# taz.de -- Autobauer vor Pleite gerettet: Saab wird chinesisch
       
       > Der schwer angeschlagene schwedische Autobauern Saab wird komplett an
       > chinesische Investoren verkauft. Zwei Unternehmen boten für 100 Prozent
       > der Aktien 100 Millionen Euro.
       
 (IMG) Bild: Die Chinesen kommen: Künftig gehört der schwedische Autohersteller Saab zu 100 Prozent chinesischen Unternehmen.
       
       STOCKHOLM dpa/afp/rtr | Der schwedische Autobauer Saab ist in allerletzter
       Minute durch zwei chinesische Unternehmen vor der drohenden Pleite gerettet
       worden. Wie der Zwangsverwalter Guy Lofalk am Freitag in einem Schreiben an
       das zuständige Gericht im schwedischen Vänersborg mitteilte, übernehmen der
       Pekinger Autohersteller Youngman und das Großhandelsunternehmen Pang Da
       sämtliche Anteile an Saab.
       
       Der bisherige Eigentümer Swedish Automobile bestätigte am Freitag, dass die
       beiden Unternehmen für 100 Prozent der Saab-Aktien 100 Millionen Euro
       zahlen werden. Erst vor wenigen Tagen hatte Swedish Automobile einen
       Verkauf an die zwei chinesischen Investoren noch abgelehnt.
       
       Der Zwangsverwalter zog daraufhin seinen Antrag auf Abbruch des laufenden
       Sanierungsverfahrens zurück, über den das Gericht bis zum Nachmittag
       entscheiden wollte. Bei einem Abbruch wäre die Insolvenz für das
       Unternehmen mit 3500 Beschäftigten unausweichliche Folge gewesen. Die
       chinesischen Investoren würden genügend Finanzierungsmittel zur Verfügung
       stellen, so dass der Konzern unter Gläubigerschutz restrukturiert werden
       könne, teilte ein schwedisches Gericht mit.
       
       Swedish Automobile hatte Saab erst Anfang 2010 für rund 53 Millionen Euro
       vom US-Autokonzern General Motors (GM) gekauft und vor dem Bankrott
       bewahrt. Der niederländische Sportwagenhersteller Spyker, der sich
       mittlerweile in Swedish Automobile umbenannt hat, konnte das Steuer aber
       nicht herumreißen.
       
       Im Frühjahr musste Saab die Produktion erstmals stoppen, weil Zulieferer
       wegen unbezahlter Rechnungen nicht mehr lieferten. Seit Juni stehen die
       Bänder endgültig still, das Unternehmen wurde nach einer ersten Ablehnung
       Ende September unter Gläubigerschutz gestellt.
       
       28 Oct 2011
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Insolventer Autobauer: Retter für Saab gefunden
       
       Lange war die Zukunft der schwedischen Automarke ungewiss. Jetzt will der
       Insolvenzverwalter einen neuen Eigentümer präsentieren. Es soll ein
       schwedisches Konsortium sein.
       
 (DIR) Rettung des Autobauers gescheitert: Saab im Sarg
       
       Der schwedische Autohersteller Saab ist pleite und der US-Konzern General
       Motors blockiert jede Lösung. Die Devise lautet: Saab soll lieber tot sein
       als chinesisch.
       
 (DIR) Schwedischer Autobauer: Saab bekommt Gläubigerschutz
       
       Im zweiten Anlauf hat der von der Pleite bedrohte Autobauer nun
       Gläubigerschutz erhalten. Saab hofft auf schnelle Überbrückungshilfe von
       chinesischen Autofirmen.
       
 (DIR) Ende einer Automarke: Saab zum Abschied leise Servus!
       
       Mit der schwedischen Automarke verbinden seine Fans ein Lebensgefühl. Dass
       dieses Auto vor dem Aus steht, können und wollen sie nicht verstehen. Eine
       letzte Fahrt.
       
 (DIR) Nach Ablehnung von Gläubigerschutz: Saab will weiterkämpfen
       
       Das Ende scheint besiegelt, aber die schwedischen Autobauer wollen das
       nicht wahrhaben. Gewerkschaften und Zulieferer kündigen jedoch schon
       Insolvenzanträge an.
       
 (DIR) Autobauer wird wohl zerschlagen: Saab bleibt nur der Konkurs
       
       Ein schwedisches Gericht lehnt den Antrag auf Gläubigerschutz ab. Geht Saab
       pleite, fallen 3.600 Arbeitsplätze weg. Der Region droht eine
       Arbeitslosigkeit von 20 Prozent.
       
 (DIR) Gläubigerschutz beantragt: Saab steht vor dem Aus
       
       Fährt der traditionsreiche Autobauer in den Graben – oder direkt ins Grab?
       Ein Gericht entscheidet über die nahe Zukunft.