# taz.de -- Bildungskonzept Baden-Württemberg: Endlich gemeinsam lernen
       
       > Nach fünf Monaten Grün-Rot stellt die Kultusministerin ihr
       > Bildungskonzept vor. Im Mittelpunkt steht - und das wundert nicht - die
       > Gemeinschaftsschule.
       
 (IMG) Bild: "Wir haben eine sehr große Nachfrage nach der Gemeinschaftsschule", sagt die Bildungsministerin.
       
       STUTTGART taz | Wahrscheinlich kann Gabriele Warminski-Leitheußer dem
       Bahnprojekt Stuttgart 21 sehr dankbar sein. Denn während das
       Dauerstreitthema der baden-württembergischen Landespolitik seit dem
       Amtsantritt von Grün-Rot nahezu alles überschattete, konnte die
       SPD-Kultusministerin sich in Ruhe einarbeiten.
       
       Nun prescht sie vor, am Montag stellte sie ihre Reformpläne vor.
       "Baden-Württemberg will in der Bildungspolitik künftig die Benachteiligung
       von Kindern und Jugendlichen, soweit es geht, beenden", sagte die
       Ministerin. Der Schwerpunkt soll dabei vor allem auf der Einführung der
       Gemeinschaftsschulen liegen.
       
       Vorgesehen ist, dass der neue Schultyp die Abschlüsse von Haupt-,
       Realschule und Gymnasium umfasst. Schüler sollen in Lerngruppen
       zusammenarbeiten und erhielten nur noch selten gleiche Aufgaben. "Die
       moderne Pädagogik hat damit einen sehr guten und international längst
       beschrittenen Weg gezeigt, auf dem Lehrkräfte mit der Unterschiedlichkeit
       der Schüler besser umgehen können", sagte Gabriele Warminski-Leitheußer.
       
       Die Gemeinschaftsschulen sollen zudem als Ganztagsschulen angelegt werden.
       "Wir haben eine sehr große Nachfrage nach der Gemeinschaftsschule." Ab dem
       Schuljahr 2012/13 sollen zunächst 30 Schulen das Konzept umsetzen können.
       
       Beim geplanten Ausbau der Ganztagsschulen hat die Ministerin vor allem die
       Grundschulen im Blick. Bis 2020 soll jede Grundschule zu einer
       Ganztagsschule werden können. Insgesamt setzt die Regierung auf Dialog und
       Freiwilligkeit. "Gute Schule wächst von unten, da die Bürger vor Ort viel
       besser wissen, welche Schularten, welche Abschlüsse und welche Qualität sie
       für ihre Schulen brauchen."
       
       Ebenso wie Arbeitgeberverbände kritisiert auch die oppositionelle FDP eine
       Vernachlässigung der beruflichen Schulen. "Gerade die hatten in den letzten
       Jahren einen erheblichen Anteil daran, dass Kinder aus sozial schwächeren
       Verhältnissen einen höheren Bildungsabschluss erreichten", sagte
       FDP-Landeschefin Birgit Homburger.
       
       20 Sep 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Nadine Michel
       
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