# taz.de -- Bastei Lübbe plant Übernahme: "Eichborn ist nicht verloren"
       
       > Der insolvente Frankfurter Eichborn-Verlag ist möglicherweise gerettet -
       > durch ein Angebot von Bastei-Lübbe-Verleger Stefan Lübbe.
       
 (IMG) Bild: Totgesagt leben länger: Eichborn hatte Mitte Juni wegen drohender Zahlungsunfähigkeit Insolvenz angemeldet.
       
       FRANKFURT/MAIN dpa | Der Kölner Verlag Bastei Lübbe hat dem
       Gläubigerausschuss ein entsprechendes Übernahme-Angebot für den insolventen
       Frankfurter Verlag Eichborn unterbreitet. Das Angebot sei noch nicht
       unterschriftsreif, aber akzeptabel und beinhalte alle wesentlichen
       Eckdaten, sagte Insolvenzverwalter Holger Lessing am Mittwoch in Frankfurt.
       
       "Wir sind auf dem Weg der Rettung - Eichborn ist nicht verloren", meinte
       er. Verleger Stefan Lübbe begründete in einer Mitteilung sein Angebot: "Ich
       bin sicher, dass Bastei Lübbe und Eichborn gut zusammen passen werden, wir
       haben ähnliche Verlagsphilosophien."
       
       Ausgenommen von der geplanten Übernahme sind die Eichborn-Sparten "Die
       andere Bibliothek" und "Motomania", die gesondert abgewickelt werden. Lübbe
       kündigte für die kommenden Tage Gespräche mit den rund 20 Mitarbeitern des
       Eichborn-Verlags an. Neben Bastei Lübbe hatten nach Angaben des
       Insolvenzverwalters zuletzt noch zwei weitere Verlage Interesse an dem
       angeschlagenen Frankfurter Unternehmen signalisiert.
       
       Erst vor wenigen Tagen hatte der größte familiengeführte Publikumsverlag
       aus einer Unternehmensanleihe 30 Millionen Euro erhalten, die er auf seinem
       Wachstumskurs für Übernahmen verwenden will.
       
       Der jetzige Kauf von Eichborn habe aber "nichts mit der Anleihe zu tun",
       "sondern findet außerhalb der geplanten Akquisitionen statt", hieß es in
       der Stellungnahme weiter. Zuletzt hatte Bastei Lübbe unter anderem seinen
       Kinder- und Jugendbuchbereich durch den Ankauf von Baumhaus (2009) und des
       Boje Verlags (2010) ausgebaut.
       
       Eichborn, einziger börsennotierter Publikumsverlag in Deutschland, hatte
       Mitte Juni wegen drohender Zahlungsunfähigkeit Insolvenz angemeldet. Seit
       seiner Gründung im Jahr 1980 gehört das Unternehmen mit seinem bunt-frechen
       Programm zu den schillernden Verlagen in der Republik. Im September hatte
       der vorläufige Gläubigerausschuss ein Angebot des Aufbau-Verlegers Matthias
       Koch abgelehnt.
       
       26 Oct 2011
       
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