. "Die ersten Fahrzeuge
       hätten bereits im Herbst 2009 kommen sollen", sagte eine Bahnsprecherin.
       Auch im Fernverkehr gebe es bei den neuen ICE-3-Zügen Probleme. Hier hätten
       die ers- ten schon zum Fahrplanwechsel im Dezember kommen sollen, jetzt sei
       ein Termin im Februar nächsten Jahres vereinbart worden.
       
       Als Konsequenz aus den jahrelangen Querelen um Mängel bei Zügen will
       Ramsauer das Prozedere von Herstellung und Zulassung der Fahrzeuge neu
       ordnen. Vor einigen Monaten wurde sich auf das "Handbuch
       Eisenbahnfahrzeuge" geeinigt, in dem Ausschreibungsregeln, Zulassungs- und
       Gewährleistungsfragen und Fristen geregelt sind.
       
       Ende August hat das Bundeskabinett dann Änderungen im Allgemeinen
       Eisenbahngesetz beschlossen. Mit den Änderungen werden künftig die
       Hersteller von Schienenfahrzeugen stärker in die Verantwortung für ihre
       Produkte genommen. Bisher waren dafür allein die Betreiber verantwortlich.
       Die Gesetzesänderung soll allerdings erst Anfang 2012 in Kraft treten - für
       diesen Winter wird sie also in jedem Fall zu spät kommen.
       
       6 Sep 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Richard Rother
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Schwerpunkt Stuttgart 21
       
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