# taz.de -- Republikanische Vorwahl in Florida: Romney hängt Gingrich ab
       
       > Bei den Vorwahlen in Florida gewinnt der ehemalige Gouverneur Mitt Romney
       > deutlich. Doch die Konkurrenz gibt sich nicht geschlagen, der Tross zieht
       > weiter.
       
 (IMG) Bild: Vorsprung ausgebaut: Mitt Romney mit Fans.
       
       MIAMI taz | Während die Republikaner das Ergebnis ihrer Vorwahlen
       auszählten, räumte die Polizei in Miami am Dienstag Abend das Occupy-Camp
       im Government Center im Herzen der Stadt. Während Mitt Romney seinen Sieg
       feierte, wurden vier Personen, die sich weigerten, den seit Oktober
       besetzten Platz freiwillig zu räumen, festgenommen. Die übrigen Occupier in
       Miami erklärten, dass sie ihre politischen Aktionen nach der Räumung in
       anderer Form fortsetzen werden.
       
       Unterdessen zogen die republikanischen Kandidaten samt Tross von Florida
       weiter nach Nevada. Dort halten sie in der nächsten Woche Vorwahlen ab. In
       Florida hat Romney erwartungsgemäß mit großem Vorsprung gewonnen. Er bekam
       46 Prozent der Stimmen.
       
       Sein Erfolg zieht sich quer durch sämtliche Wählergruppen: Frauen, Männer,
       Junge, Alte, Stadt und Land. Auch die "Hispanics", die in Florida – anders
       als im Rest der USA – mehrheitlich US-Staatsangehörige sind und Wahlrecht
       haben, stimmten am Dienstag für Romney. Die meisten "Hispanics" in Florida
       stammen aus dem US-Territorium Puerto Rico und aus Kuba.
       
       Der Risikokapitaljongleur und spätere Gouverneur von Massachusetts Romney
       reagierte mit einer Attacke auf Präsident Barack Obama und mit Kritik an
       den "gescheiterten" europäischen Wohlfahrtsstaaten auf seinen Sieg. In
       seinem Wahlkampf in Florida waren 99 Prozent der Anzeigen negativ – die
       meisten davon richteten sich gegen seinen Rivalen Newt Gingrich.
       
       ## Selbst Tea Party für Romney
       
       Gingrich, der zehn Tage zuvor in dem wertkonservativen Südstaat South
       Carolina bei den Vorwahlen gesiegt hatte, schaffte in dem liberaleren
       Florida mit 32 Prozent nur einen weit abgeschlagenen zweiten Platz. Er hat
       bei sämtlichen Wählergruppen schlechter abgeschnitten als Romney. Auch Tea
       Partier, die im Prinzip Gingrichs Thesen vorziehen, stimmten stärker für
       Romney. Die selbsternannten "Rebellen" folgten damit dem
       Parteiestablishment sowie ihrer eigenen Einschätzung, dass Romney bessere
       Chancen gegen Obama habe.
       
       In seiner Rede am Wahlabend stellte Gingrich trotzig die 46 Bundesstaaten
       in den Vordergrund, in denen er noch gewinnen will. Der frühere Vorsitzende
       des Repräsentantenhauses und spätere Berater für Konzerne und Banken in
       Washington kündigte am Wahlabend eine Kampage von „People's Power“ an. Ohne
       das Establishment. Doch Kenner der US-Primary-Geschichte halten Gingrichs
       schlechtes Abschneiden in Florida für ein schweres Handicap für den
       Fortgang seiner Kampagne.
       
       Der katholische Fundamentalist Rick Santorum aus Pennsylvania kam auf den
       dritten Platz vor dem Non-Interventionisten Ron Paul aus Texas. Beide
       Kandidaten hatten Florida schon Tage vor den Vorwahlen verlassen, um ihre
       Kampagnen anderswo fortzusetzen. Da Florida ein reines Mehrheitswahlrecht
       praktiziert, konnten sie dort keine Delegierten erwarten.
       
       Nach der Regel, dass der Gewinner alles bekommt, bekam Romney sämtliche 50
       Delegierten, die für Florida zu dem republikanischen Parteikongress im
       Sommer in Tampa (ebenfalls Florida) gehen, der den offiziellen
       Präsidentschaftskandidaten der Republikaner nominiert.
       
       1 Feb 2012
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Dorothea Hahn
       
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 (DIR) Schwerpunkt USA unter Donald Trump
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