# taz.de -- Kommentar Gorleben-Verhandllungen: Ein Schritt zum Realismus
       
       > Eine Vorfestlegung auf Gorleben zu verhindern, darum geht es in den
       > weiteren Verhandlungen. Der entscheidende Stolperstein dabei: die
       > "vorläufige Sicherheitsanalyse".
       
       Ein faktischer Stopp des weiteren Ausbaus von Gorleben, die Bereitschaft zu
       einem zumindest teilweisen Erkundungsstopp: In die Debatte um die Zukunft
       des Endlagerstandortes im Wendland ist Bewegung gekommen - und zwar mehr,
       als man noch vor kurzem für möglich gehalten hätte.
       
       Dass Umweltminister Norbert Röttgen den Forderungen von Rot-Grün deutlich
       entgegengekommen ist, ist ein Hinweis, dass er offenbar wirklich eine
       Einigung will. Dass SPD und Grüne mit dem Angebot noch nicht zufrieden
       sind, zeigt, dass sie offenbar wirklich hart verhandeln wollen, um eine
       Vorfestlegung auf Gorleben zu verhindern.
       
       Denn darum wird es im weiteren Prozess gehen. Den Standort ganz
       auszuschließen, wie es die SPD und Teile der Grünen mit guten Gründen
       fordern, wird sich gegen die Union vermutlich nicht durchsetzen lassen.
       Eine wirklich offene Suche nach ernsthaften wissenschaftlichen Kriterien,
       bei der der Standort Gorleben nach derzeitigem Kenntnisstand nicht bestehen
       könnte, ist darum das realistischte Ziel.
       
       Auf dem Weg dahin gibt es noch einen entscheidenden Stolperstein: Die
       derzeit laufende sogenannte "vorläufige Sicherheitsanalyse" für Gorleben.
       Dieses Verfahren, bei dem bekannte Gorleben-Befürworter unter sich bleiben
       und den Salzstock nach Kriterien beurteilen, die speziell auf den Standort
       zugeschnitten sind, ist das Gegenteil der von Röttgen versprochenen
       Suchprozesses nach wissenschaftlichen Kriterien und mit breiter
       öffentlicher Beteiligung.
       
       Um den Eindruck von Trickserei und Vorfestlegung zu vermeiden, muss diese
       Anlyse gestoppt werden. Aber wenn Röttgen wirklich die Einigung im Konsens
       will und die Opposition bei ihrer klaren Haltung bleibt, dann ist auch hier
       eine Einigung möglich.
       
       16 Dec 2011
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Malte Kreutzfeldt
       
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