# taz.de -- US-Rüstungsdeal mit Saudi-Arabien: Kampfflieger und Blockadedrohungen
       
       > Säbelrasseln zwischen dem Iran und den USA: Nach der Drohung, die Straße
       > von Hormus schließen zu wollen, verkündet die USA den Verkauf von 84
       > Kampfjets an Saudi-Arabien.
       
 (IMG) Bild: Drohgebärde Richtung Saudi-Arabien: Der F-15-Kampfjet.
       
       PARIS/TEHERAN/WASHINGTON dpa | Trotz Warnungen aus den USA droht der Iran
       weiterhin mit einer Blockade von Öltransporten im Persischen Golf. Die
       Vereinigten Staaten seien nicht in der Position, dem Land vorzuschreiben,
       was es in der strategisch bedeutenden Meerenge von Hormus zu tun oder zu
       lassen habe, sagte der Vizechef der iranischen Revolutionsgarden, General
       Hossein Salami, am Donnerstag laut einer Meldung der Nachrichtenagentur
       Fars. "Wann immer die iranischen Interessen auf dem Spiel stehen, werden
       wir entschlossen antworten."
       
       Der Iran rasselt also weiter mit dem Säbel. Da ist es wohl kein Zufall,
       dass die US-Regierung ausgerechnet am Donnerstag bekannt gab, 84 modernste
       F15-Kampfjets an Saudi-Arabien liefern zu wollen. Außerdem sollen 70
       Maschinen der saudischen Luftwaffe modernisiert werden. Das Geschäft hat
       laut Weißem Haus ein Volumen von 30 Milliarden Dollar (gut 23 Milliarden
       Euro). Er ist Teil eines Gesamtpakets von Rüstungslieferungen über die
       doppelte Summe, das der US-Kongress bereits voriges Jahr abgesegnet hatte.
       
       "Dieses Rüstungsgeschäft sendet die klare Botschaft in die Region, dass die
       USA sich der Stabilität am Golf und im weiteren Nahen Osten verpflichtet
       fühlen", sagte der Staatssekretär für militärische Angelegenheiten im
       Außenministerium, Andrew Shapiro. Die Waffen seien auf die militärischen
       Bedürfnisse Saudi-Arabiens ausgerichtet. Shapiro nannte den Iran als eine
       der Bedrohungen. Der Rüstungsdeal ziele aber nicht ausschließlich gegen
       Teheran, unterstrich er.
       
       Die Sprecherin des Außenministeriums, Victoria Nuland, warf dem Iran am
       Donnerstag "irrationales Verhalten" vor. Als Grund mutmaßte sie, dass die
       internationalen Sanktionen gegen Teheran Wirkung zeigten. "Der wachsende
       Druck, vor allem auf ihren Öl-Sektor, schmerzt wohl so sehr, dass sie
       anfangen, um sich zu schlagen", sagte sie.
       
       ## Alle haben Durchfahrtsrecht
       
       Auch Paris machte sich für ungehinderte Öltransporte stark. Die Meerenge
       von Hormus sei ein internationales Gewässer. "Dementsprechend haben alle
       Schiffe ein Durchfahrtsrecht, unter welcher Flagge sie auch fahren",
       betonte eine Sprecherin des französischen Außenministeriums. Ganz abgesehen
       davon grenzt der Iran ja nur an die eine Seite der [1][Meerenge]: Auf der
       anderen liegt der Oman und die Vereinigten Arabischen Emirate.
       
       Das britische Außenministerium spielte die Bedeutung der Drohung aus
       Teheran hingegen herunter. "Iranische Politiker benutzen diese Art von
       Rhetorik des Öfteren, um vom wahren Thema abzulenken, nämlich ihrem
       Atomprogramm", sagte ein Sprecher des Ministeriums am Donnerstag in London.
       Man sei aber weiterhin sehr besorgt wegen des "möglicherweise militärischen
       Ausmaßes" des Atomprogramms.
       
       Ähnlich äußerte sich ein iranischer Experte für internationale Politik.
       "Die iranischen Erklärungen müssen in den aktuellen Kontext eingeordnet
       werden", zitierte die französische Tageszeitung Le Figaro einen iranischen
       Universitätsprofessor, der anonym bleiben wollte. Solche Drohungen kämen
       nicht zum ersten Mal. Sie seien lediglich eine verbale Reaktion auf
       Öl-Embargo-Pläne von Staaten wie Frankreich, Großbritannien, Deutschland
       und den USA.
       
       ## "Die USA sind wie ein Eisberg, der geschmolzen wird"
       
       Der Westen verdächtigt die iranische Regierung, unter dem Deckmantel eines
       zivilen Nuklearprogramms heimlich am Bau von Atomwaffen zu arbeiten. Israel
       und die USA haben deshalb auch Militärschläge gegen iranische Atomanlagen
       nicht ausgeschlossen.
       
       Mächtig vom Leder zog am Donnerstag der Vizechef der iranischen
       Revolutionsgarden. "Die USA sind wie ein Eisberg, der jedoch von der hohen
       Temperatur der iranischen Revolution geschmolzen wird. (...) Die USA sind
       wie ein Spatz im Körper eines Dinosauriers", sagte General Hossein Salami.
       
       30 Dec 2011
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://de.wikipedia.org/wiki/Stra%C3%9Fe_von_Hormus
       
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