# taz.de -- Todesstrafe in Polen: "Die anständigen Bürger schützen"
       
       > In Polen wollen Nationalkonservative Hinrichtungen wieder als Strafmittel
       > einführen. Jaroslaw Kaczynski folgt damit Vorschlägen seines tödlich
       > verunglückten Zwillingsbruders.
       
 (IMG) Bild: Fordert Todesurteile bei besonders schweren Verbrechen: PiS-Vorsitzender Jaroslaw Kaczynski.
       
       Warschau dpa | Die größte polnische Oppositionspartei Recht und
       Gerechtigkeit (PiS) will sich für die Wiedereinführung der Todesstrafe
       stark machen. "Es gibt in der EU keine Vorschriften, die das verbieten",
       sagte der PiS-Vorsitzende Jaroslaw Kaczynski am Freitag in Warschau.
       
       Seine nationalkonservative Partei wolle sich im Parlament für eine Änderung
       des Strafrechts einsetzen und für besonders brutale Morde die Anwendung der
       Todesstrafe ermöglichen. Derzeit säßen Mörder in Polen durchschnittlich
       sieben Jahre, Vergewaltiger 3,5 Jahre im Gefängnis.
       
       "Das ist eine Situation, die man ändern muss", sagte Kaczynski. "Der Staat
       ist dazu da, die anständigen Bürger zu beschützen." Bloß weil die Eliten
       der EU Gegner der Todesstrafe seien, müsse Polen sich dieser
       Rechtsauffassung nicht anschließen, sagte Kaczynski. "Wir sind ein
       souveränes Land, wir haben das Recht, selbst zu entscheiden."
       
       Bereits Kaczynskis Zwillingsbruder hatte in seiner Amtszeit als
       Justizminister eine Wiedereinführung der Todesstrafe in die Diskussion
       gebracht. Der ehemalige Präsident Lech Kaczynski war im vergangenen Jahr
       bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen.
       
       25 Nov 2011
       
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