# taz.de -- Beisetzung des libyschen Ex-Machthabers: Gaddafis letzte Oase
       
       > Der libysche Ex-Machthaber Gaddafi ist an einem geheimen Ort beerdigt
       > worden. Bei der Explosion eines Treibstofflagers in Sirte wurden am
       > Montagabend über hundert Menschen getötet.
       
 (IMG) Bild: Wurde an einem geheimen Ort beerdigt: Gaddafi.
       
       TRIPOLIS/MISRATA afp/dapd/rtr | Der ehemalige libysche Staatschef Muammar
       al Gaddafi ist am Dienstag in Libyen an einem geheimen Ort irgendwo in der
       Wüste beerdigt worden. Gaddafi sei bei Sonnenaufgang gemeinsam mit seinem
       Sohn Muatassim und einem Vertrauten beigesetzt worden, sagte
       Militärsprecher Ibrahim Breitalmal. Nur wenige Angehörige und
       Behördenvertreter seien dabei gewesen. Während der Beisetzung wurden den
       Angaben zufolge islamische Gebete gelesen.
       
       Die drei Leichen wurden zuvor drei Tage lang in einer Kühlkammer in Misrata
       aufgebahrt. Gaddafi war am Donnerstag in der Nähe seiner Heimatstadt Sirte
       festgenommen worden und kam wenig später ums Leben. Die genauen Umstände
       seines Todes sind nicht geklärt. Die Übergangsrat hat eine Untersuchung
       angekündigt.
       
       Bei einer schweren Explosion in einem Treibstofflager in der libyschen
       Stadt Sirte sind nach Angaben des Nationalen Übergangsrats mehr als hundert
       Menschen getötet worden. Wie ein Kommandeur der Truppen des Übergangsrats
       am Dienstag sagte, wurden zudem 50 Menschen verletzt. Durch die "enorme
       Explosion", die sich am Montagabend ereignete, wurde demnach ein großes
       Feuer ausgelöst.
       
       Auf dem Gelände des Lagers lägen "dutzende verkohlte Leichen", sagte der
       Kommandeur. Offenbar ereignete sich die Explosion, als dutzende Menschen
       für Treibstoff an einem Tank anstanden.
       
       ## Sohn von Gaddafi bereitet Flucht vor
       
       Der Sohn des früheren libyschen Machthabers Muammar Gaddafi, Saif al-Islam,
       bereitet offenbar seine Flucht vor. Er befinde sich an der Grenze zu Niger
       und Algerien und wolle mit Hilfe eines gefälschten Passes das Land
       verlassen, sagte ein Vertreter der libyschen Übergangsregierung am Montag.
       Gaddafis früherer Geheimdienstchef Abdullah al-Senussi sei in die Pläne
       involviert. Die Region sei extrem schwierig zu überwachen und einzugrenzen.
       Deshalb sei es schwierig, die Flucht Saif al-Islams zu verhindern.
       
       Saif al-Islam ist der letzte von Gaddafis Söhnen, dessen Verbleib unklar
       ist. Zwei flohen nach Algerien, einer ist in Niger. Zwei starben während
       der Kämpfe zwischen Gaddafis Anhängern und den Truppen der
       Übergangsregierung. Motassim wurde am Donnerstag zusammen mit seinem Vater
       in der Nähe von Sirte getötet.
       
       25 Oct 2011
       
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