# taz.de -- EU-Schuldenkrise: Steinbrück will neue Währungsunion
       
       > "Natürlich müssen die Deutschen zahlen", sagt der SPD-Politiker Peer
       > Steinbrück in einem Interview. Der Ex-Bundesfinanzminister fordert einen
       > Umbau der Währungsunion.
       
 (IMG) Bild: Möchte den Menschen das mit der europäischen Integration noch mal erklären: Peer Steinbrück.
       
       HAMBURG dpa/dapd | Der frühere Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD)
       hat sich für eine Neukonstruktion der europäischen Währungsunion
       ausgesprochen. Dass kein Land für die Schulden eines anderen eintreten
       müsse, sei ein Irrtum gewesen, "der an den Realitäten der Krise
       zerschellte", sagte Steinbrück dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel. Man
       müsse den Menschen erklären, dass Deutschland politisch, ökonomisch und
       gesellschaftlich von der weiteren Integration Europas profitiere. "Das
       bedeutet: Natürlich müssen die Deutschen zahlen", sagte Steinbrück.
       
       Die Einführung von Euro-Bonds - also gemeinsamen Anleihen der Euro-Länder -
       hält Steinbrück nur nach einer Änderung der Europäischen Verträge für
       sinnvoll. Sonst gebe es keine europäische Institution, die diese emittiere,
       die damit verbundenen Auflagen kontrolliere und bei Verletzungen
       sanktioniere.
       
       Ein Land, das von Euro-Bonds profitieren wolle, werde einen Teil seiner
       Budgethoheit an unabhängige Institutionen abgeben müssen, meinte
       Steinbrück. "Es wird seine nationalen Haushaltsentwürfe genehmigen lassen
       und sich einer makroökonomischen Überwachung unterwerfen müssen."
       
       11 Sep 2011
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Streit um Eurobonds gegen die Krise: Barroso platzt der Kragen
       
       Dem Präsidenten der EU-Kommission platzt der Kragen: In der Diskussion um
       Eurobonds und Schuldenkrise wirft Barroso Kanzlerin Merkel Respektlosigkeit
       vor.
       
 (DIR) EU-Politiker über Wirtschaftspolitik: "Die EU-Bürger wollen den Euro"
       
       Die Europäische Union braucht eine Wirtschaftsregierung, die auch
       Sanktionen verhängen kann. Das meint zumindest der EU-Politiker Guy
       Verhofstadt.
       
 (DIR) Bundestag debattiert Euro-Rettung: Brüderle nennt Gabriel "Sirtaki-Siggi"
       
       Der Bundestag diskutiert in erster Lesung den Gesetzentwurf der Koalition
       zum Euro-Rettungsschirm. Klare Ablehnung gibt es nur auf Seiten der Linken.
       
 (DIR) Debatte Euro-Krise: Totalausfall in Brüssel
       
       Unter Präsident Barroso tut die Europäische Kommission zu wenig, um die
       gebeutelte Gemeinschaftswährung zu retten. Ihr fehlt der Mut dazu.
       
 (DIR) Das Parlament und die Euro-Krise: Abgeblitzt
       
       Die Bundesregierung hält nichts davon, den Vertrag zur Ausweitung des
       EU-Rettungsschirms vom Parlament absegnen zu lassen. Andere Länder sind da
       offener.
       
 (DIR) Umgang mit der Euro-Krise: "Merkel nimmt Parlament nicht ernst"
       
       Die Regierung informiert den Bundestag nur unzulänglich über die
       Europa-Krise. Das beklagt der grüne Europa-Abgeordnete Sven Giegold. Das
       ist in anderen Ländern besser.