# taz.de -- Auslandsvertretung der Taliban: Ein Büro in Doha
       
       > Die afghanischen Taliban haben sich bereiterklärt, ein politisches Büro
       > für Friedensverhandlungen im Ausland zu eröffnen. Derzeit steht der
       > Standort Katar hoch im Kurs.
       
 (IMG) Bild: Das Auslandsbüro gibt neue Hoffnung auf interaktive Lehrmethoden und Mädchenschulen.
       
       KABUL afp | Die radikalislamischen Taliban sind nach eigenen Angaben damit
       einverstanden, für Friedensverhandlungen mit den USA ein eigenes Büro im
       Ausland einzurichten. Dazu habe es eine "erste Einigung" und "vorbereitende
       Gespräche mit allen wichtigen Seiten, darunter Katar" gegeben, hieß es in
       einer über die Internetseite Stimme des Dschihad verbreiteten Erklärung der
       Taliban.
       
       "Wir sind nun einverstanden, über ein politisches Büro im Ausland für
       Verhandlungen zu verfügen, während wir im Inneren (in Afghanistan) eine
       starke Präsenz haben." Teil einer Einigung müsse die Freilassung von
       Insassen des umstrittenen US-Gefangenenlagers Guantanamo sein, hieß es in
       der Erklärung. Um den Konflikt zu beenden, müssten zudem alle ausländischen
       Soldaten Afghanistan verlassen.
       
       Bislang hatten die Taliban jegliche Friedensverhandlungen abgelehnt, bevor
       nicht alle ausländischen Soldaten abgezogen seien. Seit ihrem Sturz Ende
       2001 führen die Taliban einen blutigen Kampf gegen die afghanische
       Regierung und die Soldaten der NATO-Truppe ISAF. Die NATO will bis Ende
       2014 alle Kampftruppen aus Afghanistan abziehen.
       
       Afghanistans Staatschef Hamid Karsai hatte bereits Ende 2010 die Idee einer
       eigenen Vertretung der Taliban in einem neutralen Land ins Spiel gebracht,
       um Friedensgespräche zu erleichtern. Diplomatenangaben zufolge trieben
       Deutschland und die USA die Idee voran. Als mögliche Standorte für eine
       Auslandsvertretung wurden Saudi-Arabien, die Türkei und das Emirat Katar
       ins Gespräch gebracht.
       
       3 Jan 2012
       
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