# taz.de -- Friedensmission für Syrien vorgeschlagen: "Ein feindlicher Akt"
       
       > Die Arabische Liga will eine Friedenstruppe mit UN-Blauhelmen nach Syrien
       > schicken. Doch das geht nur im Einklang mit Russland und China. Aber die
       > zeigen Zurückhaltung.
       
 (IMG) Bild: In Homs herrscht Bürgerkrieg.
       
       DAMASKUS/KAIRO dpa/dapd/afp | Syrien lehnt den Einsatz einer
       Friedensmission der Arabische Liga mit UN-Blauhelm-Soldaten kategorisch ab.
       Das erklärte der syrische Botschafter bei der Arabischen Liga in Kairo,
       Jussef Ahmed, nach Angaben der syrischen Nachrichtenagentur Sana, Die
       Resolution sei "ein feindlicher Akt, der auf die Sicherheit und Stabilität
       Syriens abzielt". Die Entscheidung drücke einen Zustand von Hysterie und
       Fehltritten aus, seitdem eine Syrien-Resolution im UN-Sicherheitsrat
       gescheitert sei, zitiert Sana den Diplomaten weiter. Die UN-Vollversammlung
       wird sich am Montag mit Syrien befassen.
       
       Nach dem Scheitern ihres Beobachtereinsatzes in Syrien tritt die Arabische
       Liga für eine Blauhelm-Mission ein. Wie aus einer am Sonntag in Kairo
       veröffentlichten Erklärung der Liga hervorging, wird der Weltsicherheitsrat
       aufgefordert, den Weg für einen solchen Einsatz freizumachen. In Syrien
       gingen die heftigen Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Deserteuren
       weiter.
       
       Russland will den Vorschlag zur Entsendung von UN-Blauhelmtruppen prüfen.
       "Wir prüfen eine solche Initiative und erwarten von unseren Freunden in den
       arabischen Staaten, uns in einigen Punkten Klarheit zu geben", sagte der
       russische Außenminister Sergej Lawrow am Montag in Moskau. Bedingung für
       den Einsatz einer UN-Friedensmission sei aber ein Waffenstillstand in
       Syrien.
       
       Die chinesische Regierung hat in einer ersten Reaktion keine eindeutige
       Stellung zur Forderung nach einer gemeinsamen Friedensmission der
       Arabischen Liga und der Vereinten Nationen in Syrien bezogen. Ein Sprecher
       des chinesischen Außenministeriums wollte am Montag nicht auf die Frage
       eingehen, ob Peking den Aufruf der Arabischen Liga unterstütze.
       
       China unterstützte die "politischen Vermittlungsbemühungen" der Liga, hieß
       es lediglich. China wolle, dass der Konflikt zwischen den syrischen
       Behörden und der Opposition durch Dialog beigelegt werde. Die Arabische
       Liga hatte sich im Ringen um eine Lösung der Krise in Syrien am Sonntag für
       eine gemeinsame Friedensmission mit den UN ausgesprochen.
       
       13 Feb 2012
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) UN-Menschenrechtskommissarin zu Syrien: "Todesschusstaktik" gegen Rebellen
       
       Die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Navi Pillay, kritisiert die
       Gewalt in Syrien massiv. Diese sei "noch schlimmer geworden". Davon will
       das Regime nichts wissen.
       
 (DIR) Aufstand in Syrien: Weitere Sanktionen gefordert
       
       Bundeskanzlerin Angela Merkel kündigt weitere EU-Sanktionen gegen Syrien
       an. Auch die USA schließen weitere Sanktionen nicht aus. Die Arabische Liga
       habe eine Schlüsselrolle, sagt Merkel.
       
 (DIR) Kommentar Beobachtergruppe für Syrien: Schutzzonen statt Missionen
       
       Der Vorschlag der Arabischen Liga, mit der UN eine Beobachtermission für
       Syrien zu bilden, ist ein tot geborenes Kind. Und der Versuch,
       Verantwortung abzuschieben.
       
 (DIR) Bürgerkrieg in Syrien: "Sie werden uns umbringen"
       
       Seit Wochen hält die Rebellenhochburg Homs im Westen Syriens den Angriffen
       der Regierungstruppen stand. Für die Bewohner ist Homs zur Todesfalle
       geworden.
       
 (DIR) Leitlinien für die deutsche Außenpolitik: Im Namen der Gestaltungsmacht
       
       Außenminister Westerwelle will, dass Deutschland enger mit Schwellenländern
       zusammenarbeitet. Damit werden auch ökonomische Interessen deutlich
       gemacht.
       
 (DIR) Syrischer Bürgerjournalist getötet: Mit der Kamera gegen Soldaten
       
       Bei der Offensive in Homs kam einer der wichtigsten syrischen
       Bürgerjournalisten ums Leben. Internationale Medien übernahmen Fotos und
       Videos von Mazhar Tayyara.
       
 (DIR) Mutmaßliche syrische Spione festgenommen: Deutliche Botschaft nach Damaskus
       
       Die Bundesanwaltschaft hat am Dienstag zwei mutmaßliche syrische Spione
       festgenommen. Danach bestellte Außenminister Westerwelle den Botschafter
       ein.
       
 (DIR) Kommentar Syrien: Befreite Zonen schaffen
       
       Ohne militärische Gegenwehr wird Assad nicht stürzen. Diese Position setzt
       sich in der Opposition mehr und mehr durch. Und sie ist Teil der Realität.