# taz.de -- Spitzenjob bei der Deutschen Bank: Ackermann macht keine Aufsicht
       
       > Josef Ackermann gibt seine Pläne auf, Aufsichtsratschef des größten
       > deutschen Bankinstituts zu werden. Nun übernimmt Allianz-Vorstand Paul
       > Achleitner das Amt.
       
 (IMG) Bild: Verstößt jetzt doch nicht gegen den Geist des Aktiengeschäfts.
       
       HAMBURG taz | Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann wird nun doch nicht die
       große Bühne der kommenden Hauptversammlung 2012 nutzen können. Nachdem die
       Staatsanwaltschaft in München ein Ermittlungsverfahren gegen ihn
       eingeleitet hat, verzichtet der scheidende Vorstandsvorsitzende auf den
       fest eingeplanten Wechsel an die Aufsichtsratsspitze des größten deutschen
       Kreditinstituts.
       
       Ackermann gibt damit seine von Anfang an umstrittenen Pläne auf. Ein solch
       schneller Wechsel vom operativen Vorstandsgeschäft in dessen Kontrollorgan
       verstößt zumindest gegen den Geist des Aktiengesetzes, mahnten Kritiker an.
       Das Aktienrecht sieht normalerweise eine zweijährige Abkühlungsperiode vor.
       
       Die Deutsche Bank begründet den überraschenden Verzicht mit den "extrem
       herausfordernden Verhältnissen auf den internationalen Finanzmärkten und im
       politisch-regulatorischen Umfeld". Diese erforderten die "volle
       Aufmerksamkeit" Ackermanns, der auch Vorsitzender des Institute of
       International Finance (IIF) in Washington ist. Das IIF ist die globale
       Interessenvertretung der Top-400-Banken weltweit gegenüber der Politik.
       Aber auch in Washington läuft seine Amtszeit 2012 ab.
       
       Zum Verhängnis könnte Ackermann die Klage des kürzlich verstorbenen
       Münchner Medienunternehmers Leo Kirch werden. Im Februar 2002 hatte sich
       der damalige Deutsche-Bank-Chef Breuer in einem Interview abfällig über die
       Kreditwürdigkeit Kirchs geäußert. Der Konzern ging danach pleite. Kirch
       klagte. Ackermann wird nun von der Staatsanwaltschaft verdächtigt, im
       Prozess falsche Angaben gemacht zu haben. Mit der Klage drohte Ackermann
       ein Debakel bei der Aufsichtsratswahl durch die Aktionäre im Mai. Einige
       angelsächsische Fonds dürften Kandidaten ablehnen, gegen die ermittelt
       wird.
       
       An die Spitze des Aufsichtsrats der Deutschen Bank wird nun wohl
       Allianz-Vorstand Paul Achleitner treten. Damit muss sich die Allianz einen
       neuen Finanzchef suchen.
       
       15 Nov 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) H. Pfeiffer
       
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