# taz.de -- Todesstrafe in den USA: Hinrichtung in Ohio gestoppt
> Das ärtzliche Attest eines Todeskandidaten in Ohio sei nicht ausreichend
> überprüft worden, kritisieren US-Bundesgerichte. Die Debatte um den
> Umgang mit der Giftspritze geht weiter.
(IMG) Bild: Protest gegen die Todesstrafe vor dem Obersten Gericht in Washington, DC.
COLUMBUS dapd | Der Oberste Gerichtshof in den USA hat am Mittwoch eine in
Ohio geplante Hinrichtung eines verurteilten Mörders gestoppt. Mit der
höchstrichterlichen Entscheidung heizten die Richter die Debatte um den
umstrittenen Umgang mit den Regeln zur Anwendung der Giftspritze in den
US-Staat weiter an.
Im Fall des zum Tode verurteilten Charles Lorraine hatten Bundesgerichte
zuvor entschieden, dass Ohio zu sehr von den entsprechenden Regeln
abgewichen war. Kritisiert wurde unter anderem, dass das ärztliche Attest
eines Todeskandidaten nicht ausreichend überprüft worden sei.
Auch seien die von Behörden angekündigte Anfangszeit und das Ende bei der
Verabreichung der Giftspritze geändert worden. Das jüngste Urteil des
Obersten Gerichts dürfte weitere Hinrichtungen verzögern.
Lorraine soll 1986 einen 77-jährigen Mann und seine 80-jährige Frau
erstochen haben. Seit Jahren versucht er, gegen das Todesurteil Berufung
einzulegen. Dabei verwies er auf eine schwierige Kindheit und schlechten
rechtlichen Beistand. Der republikanische Gouverneur John Kasich lehnte das
Gnadengesuch jedoch ab.
9 Feb 2012
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