# taz.de -- US-Präsidentenwahlkampf der Republikaner: Wahlchaos, irgendwo in Iowa
       
       > Auszählpanne im Vorwahlkampf: Plötzlich hat Rick Santorum die meisten
       > Stimmen in Iowa, Sieger bleibt aber Romney. Rick Perry hingegen steht
       > laut Medienberichten vor dem Komplettausstieg.
       
 (IMG) Bild: Hoppla: Auf einmal steht Rick Santorum im Mittelpunkt. Für Mitt Romney bleibt erstmal nur der Platz am Rand (rechts) und Rick Perry verabschiedet sich mit zackigem Gruß wohl komplett (links).
       
       WASHINGTON/GREENVILLE afp/dpa | Überraschende Wendung im Kampf ums Weiße
       Haus: Der Favorit der US-Republikaner für die Präsidentschaftskandidatur,
       Mitt Romney, hat die Vorwahl in Iowa doch nicht gewonnen.
       
       Eine Überprüfung der Auszählung habe ergeben, dass am 3. Januar nicht der
       Ex-Gouverneur von Massachusetts die meisten Stimmen erzielt habe, sondern
       sein Herausforderer Rick Santorum, teilte die Partei am Donnerstag in Des
       Moines mit. Der ehemalige Senator von Pennsylvania habe letztlich 34
       Stimmen vor Romney gelegen.
       
       Allerdings sähen sich die Republikaner nicht in der Lage, Santorum
       nachträglich zum Gewinner zu küren. Aus acht Wahlbezirken fehlten
       zertifizierbare Ergebnisse, die letztlich den Ausschlag für den wahren
       Ausgang geben könnten. Die Auftaktvorwahl habe daher offiziell mit einem
       Unentschieden geendet. Für die Kandidatenkür der Republikaner auf dem
       Wahlparteitag Ende August macht die Neuauszählung keinen Unterschied.
       
       Ursprünglich hieß es, Romney habe die erste Vorwahl der Republikaner mit
       acht Stimmen Vorsprung gewonnen. Der Erfolg hatte seinen Favoritenstatus
       untermauert: Anschließend gewann der Ex-Gouverneur von Massachusetts auch
       die Vorwahl im Bundesstaat New Hampshire und liegt bei dem nächsten
       Urnengang der Republikaner am Samstag in South Carolina in Umfragen vorne.
       
       Die wird der texanische Gouverneur Rick Perry wohl nicht mehr mit
       bestreiten. Medienberichten zufolge stieg er aus dem Vorwahlkampf aus. Wie
       der Nachrichtensender CNN und die New York Times berichteten, will Perry
       seine Entscheidung noch vor einer TV-Debatte der Bewerber am
       Donnerstagabend (Orszeit) in South Carolina bekanntgeben. Die Webseite
       "Politico" meldete, dass Perry seine Unterstützung für den Ex-Chef des
       Repräsentantanhauses, Newt Gingrich, erklären werde.
       
       Perry war nach seinem späten Einstieg ins Nominierungsrennen im August an
       die Spitze der Umfragen geschossen, nur um nach schwachen Leistungen in den
       TV-Debatten wieder deutlich zurückzufallen. Legendär ist der Patzer, als
       ihm vor laufender Kamera der Name einer Bundesbehörde nicht mehr einfiel,
       die er unbedingt abschaffen will. Seit der ersten Vorwahl in Iowa ist Perry
       nach der Abgeordneten Michele Bachmann und der frühere US-Botschafter in
       China, Jon Huntsman, der dritte Bewerber, der das Handtuch wirft.
       
       Damit kämpfen nur noch vier Bewerber darum, zum Herausforderer von
       Amtsinhaber Barack Obama bei der Wahl im November gekürt zu werden. Favorit
       ist der Ex-Gouverneur von Massachusetts und Multimillionär Mitt Romney, der
       auch in South Carolina in den Umfragen weit vor seinem ernsthaftesten
       Herausforderer Newt Gingrich liegt. Romney hatte die letzte Vorwahl in New
       Hampshire gewonnen und auch einen Erfolg in Iowa erzielt. Perry dagegen war
       laut Meinungsforschern weit abgeschlagen.
       
       19 Jan 2012
       
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