# taz.de -- Syrische Rebellen unter Druck: Assad-Truppen machen Boden gut
       
       > Syrische Regierungstruppen haben Außenbezirke von Damaskus zurückerobert.
       > Straße um Straße verstärken die regierungstreuen Soldaten ihre
       > Positionen.
       
 (IMG) Bild: Rauch über den Dächern von Damaskus.
       
       HARASTA afp | Kontrollposten alle 300 Meter, aufeinandergeschichtete
       Sandsäcke, Schüsse und das Rasseln von Panzern: Die weniger als 15
       Kilometer nördlich von Damaskus gelegenen Vorstädte Harasta, Duma und Sakba
       befinden sich im Belagerungszustand. "Wir bitten um Verständnis, aber diese
       Straße und alle anderen Zugänge nach Duma sind derzeit und bis auf Weiteres
       gesperrt", sagt ein Soldat am Eingang von Harasta. Weitere Erklärungen gibt
       es nicht.
       
       Am vorletzten Samstag hatten bewaffnete Gegner von Präsident Baschar
       al-Assad kurzzeitig die Kontrolle über die 100.000-Einwohner-Stadt Duma
       übernommen. Nach heftigen Gefechten mit den Sicherheitskräften rückten sie
       wieder ab. Am Donnerstag startete die Armee eine Offensive gegen Duma und
       die Nachbarorte. Dort wächst die Zahl der desertierten Soldaten, die gegen
       das Militär kämpfen.
       
       "Ich habe mich gewundert, als ich vergangene Woche in der Gegend von Aïn
       Terma auf einen Checkpoint der Freien Syrischen Armee gestoßen bin. Die
       regelte dort den Verkehr", sagt Rami, ein Architekt aus der Hauptstadt. Die
       Regierung sei dort teilweise nicht mehr Herr die Lage.
       
       Die Freie Syrische Armee wurde von einem desertierten Oberst gegründet, der
       sich in die Türkei absetzte. Sie gibt die Zahl ihrer zu einem großen Teil
       aus abtrünnigen Soldaten bestehenden Kämpfer mit 40.000 an.
       
       Straße um Straße verstärken die regierungstreuen Soldaten ihre Positionen,
       nehmen Stellung hinter den Sandsackmauern oder richten Kontrollpunkte ein,
       um bewaffneten Kämpfern oder gesuchten Verdächtigen auf die Spur zu kommen.
       
       An einem zehnstöckigen öffentlichen Gebäude oberhalb der Autobahn sind
       Einschusslöcher und Schäden zu sehen, die von Maschinengewehren und
       Granaten stammen. Reklametafeln verkünden "Ich bin für das Gesetz" und "Das
       syrische Volk ist ein einiges Volk. Möge Gott es schützen!"
       
       Beiderseits der Autobahn finden sich oft Felder und Obstgärten - von
       Deserteuren als Unterschlupf genutzt. "Am Tag verstecken sie sich, in der
       Nacht greifen sie an", sagt ein Bewohner von Harasta. Dann ist in der Ferne
       Geschützfeuer zu hören - eine weitere Runde der Kämpfe hat begonnen.
       
       Doch nun sind in dem Gebiet hunderte schwer bewaffnete Soldaten
       stationiert, die einen Vorstoß der Freien Syrischen Armee auf die
       Hauptstadt im Keim ersticken sollen. In den weiter südlich gelegenen
       Vororten Dscharamena und Mleha unterliegen sämtliche in den Norden führende
       Straßen einer strikten Kontrolle der Regimekräfte.
       
       30 Jan 2012
       
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