# taz.de -- Neonazis in Berlin: Rechte Website geleert
       
       > "Fahnungsliste" wurde von Internetseite entfernt. Piratenpartei:
       > Fahndungsdruck wurde zu groß.
       
 (IMG) Bild: Auch einige Neonazis wissen schon, was das Internet ist.
       
       Die umstrittene rechte Website „Chronik Berlin“ mit den „Feinden des
       nationalen Widerstandes“ ist am Donnerstag vom Netz gegangen. Am Freitag
       wurde sie erneut mit Inhalten gefüllt, allerdings ohne personengebundene
       Daten.
       
       Die Seite hatte Politiker, Journalisten, Anwälte und zivilgesellschaftliche
       Projekte, die sich gegen Rechts engagieren, mit Namen und zum Teil mit
       Anschrift und Foto abgebildet.
       
       13 Betroffene wurden seitdem Opfer von Straftaten aus dem rechten Milieu,
       weitere zehn Opfer mit nicht bekannten Tatverdächtigen. Pavel Mayer,
       Abgeordneter der Piratenpartei im Abgeordentenhaus, geht nicht von einem
       Hackerangriff aus. „Niemand hat öffentlich mit dem Löschen dieser Seite
       geprahlt, und es wäre auch unüblich, bei einem Hack keine Hinweise zu
       hinterlassen“, erklärt er der taz.
       
       Er vermutet, dass die Betreiber selbst die Seite vom Netz nahmen „weil sie
       den gestiegenen Verfolgungsdruck wegen des politischen und medialen
       Interesses fürchteten.“ Mit dem kompletten Löschen ließen sich, so Mayer,
       am besten Logdaten löschen, die auf die Betreiber hätten hinweisen können.
       
       NPD-Landesvize Sebastian Schmidtke, den Insider hinter der Seite vermuten,
       hat auf verschiedenen rechten Portalen dementiert, Urheber zu sein.
       
       20 Jan 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Marina Mai
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Schwerpunkt Rechter Terror
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Kommentar zum NPD-Chef: Ein Ausdruck purer Verzweiflung
       
       Die gewaltbereite Kameradschaftsszene hat den siechenden Berliner Verband
       der NPD übernommen - lange vor der Wahl Schmidtkes.
       
 (DIR) Landesparteitag: NPD hat neuen Führer
       
       Der 26-jährige Sebastian Schmidtke übernimmt den Vorsitz der
       250-Mann-Partei. Er gehört den gewaltbereiten "autonomen Nationalisten" an.
       
 (DIR) Rechtsextremisten in Bayern: Wenn Nazis toleriert werden
       
       Seit Jahrzehnten sind Rechtsextremisten in Bayern aktiv. Auch die Zwickauer
       Terrorzelle hat hier gemordet. Für die Behörden kein Grund, genauer
       hinzusehen.
       
 (DIR) Kameradschaftskader will NPD-Chef werden: Neonazis interessieren sich für Verfassungsschutz
       
       Innensenator will Verantwortliche für Neonazi-Internetplattform ermitteln.
       NPD-Vizechef guckt im Ausschuss zu und lacht sich ins Fäustchen.
       
 (DIR) Rechtsextreme Übergriffe: Antifas leben gefährlich
       
       23 Linke, die auf Nazi-Webseite als "Hassperson" gelistet wurden, wurden
       Opfer von Straftaten. Kritik an Einstellung der Ermittlungen gegen Rechts.