# taz.de -- Blackberry-Hersteller wechselt Führung aus: Deutscher Manager wird Chef
       
       > Führungswechsel beim schwächelnden Blackberry-Hersteller RIM:
       > Ex-Siemens-Manager Thorsten Heins ist nach Aktionärsprotesten nun
       > verantwortlich. Der Umsatz war zuletzt stetig zurückgegangen.
       
 (IMG) Bild: Hohe Erwartungen: Der neue Chef Thorsten Heins soll den kriselnden Blackberry-Hersteller RIM wieder nach vorn bringen.
       
       WATERLOO dpa | Ein Deutscher rückt überraschend an die Spitze des
       Blackberry-Herstellers Research in Motion (RIM). Der bisher fürs
       Tagesgeschäft zuständige Thorsten Heins löst mit sofortiger Wirkung das
       zuletzt viel kritisierte Führungsduo Mike Lazaridis und Jim Balsillie ab,
       wie das Unternehmen am Sonntag am Sitz im kanadischen Waterloo mitteilte.
       
       Damit endet eine Ära: Lazaridis und Balsillie hatten nicht nur RIM groß
       gemacht, sie hatten auch maßgeblichen Anteil daran, dass das Smartphone als
       solches populär geworden ist. Die E-Mail-Maschine Blackberry wurde zum
       Statussymbol der Manager weltweit. Mit dem Siegeszug von Apples iPhone und
       später der Android-Smartphones sank der Stern jedoch.
       
       Die Marktanteile schrumpfen vor allem in den USA seit längerem und damit
       taumelte auch der Aktienkurs. Deshalb fordern einflussreiche RIM-Aktionäre
       seit Monaten Konsequenzen in der Führungsetage. "Wir haben aus den
       Herausforderungen gelernt", sagte Heins. Der 54-Jährige hat sein Handwerk
       in der früheren Kommunikationssparte von Siemens gelernt, bevor er 2007 zu
       RIM wechselte.
       
       "Es gibt eine Zeit in der Entwicklung eines jeden Unternehmens, wo die
       Gründer die Notwendigkeit erkennen müssen, den Stab an eine neue Führung
       weiterzureichen", sagte Mitgründer Lazaridis. Er zieht sich auf den Posten
       des stellvertretenden Verwaltungsratschefs zurück. Balsillie, der später zu
       RIM dazugestoßen war, wird einfaches Mitglied des Kontrollgremiums.
       
       ## Trend verschlafen, Millionen versenkt
       
       Viele Investoren hatten Balsillie und Lazaridis persönlich für die
       Pechsträhne verantwortlich gemacht. Die beiden waren gleichzeitig
       Konzernchefs und als Vorsitzende des Verwaltungsrats ihre eigenen
       Kontrolleure.
       
       Großinvestoren forderten eine Trennung der Posten. Dass das Duo gleich ganz
       zurücktritt, kam unerwartet. Tatsächlich werden die Posten nun aber
       getrennt: Den Verwaltungsratsvorsitz übernimmt die Bankmanagerin Barbara
       Stymiest.
       
       Die RIM-Spitze hatte den Trend hin zu berührungsempfindlichen Bildschirmen
       verschlafen; zudem hinken die Blackberrys in Sachen Multimedia dem iPhone
       und den Android-Smartphones hinterher. Zuletzt war der Umsatz
       zurückgegangen.
       
       Das erste Tablet Playbook wurde zum Ladenhüter und riss ein Loch von
       mehreren hundert Millionen Dollar in die Bilanz. Die Einführung eines neuen
       Betriebssystems, das die Geräte attraktiver machen soll, verzögert sich
       immer weiter.
       
       23 Jan 2012
       
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