# taz.de -- Tag der Menschenrechte in Kuba: Über 200 vorläufige Festnahmen
       
       > Zum Tag der Menschenrechte zeigt der Staat Härte. Aktionen der Opposition
       > werden blockiert, Oppositionelle werden eingeschüchtert oder
       > festgenommen.
       
 (IMG) Bild: Protestmarsch der "Damen in weiß" (Archivbild Oktober 2011).
       
       BERLIN taz | Mehr als 200 Menschen wurden vorübergehend festgenommen,
       etliche Bürgerrechtsaktivisten durch organisierte Gegenkundgebungen
       eingeschüchtert: Das ist die Bilanz des Tags der Menschenrechte am
       vergangenen Wochenende in Kuba, berichtete die kubanische Kommission für
       Menschenrechte und nationale Versöhnung (CCDHRN) am Montag in Havanna.
       
       Dazu gehörte auch das Vorgehen gegen die Damen in Weiß, die am Sonntag wie
       gewohnt die Messe in der Kirche Santa Rita in Havannas Stadtteil Miramar
       besuchten, um anschließend von dort aus ins Zentrum zu marschieren. Doch
       sie wurden gestoppt, beschimpft und schließlich genötigt, in bereitstehende
       Busse zu steigen.
       
       So erging es vielen Oppositionellen auf der Insel. Sie wurden festgehalten
       oder vorübergehend festgenommen, um Aktionen anlässlich des 10. Dezember zu
       unterbinden, so der Bericht der CCDHRN. Das rigorose Vorgehen der Polizei
       steht möglicherweise in Zusammenhang mit einer Aktion der Exilgemeinde aus
       Miami.
       
       Die hatte aufgerufen, an der "Flotte des Lichts" teilzunehmen, die am Tag
       der Menschenrechte in internationalen Gewässern vor Havanna ein Feuerwerk
       veranstaltete. Am Malecón, der Uferpromenade von Havanna, sollen daher die
       Sicherheitsmaßnahmen verstärkt worden sein.
       
       Generell habe sich an der Menschenrechtssituation auf der Insel kaum etwas
       geändert, so der CCDHRN-Vorsitzende Elizardo Sánchez. Die Lage sei überaus
       schwierig, weil die internationale Aufmerksamkeit nach der Freilassung
       zahlreicher politischer Gefangener nachgelassen habe, so Sánchez zur BBC.
       
       Und auch bei der im Frühjahr anstehenden Visite von Benedikt XVI. stünden
       "wirtschaftliche, politische und soziale Themen nicht im Fokus", erklärte
       der Sprecher der Bischofskonferenz, José Félix Pérez, am Freitag in
       Havanna.
       
       12 Dec 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Karl Kaufmann
       
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