# taz.de -- Landwirtschaft: Pommes mit Gentechnik
       
       > BASF hat die Zulassung einer neuen Gentech-Kartoffelsorte beantragt. Nach
       > dem Willen des Konzerns soll sie schon 2014 angepflanzt werden.
       
 (IMG) Bild: Neues Glück für die Landwirte? Die Gen-Kartoffel Fortuna soll bald auch zu Pommes verarbeitet werden.
       
       BERLIN taz | Der Chemiekonzern BASF hat bei der EU die Zulassung einer
       neuen gentechnisch veränderten Kartoffelsorte beantragt. Die Kartoffel mit
       Namen Fortuna soll unter anderem zur Produktion von Pommes Frites zum
       Einsatz kommen.
       
       Die Pflanze enthält ein Resistenzgen gegen die Kraut- und Knollenfäule.
       Damit sollen Ernteausfälle verhindert werden können. BASF geht davon aus,
       dass Fortuna ab 2014 oder 2015 angepflanzt werden kann.
       
       Es ist der zweite Anlauf von BASF, eine gentechnisch veränderte Kartoffel
       in den europäischen Markt einzuführen. Seit 2010 darf die Sorte Amflora,
       die zur industriellen Stärkeproduktion eingesetzt werden kann und nicht zum
       Verzehr vorgesehen ist, in der EU uneingeschränkt angebaut werden. 2011 kam
       sie aber in Deutschland nur auf einem einzigen Feld zum Einsatz.
       
       Nun betritt BASF Neuland. Fortuna wäre das erste Gentechnikprodukt in der
       EU, das direkt als Lebensmittel genutzt werden soll. Pommes oder Chips, die
       aus der neuen Kartoffelsorte hergestellt werden, müssten als gentechnisch
       verändert deklariert werden.
       
       "Damit unser Grundnahrungsmittel Kartoffel auch zukünftig gentechnikfrei
       bleibt, darf es keinen kommerziellen Anbau von Amflora oder Fortuna geben",
       erklärt Stephanie Töwe, Gentechnikexpertin von Greenpeace. "Die befürchtete
       Kraut- und Knollenfäule ist auch durch eine gute fachliche Praxis mit
       Fruchtfolge und entsprechender Sortenauswahl in den Griff zu bekommen."
       
       Greenpeace bezweifelt aber ohnehin, dass die Kartoffel ein großer Erfolg
       wird. Bei einer Umfrage der Umweltschutzorganisation im vergangenen Jahr
       hätten die meisten Pommes- und Chipshersteller - darunter Chio, Funny
       Frisch, aber auch Burger King - angegeben, sie planten keinen Einsatz
       gentechnisch veränderter Kartoffeln.
       
       2 Nov 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Hanno Böck
       
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