# taz.de -- Spendenaktion von Online-Lexikon: Rekordeinnahmen für Wikipedia
       
       > Wikipedia hat 20 Millionen US-Dollar an Spenden eingenommen- so viel wie
       > noch nie. Damit sollen zusätzliche Server bezahlt werden. In Deutschland
       > geht die Spendenaktion weiter.
       
 (IMG) Bild: Wikipedia ist frei - weil Hunderttausende freiwillig zahlen.
       
       BERLIN dpa | Das Online-Lexikon Wikipedia hat mit seinem jährlichen
       Spendenaufruf eine Rekordsumme von 20 Millionen US-Dollar (15 Millionen
       Euro) eingenommen. Seit Mitte November spendeten weltweit mehr als eine
       Million Menschen Geld an das nicht-kommerzielle Projekt, wie die
       amerikanische Stiftung Wikimedia Foundation [1][zum Abschluss der Aktion in
       ihrem Blog mitteilte].
       
       Damit sei die Kampagne die bislang erfolgreichste. Seit 2003 rufen die
       Wikipedia-Betreiber jedes Jahr zu Spenden auf, um den Betrieb des
       kostenlosen und werbefreien Lexikons zu finanzieren. Von dem Geld sollen
       dieses Jahr unter anderem zusätzliche Server und der Ausbau der mobilen
       Dienste finanziert werden. Auch die Entwicklung neuer Funktionen sei
       geplant. Insgesamt sollen 28 Millionen US-Dollar ausgegeben werden, der
       Großteil werde aus der Spendensammlung kommen.
       
       In Deutschland geht die Spendenaktion weiter. Noch bis Freitag will
       Wikimedia Deutschland, der deutsche Förderverein des Projekts, Geld
       sammeln. Bis dahin soll das diesjährige Spendenziel von 3,8 Millionen Euro
       erreicht werden. Rund 2 Millionen Euro will der Verein selbst verwenden,
       1,5 Millionen Euro sind für die Wikimedia Foundation eingeplant, weitere
       220.000 Euro kostete die Kampagne. Bis Dienstag spendeten mehr als 130.000
       Menschen rund 3,7 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr waren es rund 2,2
       Millionen Euro.
       
       ## Kein Streit mit der Stiftung
       
       Wegen des Spendenziels von 3,8 Millionen Euro hatte die Wikimedia-Stiftung
       ihre deutsche Tochter im Herbst in einem offenen Brief kritisiert. Sie
       fürchtete, die Summe sei zu hoch und könnte potenzielle Spender vergraulen.
       Die bisherigen Einnahmen hätten jedoch gezeigt, dass das Ziel realistisch
       sei, sagte der Geschäftsführer von Wikimedia Deutschland, Pavel Richter. Es
       gebe keinen Streit mit der US-Stiftung. "Differenzen gibt es in dieser und
       in anderen Fragen nicht", sagte Richter.
       
       Wikipedia bezeichnet sich selbst mit mehr als 20 Millionen Artikeln in 282
       Sprachen als das größte Lexikon der Welt, für das weltweit mehr als 100.000
       Freiwillige arbeiten. Die US-Stiftung Wikimedia Foundation betreibt neben
       dem Online-Lexikon auch andere Projekte, etwa die Bilddatenbank Commons.
       
       3 Jan 2012
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://blog.wikimedia.org/2012/01/02/wikimedia-fundraiser-concludes-with-record-breaking-donations/
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Spendenkampagne Wikipedia: Streit ums Geld
       
       Die Wikimedia-Stiftung hat auch dieses Jahr wieder Millionen gesammelt - 72
       Prozent mehr als im Vorjahr. Jetzt geht das Hickhack darüber los, wer sie
       ausgeben darf.
       
 (DIR) Lobbyismus-Skandal in Großbritannien: Wikipedia sperrt Lobbyisten aus
       
       Mit versteckter Kamera wurde eine britische Lobbyfirma beim Prahlen
       gefilmt: Sie könne sich um unliebsame Wikipedia-Artikel kümmern. Nun zieht
       das beliebte Online-Lexikon Konsequenzen.
       
 (DIR) Urheberrecht online: Wikipedia muss Loriot-Motive löschen
       
       Mit einem Gerichtsbeschluss hat die Loriot-Erbin Susanne von Bülow
       Wikipedia dazu gezwungen, Bilder von Briefmarken mit Loriot-Zeichnungen zu
       löschen.
       
 (DIR) Neue Datenplattform für Wikipedia: Fakten sollen zentralisiert werden
       
       Die Online-Enzyklopädie Wikipedia startet ein neues Großprojekt:
       Basis-Fakten wie Geburtstage oder Einwohnerzahlen sollen in einer zentralen
       Datenbank gebündelt werden.