# taz.de -- 2. Runde DFB-Pokal: Erstligisten gerade so weiter
       
       > Borussia Dortmund schlug Dynamo Dresden in der zweiten Runde des
       > DFB-Pokals souverän. Drei weitere Erstligisten zitterten sich gegen
       > unterklassige Gegner mühsam zum Sieg.
       
 (IMG) Bild: "Weltkulturerbe": Dynamo-Dresden-Fans im Dortmunder Stadion.
       
       BERLIN/DORTMUND dpa | Aufatmen bei Gladbach und Hamburg, Erleichterung in
       Augsburg: Nur mit Mühe haben die drei Fußball-Bundesligisten ihre
       Pflichtaufgaben gegen unterklassige Klubs im DFB-Pokal erledigt und das
       Achtelfinale erreicht. Dank Torwart Marc-André ter Stegen setzte sich
       Borussia Mönchengladbach beim Drittligisten 1. FC Heidenheim im
       Elfmeterschießen durch.
       
       Im zweiten Pflichtspiel von Neu-Trainer Thorsten Fink wendete der Hamburger
       SV nur knapp eine Blamage beim Viertliga-Verein Eintracht Trier ab. Nur
       Meister Borussia Dortmund gab sich beim Sieg gegen Dynamo Dresden keine
       Blöße. Im einzigen Erstligaduell am Dienstagabend gewann 1899 Hoffenheim
       gegen den 1. FC Köln.
       
       Der HSV musste beim 2:1 (1:1, 0:1) in Trier in die Verlängerung. In der
       110. Minute zirkelte der Hamburger Dennis Aogo dann einen Freistoß
       traumhaft in den Winkel und sorgte für das Ende der Trierer Pokalträume.
       Ahmet Kulabas hatte den Außenseiter in der neunten Minute auf einen
       erneuten Coup wie in der ersten Runde gegen den FC St. Pauli hoffen lassen,
       Marcus Berg (63. Minute) glich jedoch für die Hanseaten aus.
       
       Noch spannender als die Hamburger machten es die Gladbacher beim 4:3 in
       Heidenheim. Mit starken Paraden entschärfte Nachwuchskeeper ter Stegen nach
       120 torlosen Minuten die Strafstöße von Andreas Spann und Florian
       Tausendpfund. Die Borussia zog damit erst das zweite Mal in den vergangenen
       acht Jahren ins Achtelfinale ein.
       
       "Der Sieg ist das, was zählt, und das, was wir uns vorgenommen haben. Ich
       bin froh, dass ich die zwei Elfmeter halten konnte", sagte ter Stegen. Die
       Heidenheimer hatten in der ersten Runde Werder Bremen mit 2:1 aus dem
       Wettbewerb geworfen und verlangten dem Favoriten vor 10.000 lautstarken
       Zuschauern in der Voith-Arena alles ab.
       
       Weniger Probleme die überlegenen Dortmunder mit dem Zweitligisten aus
       Dresden. Robert Lewandoski (30. Minute) mit seinem dritten Treffer im
       diesjährigen Wettbewerb und Jung-Nationalspieler Mario Götze (65.) schossen
       den BVB in die Runde der besten 16. Das Auswärtsteam aus Sachsen, das in
       der ersten Runde gegen Bayer Leverkusen noch ein 0:3 in einen spektakulären
       4:3-Sieg gedreht hatte, konnte den Rückstand trotz aller Bemühungen nicht
       mehr aufholen.
       
       ## Dresdens Fans greifen Polizisten an
       
       Die Dynamo-Fans besätigten einmal mehr ihren schlechten Ruf. Bereits vor
       dem Spiel gingen einige der rund 10.000 angereisten Dresdener Fans auf
       Polizisten los. Die Beamten seien mit Flaschen und Steinen beworfen und mit
       Pyrotechnik traktiert worden, sagte ein Polizeisprecher. Die Polizisten
       setzten Tränengas ein. Unter anderem wegen dieser Ausschreitungen musste
       die Partie mit 15 Minuten Verspätung angepfiffen werden, weil die
       Mannschaftsbusse verspätet im Stadion eintrafen.
       
       Zudem unterbrach Schiedsrichter Peter Gagelmann (Bremen) das Spiel dreimal,
       weil Dresdner Fans Götze mit einem Laser störten (23.) und Feuerwerkskörper
       abbrannten (48./79.). Auch nach dem Spiel randalierten mehrere Menschen im
       Stadion und beschädigten Verkaufsstände und Stadioneinrichtung. Insgesamt
       seien am Dienstagabend 15 gewalttätige Fans festgenommen worden, teilte die
       Polizei in Dortmund mit. Mehrere Menschen, darunter zwei Polizisten, wurden
       verletzt.
       
       Augsburg-Coach Jos Luhukay veränderte sein Team im Vergleich zum 1:1 gegen
       Werder Bremen auf zehn Positionen, entsprechend schwer tat sich der
       Erstliga-Aufsteiger in Leipzig. Erst nach 62 Minuten erlöste Daniel
       Brinkmann sein Team in einem glanzlosen Auftritt beim Viertligisten, der in
       der ersten Runde den VfL Wolfsburg mit 3:2 ausgeschaltet hatte.
       
       ## Knowledge is power
       
       Drei Tage nach der 0:5-Pleite in Dortmund bezahlten die Kölner beim 1:2
       gegen Hoffenheim erneut Lehrgeld. Mato Jajalo brachte die Gäste zwar
       bereits nach sechs Minuten in Führung. Chinedu Obasi (40.) mit seinem
       ersten Pflichtspieltreffer seit anderthalb Jahren und Knowledge Musona
       (50.) drehten allerdings die Partie.
       
       Zweitligist Fortuna Düsseldorf setzte seinen Höhenflug auch beim 3:0 (2:0)
       gegen Ligakonkurrent 1860 München fort. Der VfL Bochum steht nach dem 4:1
       (2:0) bei der SpVgg Unterhaching zum ersten Mal seit 2006 wieder in der
       Runde der besten 16. Im direkten Aufeinandertreffen zweier Zweitligisten
       ließ Spitzenreiter SpVgg Greuther Fürth dem SC Paderborn beim 4:0 (3:0)
       keine Chance.
       
       Titelverteidiger FC Schalke 04 greift beim Karlsruher SC erst am Mittwoch
       in die zweite Runde ein - ebenso wie Rekordsieger FC Bayern München, der
       vor heimischem Publikum auf den FC Ingolstadt trifft. Die Runde der besten
       16 findet kurz vor der Winterpause am 20. und 21. Dezember statt, die
       Begegnungen werden am 30. Oktober im ZDF ausgelost. Im Achtelfinale
       erhalten die Klubs mindestens 562.000 Euro an TV-Geldern, die Einnahmen
       können sich bei einer Übertragung der Partie im frei empfangbaren Fernsehen
       auf maximal mehr als 900.000 Euro erhöhen.
       
       26 Oct 2011
       
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