# taz.de -- Berlin-Wahl: Wahlbeteilung steigt bis zum Nachmittag
       
       > Die Wahlbeteiligung bei der Berliner Abgeordnetenhauswahl liegt bis zum
       > Nachmittag knapp unter dem Niveau der letzten Wahl 2006. Piraten sehen
       > sich schon im Parlament.
       
 (IMG) Bild: Verhaltener Andrang: Berliner Wahllokal.
       
       BERLIN taz/dpa | Die Wahlen in Berlin sind am Sonntag ruhig angelaufen. Bis
       16 Uhr haben 46,0 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben,
       teilte die Landeswahlleiterin mit. Damit lag die Beteiligung zu diesem
       Zeitpunkt um 1,5 Prozentpunkte niedriger als bei der letzten Wahl im Jahr
       2006. Damals hatten zu diesem Zeitpunkt schon 47,5 Prozent abgestimmt.
       Damit hat sich die Beteiligung im Laufe des Tages etwas erhöht. Um 12 Uhr
       hatte die Beteiligungsquote um 3,2 Punkte unter dem Vergleichswert von 2006
       gelegen. Am Sonntagmorgen hatte es in Berlin teilweise sehr heftig
       geregnet.
       
       Ungewöhnlich viele Berliner hatten im Vorfeld der Wahl einen Antrag auf
       Briefwahl gestellt. Insgesamt wurden 451.044 Wahlscheine ausgestellt. Das
       ist die höchste Zahl, die je bei einer Berliner Wahl erreicht wurde. Vor
       fünf Jahren waren insgesamt nur 382.490 Wahlscheine ausgegeben worden. Das
       wird die gesamte Wahlbeteiligung aber nicht mehr nach oben drücken. Denn
       laut Landeswahlleitung wurden die Briefwähler bei der 16-Uhr-Quote bereits
       anteilig mit eingerechnet.
       
       Noch bis 18.00 Uhr sind die 1.736 Wahllokale in 78 Wahlkreisen in der
       Hauptstadt geöffnet. Rund 2,47 Millionen Wahlberechtigte sind dazu
       aufgerufen, über die mindestens 130 Sitze im Landesparlament zu
       entscheiden. Parallel zur Abgeordnetenhauswahl werden auch die zwölf
       Berliner Bezirksparlamente gewählt, die die Bezirksbürgermeister bestimmen.
       
       Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit und SPD-Spitzenkandidat gab
       seine Stimme in einem Jugendkulturzentrum ab. Er war mit seinem
       Lebenspartner gekommen. Wowereit sagte: "Die Leute sollen wählen gehen,
       damit die Kleinen nicht so viel Macht bekommen." CDU-Spitzenkandidat Frank
       Henkel, wählte in Begleitung seiner Eltern. Er sagte: "Ich fühle mich gut
       und bin optimistisch." Die Grünen-Rivalin Renate Künast kündigte bei ihrer
       Stimmabgabe den Umstehenden an, dass sie guten Mutes sei und "heute sogar
       den Mittagsschlaf ausfallen lässt."
       
       Die Piratenpartei zeigt sich unterdessen siegesgewiss. Der Partei, der laut
       Umfragen erstmals den Einzug in ein Landesparlament gelingen könnte, lud
       bereits am Wochenende für Montag zu einer Pressekonferenz ins Berliner
       Abgeordnetenhaus "zwecks Einführung in die Arbeitsweise unserer Fraktion"
       ein.
       
       18 Sep 2011
       
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