# taz.de -- Spaniens grüne Hoffnung: Von Greenpeace in die Politik
       
       > Nach einer offenen Urwahl im Netz ist Juantxo López de Uralde
       > Spitzenkandidat der spanischen Equo-Partei - und will nun mit ihr ins
       > Parlament.
       
 (IMG) Bild: "Umfragen zeigen, dass sich die Spanier ebenso Sorgen um die Umwelt machen wie die restlichen Europäer": Juantxo López de Uralde.
       
       MADRID taz | Juantxo López de Uralde hat zwei Visionen. Seit er 2010 den
       Vorsitz von Greenpeace Spanien abgab, versucht er "die politische Ökologie
       in Spaniens politischer Landschaft zu verankern". Zugleich will er Spaniens
       Linke aus der Bevormundung durch die Kommunistische Partei und ihr
       Wahlbündnis Vereinigte Linke (IU) befreien.
       
       Beide Ziele rückten am vergangenen Wochenende ein Stück näher. Die neue
       grüne Partei Equo, die der 48-jährige Agraringenieur seit etwas mehr als
       einem Jahr mit anderen namhaften Ökologisten und Vertretern verschiedener
       sozialer Bewegungen vorbereitet, ist Realität. López de Uralde, der in
       einer offenen Urwahl im Internet zum Spitzenkandidaten gewählt wurde,
       hofft, am 20. November bei den Parlamentswahlen als Abgeordneter Madrids in
       die Volksvertretung einzuziehen.
       
       López de Uralde ist ein Pionier der spanischen Umweltbewegung. Schon als
       Student war er in der damals kaum sichtbaren Bewegung tätig. 1986 wurde er
       Generalsekretär einer kleinen Umweltkoordination. 1987 trat er Greenpeace
       bei. 1991 bis 2001 leitete er für die Organisation weltweit die Kampagne
       über toxische Stoffe. 2001 bis 2010 stand er Greenpeace Spanien vor.
       
       2009 machte der aus dem baskischen San Sebastián stammende Uralde sogar
       international Schlagzeilen. Er entrollte mit anderen Greenpeace-Aktivisten
       ein Transparent auf einer Gala anlässlich des Klimagipfels. "Politiker
       reden, Anführer handeln" stand dort zu lesen - aus Protest gegen fehlende
       Entscheidungen. Die Aktion brachte López de Uralde und seinen Mitstreitern
       drei Wochen Haft und ein Verfahren ein. Vor wenigen Wochen wurden sie
       freigesprochen.
       
       López de Uralde kann zuhören und überzeugen. Seit mehr als einem Jahr
       bereist er Spanien, um mit örtlichen Bürgerinitiativen und bekannten
       Aktivisten Kontakt aufzunehmen. "Sammeln und weitergehen", heißt das Motto
       von Equo. "Umfragen zeigen, dass sich die Spanier ebenso Sorgen um die
       Umwelt machen wie die restlichen Europäer", erklärt López de Uralde, warum
       er glaubt, dass eine grüne Partei Erfolg haben kann. Dieser Wandel ist auch
       das Verdienst von Greenpeace, als er der Organisation vorstand.
       
       10 Oct 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Reiner Wandler
       
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